Er war es tatsächlich. Adrien.
Ich hatte ihn ewig nicht mehr gesehen, vor allem seit seine Mutter wieder aufgetaucht war. Ich erinnerte mich nur ungern an die Zeit, in der sie wieder zurückgekommen war.
Der Kampf mit Hawk Moth, der mich beinahe das Leben gekostet hatte, gehörte nicht zu meinen Lieblingstagen. An diesem Tag hatten Cat Noir und ich erfahren, dass Hawk Moth in all der Zeit Adriens Vater gewesen war.
Ich hatte mich aus der Sache zwischen ihm und seinen Vater herausgehalten. Für mich war Adriens Vater seither wie ein Fremder vorgekommen. Ich versuchte alles rund um die Agreste zu vermeiden, was mir ohnehin recht leicht fiel nach Adriens Korb und dem Schulabschluss und seinen ständigen Reisen nach New York, von denen mir Alya regelmäßig erzählte. Sie hatte ihre Augen überall. Und die Ohren noch einmal ganz wohl anders.
Ich wusste, dass er mit seiner Familie lange in den Staaten war und nur hin und wieder zurück nach Paris kam, wenn sein Vater neue Muse für seine Mode brauchte. Mir war es ein Rätsel, wie es Adrien fertig brachte, in der Nähe seines Vaters zu bleiben. Wahrscheinlich tat er es für seine Mutter, die dank mir und Cat Noir wieder aus ihrem Jahrelangen Schlaf erwacht war.
Nein. Ich wollte mich wirklich überhaupt nicht mehr an diesem Tag erinnern. Zu viel Schmerz und Leid hatte ich in diesen wenigen Stunden gesehen und erfahren. Auch wenn es mir leid tat, mich nie wirklich wieder um Adrien erkundigt zu haben. Aber irgendwie glaubte ich, dass sich Kagami darum kümmern würde. Schließlich waren sie ein Paar gewesen. Auch noch lange nach der Zeit mit Adriens Vater.
Aber jetzt stand er vor mir. In Fleisch und Blut.
Er war immer noch die Bilderbuchabbildung eines männlichen Models. Und die vier Jahre, die zwischen unserem Abschluss und jetzt lagen, haben auch ihn zum Mann gemacht.
Groß, muskulös und gutaussehend.
Was wäre ich früher ausgetickt, hätte Luka bei Seite geschubst und um irgendwas von mir zu stammeln?
Aber jetzt? Jetzt war ich angekommen. Hatte immer noch meine Arme um Lukas Mitte geschlungen und wartete auf die Gefühle von damals.
Ich gierte förmlich danach endlich wieder in das Adrien-Becken-der-Verliebtheit einzutauchen, nur um mir selber beweisen zu wollen, dass ich wieder nicht dazu gelernt hatte.
... Aber da war nichts. Nichts als Frieden und Ausgegelichenheit.
Für einen Moment spürte ich Luka über mir lächeln. Er musste es wohl auch spüren und drückte mir als dank einen Kuss auf den Scheitel. „Ich wusste, dass sich das Warten auf dich lohnen würde, Marinette."
Statt einer Antwort lächelte ich ihn nur auf die ehrlichste und liebevollste Weise zu.
Dann sahen wir beide wieder zu Adrien.
Sein Typ hatte sich kaum verändert. Das blonde Haar war immer noch wuschelig, schön und stylisch.
Sein Körper war nicht so drahtig wie der von Luka. Eindeutig machte Adrien mehr Kraftsport und hatte breitere Schultern und muskulöse Oberarme bekomme. Aber alles in perfekten Maßen.
Seine smaragdgrünen Augen waren immer noch der wahre Blickfang seines Erscheinungsbildes. Doch lösten sie nicht mehr dieses wilde Kribbeln in mir aus.
Trotz allem schien Adrien über Luka und mich überrascht zu sein. Verwundert hatte er die Brauen nach oben gezogen, versuchte aber dennoch höflich und bescheiden zu bleiben.
Nach einigen Schritten war er bei uns. Seine Verwunderung war immer noch deutlich anzusehen. Warum nur?
War es so ungewöhnlich, dass ich mal einen Freund bekommen würde? ... Oder hatte er zu viel von meinem Geständnis mitgehört?
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Not another Lukanette Lovestory
FanfictionKann man Fehler aus der Vergangenheit wieder ausbügeln? Fehler, die anderen das Herz gebrochen haben könnten? Es ist vier Jahre her, seit Marinette die Françoise Dupont High School mit gebrochenen Herz verlassen hat. Vier Jahre, in denen das Superh...