Bevor der Flug abgeflogen war, hatte Sook mir geschrieben sie hätte Hyunri mit zu sich genommen. Scheinbar hatte dieser sie angerufen, als die Schwestern im Krankenhaus gefragt hatten, ob er zu irgendwelcher Familie oder Bekannten konnte. Ich war meiner besten Freundin so dankbar, dass sie sich so kümmerte.
Nachdem das Flugzeug landete, nahm ich das nächste Taxi und schaute dann erstmals wieder richtig auf mein Handy.
5 verpasste Anrufe von Jimin. Nicht fähig irgendwas zu erklären, ich verstand doch selbst nicht ganz was passiert war, schrieb ich ihm nur, dass ich gerade nicht in Seoul war, ob er in meiner Wohnung schauen konnte, ob das Gas aus geschaltet war und, dass ich später genau erklären würde was los war.
Als ich dann nach einigen Stunden in meinem Heimatort ankam, ich war immer noch in einer Art Trance, nicht fähig mein Herz und meine Atmung zu beruhigen. Im Flugzeug hatte ich einen Moment lang geweint und damit sorgenvolle Blicke der anderen Passagiere und vorsichtige Fragen seitens der Flugbegleiter geerntet, also hatte ich mich bemüht so schnell wie möglich wieder auf zu hören. Dieses führte jedoch dazu, dass ich das Gefühl hatte jeden Moment wieder in Tränen aus zu brechen.
Als das Taxi vor dem Haus stehen blieb in welchem Sook mit ihrer Familie wohnte, bezahlte ich den Fahrer und stieg aus. Schweren Schrittes lief ich zum Tor und klopfte an die massive Holztür.
Ich hörte Stimmen und dann wie sich eine Schiebetür öffnete, daraufhin schnelle Schritte bis sich die Tür quietschend öffnete.
„Hyunae?", fragte meine Beste Freundin deutlich verwirrt. Ich hatte ihr immerhin auch nicht gesagt, dass ich kommen würde. Aber in dem Moment musste ich hier sein.
Warmes Licht schien vom Hof nach draußen und ich konnte das Gesicht meiner Besten Freundin schwer erkennen. Sie ließ mich herein und nahm mich dort fest in die Arme.
Ich ließ mich in ihren Armen fallen und die Tränen bahnten wieder ihren Weg nach draußen. Ich in ihre Schulter schluchzend standen wir dort im Dunklen.
Nach kurzer Zeit kam Hyunri aus dem Hanok Haus, er musste mich wohl gehört haben. (Traditionell Koreanisches Haus)
„Noona?", fragte er und ich löste mich von Sook.
Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und breitete dann meine Arme aus. „Hyunri. Schatz.", sagte ich und nahm ihn fest in die Arme, wobei er seinen Kopf nun in meine Schultern vergrub.
Nun fing er an in meine Schulter zu weinen.
„Psch... Alles wird gut..", versuchte ich ihn zu beruhigen, während ich ihm mit einer Hand sanft durch die Haare streichelte.
Später saß ich mit Sook auf der Veranda, wir beide an jeweils einen Pfosten gelehnt, den Blick zueinander gerichtet. Sie hatte mir erklärt, dass Papa auf der Intensivstation liegen würde und weiter unter Beobachtung stand. Hyunri schlief bereits wieder, doch ich war hellwach.
„W-weißt du was genau passiert ist?", fragte ich vorsichtig, nicht sicher ob ich die Wahrheit verkraften würde.
„Er ist scheinbar von einer Leiter gefallen. Dabei muss er sich den Kopf auf einem Stein aufgeschlagen haben.", erklärte sie ruhig und vorsichtig. Wahrscheinlich wollte sie mich nicht aus der Fassung bringen.
Ich nickte nur, während ich alles langsam verarbeitete.
„Ich kann euch Morgen nach der Arbeit zum Krankenhaus bringen."
Wieder nickte ich.
Einen Moment blieb es still und wir entschieden uns dafür auch Schlafen zu gehen. Immerhin war es schon spät. Wohl eher früh am Morgen.
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Fanfic„Ich glaube ein Engel hat sich eben neben mich gesetzt" • Hyunae wohnt noch nicht lange in Seoul und hat noch nicht viele Leute kennengelernt. Doch an einem Abend in einer Bar trifft sie auf einen wunderschönen Fremden. Mit welchem sie scheinbar den...