„Mach Dir keine Sorgen, Marinette. Das wird schon!", flötete Tikki in ihre honigsüßen Stimme und schwirrte um meinen Kopf herum, „Wenn dich Luka so sieht, wird er mit dir sprechen wollen! Genauso wie alle andern Jungs auf dieser Party!"
Ich verzog skeptisch das Gesicht, ohne von meinem Spiegelbild wegzusehen.
Das Erwachsenwerden und die Superheldeneinsätze hatten meinen Körper gezeichnet. Da waren Rundungen, die ich vor vier Jahren eindeutig noch nicht hatte. Aber sie gefielen mir. Genau wie meine großen blauen Augen, die mir im großen Spiegel in meinem Zimmer entgegen sahen.
Auch mein langes Haar mochte ich sehen. Ich trug es inzwischen nicht mehr in zwei Zöpfen, sondern verstaute das dicke schwarz-blaue Haar in einem lässigen Zopf. Links und rechts meines Gesichtes ließ ich zwei Strähnen mein herzförmiges Gesicht umrahmen. Ja, ich sah ganz in Ordnung aus. Das Makeup war heute vielleicht etwas mehr als sonst, aber heute ging es schließlich auch um etwas.
Aber dieser Jumpsuite? Ich drehte mich erneut hin und her. „Ist das nicht ein Ticken to much?" fragte ich sie und begutachtete erneut mein Outfit.
Der Jumpsuite war einer meiner vielen Studienarbeiten, die ich damals allzu gern als meine Abschlussarbeit eingereicht hätte.
Titel: Nachtblaue Versuchung.
Aber der Zug war nun längst abgefahren und was blieb meinen Kleidungsstücken sonst noch übrig, als sie hin und wieder auszuführen.
„Du siehst bezaubernd aus, Marinette!" quietschte es über mir, während ich die Wahl meiner Schuhe nochmal prüfte.
Schwarze Wedges Schuhe. Die waren süß, elegant und passend zum Jumpsuite.Aber war das nicht zu viel?
Immerhin kannte er mich nur in Ballerinas, rosa Jeans und niedlichen Girli-Oberteil. Jetzt stand mir eine Frau gegenüber, die ihre Fehler aus der Vergangenheit wieder gut machen wollte.
Herrje, mir schlug das Herz bis zu den Ohren.
Unsicher sah ich zu meinem Kwami auf. „Sicher?"
Mit einer kleinen Pirouette flog sie um mich herum. „Absolut!"
Missmutig sah ich erneut in den Spiegel. „Und was mache ich, wenn er mit mir redet? Ihm alles erzählen? Es muss doch ein Geheimnis bleiben, was unsere wahren Identitäten sind."
Tikki nickte ernst und ließ sich auf meiner Schulter herab. Sie sah mich mit ihren glänzend blauen Augen durch den Spiegel hinweg an. „Da hast du Recht. Es sollte ein Geheimnis bleiben. Zum Schutz. Für dich und ihn. Aber wie Alya schon sagte, kann sie das Geheimnis auch perfekt für sich behalten. Und Luka wird das auch können.", bestärkte sie Alyas Worte und fing dann an zu kichern, „Solange du und er nicht knutschend von Hawk Moth gesehen werdet, mache ich mir da keine Sorgen. Du bist zu einer sehr verantwortungsvollen und gerechten Frau geworden. Du bekommst das hin!"
„Tikki!" rief ich aus und mein kleines rotes Kwami flog kichernd von meiner Schulter hinweg. Sanft flog sie mir vor die Nase. Sie lächelte mild. „Hättest du mir diese Frage vor sechs Jahren gestellt, ob du Luka dein Geheimnis erzählen solltest, hätte ich dich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mittel davon abgehalten. Aber ich habe gelernt auf deine Entscheidungen zu vertrauen. Und Luka war immer für dich da gewesen. Jetzt sogar noch mehr als früher. Auch wenn ich ein bisschen Zweifel habe, dass sein Beschützerinstinkt durchdringen wird, wenn er erfährt wer Ladybug wirklich ist, hast du meinen Segen, Marinette. Du hast es verdient glücklich zu werden. Eine Heldin zu sein, heißt nicht immerzu nur an die anderen zu denken. Jetzt bist du mal dran!"
„Ach, Tikki!" Mir standen die Tränen in den Augen über die zuckersüßen Worte meiner kleinen Wegbegleiterin.
Sie flog auf mich zu und umarmte meine Wange liebevoll. Ich legte die Hand auf sie. „Er wird Dir vergeben. Das weiß ich!"
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Not another Lukanette Lovestory
FanfictionKann man Fehler aus der Vergangenheit wieder ausbügeln? Fehler, die anderen das Herz gebrochen haben könnten? Es ist vier Jahre her, seit Marinette die Françoise Dupont High School mit gebrochenen Herz verlassen hat. Vier Jahre, in denen das Superh...