"Wie ist es gelaufen?"
"Was!?", frage ich ihn wutschnaubend.
Somit bleibt er still.
Wir fahren aus der Stadt. Auf eine Landstraße. Die kahlen Bäume sehen traurig aus. Der Himmel ist trüb, doch ein paar Sonnenstrahlen scheinen durch die dunklen Wolken.
Weit und breit ist kein Haus in Sicht.
Menschenleere.
Kein Auto.
Endlich beruhige ich mich und durchbreche das Schweigen.
"Wo fahren wir hin?"
"In eine große Stadt. Weit entfernt von all dem!", antwortet er rasch und in einer etwas ängstlichen Stimme. Ich vermute, er wollte es nicht so klingen lassen, doch ich hörte es sofort raus.
Aber wovor hat er Angst?
"Warum ziehen wir von Heute auf Morgen um?", frage ich vorsichtig, habe bammel vor der Wahrheit...
"Wegen Arbeit.", kurz und knapp.
Irgendwas stimmt hier doch nicht. Hat er vielleicht Probleme? Was ist passiert, dass er es so eilig hat, dass er so ängstlich ist, dass er mir nichts erzählt.
"Möchtest du darüber reden?
Ich glaube dir nämlich nicht, dass es nur wegen deiner Arbeit ist, schließlich hast du einen guten Job-sie bezahlen dir gut und hast Spaß dabei.
Wieso verschweigst du mir etwas, wir sind doch sonst immer mit allem so offen. Habe ich was falsch gemacht, dass du mir nicht mehr vertraust? Ich dachte, wir würden...", er unterbricht mich.
"Hör auf zu reden", sagt er mit seiner zärtlichen, ruhigen Stimme,"ich passe schon auf dich auf. Du bist mein Engel, mein Schatz, mein Heiligtum. Alles wird gut, solange du kein Kontakt mehr mit der Welt von früher hast. Verspreche mir, dass du dies alles hinter dich lässt. Wir müssen neu anfangen. Es tut mir leid."
"Weshalb denn?"
Er lenkt ab.
"Du solltest schlafen. Mach es dir auf dem Sitz etwas gemütlich, dort hast du eine Decke (er zeigt unter meinen Sitz) , ich mache ein wenig ruhige Musik an. Mach die Augen zu. Schlaf schön."
Ich gehorche ihm und tue alles so, wie er es mir befahl.
"Gute Nacht.", murmle ich so, dass er es nicht hört. Er ist komisch.
Was war so schlimm, deswegen gleich aus der Stadt zu fliehen? Hat er etwas verbrochen?
Wovor will er mich beschützen?
Wird es mir dann so gut gehen, wie zu Hause?
Werde ich so jemanden, wie Leslie wieder finden?
Mein ganzes leben lasse ich hinter mir. Ich darf an nichts mehr denken, mich an nichts mehr erinnern. Es wird sonst zu schwer, los zu lassen.
Ich schaue in den dunkelblauen Himmel, die Sterne die jeden Abend dort glühen, werden an jedem Ort, wo auch immer ich hin fahre, da sein. Genau an der gleichen Stelle werden sie weiter strahlen.
Sie bleiben, sie gehen nicht.
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Kämpfen, Leiden, Stark sein
RomanceWenn man das wahre Gesicht, des Lebens sieht, dann weiß man wie hart es ist. Wie scheiße es eigentlich ist. Wie viel Kraft man besitzen muss, um im Leben voran zu kommen. Eine Maske muss man tragen, um zu überleben.