Eighth.

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„Und dann hat er gesagt, dass er gehen muss und ich bin nach Hause gegangen.", erzählte ich die, nicht besonders aufregende, Geschichte zu Ende und fuhr mit meinem Zeigefinger über den Sprung im Bildschirm meines Mobiltelefons.

„Er ist also in echt auch wirklich so freundlich. Also nicht, dass ich das jemals bezweifelt hätte. Immerhin ist er Kim Namjoon. President, UN Sprecher und vieles mehr..."

„Ich habe schon verstanden, Sook. Er ist toll. Der Beste.", sagte ich und drehte mich gähnend auf die Seite.

Ich verbrachte noch etwas Zeit mit Sook am Telefon. Es war schön mal wieder ihr Gesicht zu sehen. Die vollen Wangen und die Augen, welche verschwanden, wenn sie zu sehr lachte. Ihre Haare, die eine andere Farbe trugen als noch vor einem Monat, auch wenn ich diese schon vorher auf einem Selfie gesehen hatte. Sie erzählte mir, dass Kibum bald für ein paar Wochen nach Hause kommen dürfte und wie sehr sich Woongi bereits freute.

Schließlich verabschiedete ich mich von ihr mit der Erklärung, dass es bereits spät war und ich mich auch noch duschen musste.

Am nächsten Morgen griff ich zu aller erst nach meinem Handy, welches neben meinem Bett lud. Nachdem ich Instagram gecheckt hatte, es gab nichts interessantes außer ein paar Direktnachrichten von Freunden, schaute ich auf KakaoTalk und sah, dass ich gegen drei Uhr eine Nachricht von Jimin bekommen hatte. Im Chat erkannte ich, dass ich die Nachricht, welche ich am Fluss geschrieben hatte, beim Aufprall abgeschickt haben musste.

„Oh Mist.", entfloh mir als ich mich geschockt aufsetzte.

Ich schlug mir mit der Hand auf die Stirn. Das wollte ich doch gar nicht abschicken.

Park Jimin
Gerne. Vielleicht habe ich in den nächsten Tagen mal ein paar Stunden frei. Ich schreibe dir dann nochmal, okay?

Ich überlegte relativ lange was ich antworten könnte. Ich war so lange in Gedanken, dass ich mich letztendlich innerhalb von fünf Minuten fertig machen und aus dem Haus zur Universität stürmen musste.

In der Universität angekommen war mir immer noch keine Antwort eingefallen, also schickte ich noch schnell ein „Okay" ab, bevor der Dozent mit seinem Unterricht über Tonharmonien begann.

Die paar Stunden Freizeit, von denen Jimin gesprochen hatte, kamen dann auch schon nur wenige Tage später.

Wir hatten uns für einen Abend bei mir zu Hause verabredet, wobei er sagte er würde für Essen und Trinken sorgen.

Als er dann vor meiner Tür stand, in beiden Händen jeweils eine Tüte, ließ ich ihn sofort rein. Drinnen gab er mir eine freundschaftliche Umarmung als Begrüßung. Jimin schleifte seine Füße dann über den Boden vor das Sofa.

„Meine Füße tun so weh...", murmelte er leise als er an mir vorbei lief.

„Also ich habe hier einmal scharfe Reiskuchen," er hatte sich auf den Boden vor der Couch gesetzt und begann Schachteln mit essen auf den Tisch zu stellen, „Fischkuchen in Brühe, Hühnchen, Brot mit roter Bohnenpaste und Burger. Ich wusste nicht welche Burger du gerne magst also hab ich ein paar verschiedene mitgebracht. Und, oh, Pizza natürlich."

Ich schaute mit großen Augen zu wie der Tisch unter dem Essen verschwand, während er besagtem Essen seine volle Aufmerksamkeit schenkte und dann begann Bier, Soju und Limo aus der anderen Tüte zu holen.

„Bist du sicher, dass wir das alles schaffen?"

Jimin schaute zu mir hoch und nickte dann schnell. „Ich hatte Heute noch keine Zeit zum essen und ich glaube ich könnte das ganze Essen aus einem Restaurant essen.", er lachte auf und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare.

„Dann mal los.", sagte ich lächelnd und startete irgendeine ruhige Playlist auf meinem Handy, die im Hintergrund spielen könnte.

„Ich hab die Fotos gesehen.", erzählte ich, als Jimin drauf und dran war einen Fischkuchen vom Spieß zu knabbern. „Du sahst echt gut drauf aus."

„Findest du? Ich dachte ich sah irgendwie sehr unnatürlich aus. Es gab viel bessere Fotos.", erklärte er als er den Tisch danach scannte was er zu nächst essen würde.

„Kann schon sein. Aber ich bin sicher die Fans lieben es. Sook tut es auf jedenfalls."

Ich nahm mir ein Stück Pizza und faltete es einmal in der Mitte bevor ich hinein biss.

„Sook?", fragte Jimin und schaute zu mir hoch.

„Meine Beste Freundin.", erklärte ich schnell, „Sie lebt zu Hause in Uiseong und ist ein Fan seit... ich glaube schon immer. Aber keine Sorge, sie weiß nicht, dass ich dich kenne.", ergänzte ich dann.

Jimin nickte während er über den Tisch zu den Hühnchenschenkeln griff.

„Du hast deiner Besten Freundin nicht erzählt, dass du einen überaus sexy und unglaublich witzigen Kumpel hast, mit dem du dich regelmäßig betrinkst."

„Oh doch. Sie weiß alles. Wir haben uns sogar darüber unterhalten welche Unterhosengröße du wohl trägst.", sagte ich und musste mich bemühen das so glaubwürdig wie möglich klingen zu lassen.

In dem Moment verschluckte sich Jimin und ich begann zu lachen.

„Bitte was?!", rief er aufgebracht und schaute mich mit großen Augen an.

Ich lehnte mich lachend gegen die Armlehne der Couch.

„Das war doch nur ein Spaß, Jiminie.", beschwichtigte ich ihn, „Sie weiß, dass ich ab und zu mit einem Engel trinke und wir uns gut verstehen."

Murrend nickte er langsam und wand sich wieder seinem Essen zu.

„Aber jetzt mal ehrlich. Was für Unterwäsche trägst du?", kicherte ich.

Spielerisch hob Jimin seine flache Hand um mich zu warnen, dass ich es nicht zu weit treiben sollte. Also lachte ich noch einen Moment weiter vor mich hin.

„Und was hast du so getrieben während ich hart gearbeitet habe?, versuchte Jimin dann ein Gespräch auf zu bauen.

„Ich habe hart gelernt?", ich lachte auf, „Wie läuft die Arbeit denn?"

Jimin seufzte. „Anstrengend. Wir haben heute die Choreografie geübt und ich kann meine Füße nicht mehr spüren."

„Wenn du willst, kann ich sie dir massieren."

Mein gegenüber zog ungläubig eine Augenbraue hoch.

„Ich meins ernst", lachte ich, „Meine Mutter war früher Krankenschwester und musste viel laufen. Wenn sie nach Hause kam, hab ich ihr immer die Füße massiert. Ich kann das ziemlich gut."

Jimin überlegte einen Moment und setzte sich dann auf die Couch und legte seine Beine auf meine, welche ich zu einem Schneidersitz gelegt hatte. Er griff nach einem Burger und ich begann seine Füße zu massieren.

„Du kannst das wirklich gut.", sagte er nach einiger Zeit und lächelte zufrieden vor sich hin.

„Ich arbeite zur Zeit an einem neuen Lied.", begann ich zu erzählen, „Aber irgendwas.. ich weiss nicht genau... irgendwas fehlt.", ich drehte meinen Kopf in einer zuckenden Bewegung nachdenklich zur Seite.

„Ich kann es mir später ja mal an hören.", sagte Jimin.

„Du kannst es dir später mal anhören.", antwortete ich.

Wir saßen einige Minuten auf der Couch. Ich massierte ihm die Füße. Er hatte seine Augen geschlossen und schien es zu genießen. Wir sagten nichts und hörten einfach der ruhigen Musik zu. Es war die Musik die durch die Lautsprecher lief wenn man in einem Cafés war.
An manchen stellen summte Jimin zur Melodie mit.

Die Zeit entwickelte sich dann so, dass wir nach ein paar Stunden ziemlich angetrunken waren. Jimin hatte jedoch ein bisschen tiefer ins Glas geschaut als ich.

„Sag mal, musst du morgen nicht arbeiten?", fragte ich als ich vom Bad zurück kam. Auf dem Weg meine Blase zu entleeren hatte ich gemerkt wie mir im Kopf bereits etwas schwindelig wurde. Ich ließ mich auf die Couch plumpsen, da mein Körper sich bereits etwas schneller als mein Kopf bewegte.

„Zum Glück nicht. Glaube ich.", Jimin lachte und öffnete sich dann die nächste Dose Bier.

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