Ex-Freund

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Es verging wohl kaum ein Tag in meinem Leben, an dem ich keine neuen Erfahrungen gesammelt habe.

Erfahrungen im Kampf, mit meinen Gegnern. Erfahrungen in Sachen Schneidern und im Umgang mit Menschen.

Jeder Tag bot mir die Chance mich weiterzuentwickeln.

Und die letzte Nacht? Nun, sie hatte mir viel gelehrt. Eine Menge. Ich hatte neue Erfahrungen gemacht, und bin wieder ein Stück weit gewachsen.

Vor allem aber hatte mir die Nacht mit Luka eines ganz deutlich gezeigt; mit ihm konnte ich einfach keine Fehler machen.

Außer einen; den Wecker nicht zu stellen.

Es war Montag und eigentlich ein Tag für mich wie jeder andere auch. Kurz vor acht Uhr aufstehen, duschen, E-Mails checken, mit den ersten Aufträgen beginnen, Paris retten, irgendwo sich Mittag suchen, nächster Auftrag, Paris retten, Abendessen.

An diesem Morgen war jedoch alles anders. Da war kein pünktliches Piepen meines Weckers. Da war etwas ganz anderes.

Bis etwas meine Aufmerksam langsam auf sich zog. "Tikki, du kannst da nicht rein! Mein Meister und deine Meisterin schlafen noch!"

War das Sass Stimme? Luka hatte ihn meistens genauso bei sich, wie ich Tikki. Außer ich hatte sie bereits in Alyas Obhut gegeben.

Luka hatte Sass nach unserem Gespräch mit Alya bei uns gelassen. Irgendwie war es mir gänzlich entfallen, dass er auch hier war ...

"Ich habe Marinette so vermisst! Ich will sie ja nur kurz sehen."

"NEIN!" Das waren eindeutig zwei Stimmen. Alya und Sass. Zusammen. Und zusammen weckten sie mich auch aus meinem gemütlichen Traum.

Schlaftrunken öffnete ich die Augen und brauchte einen Moment, um zu verstehen, wo ich war. Doch bevor ich verstehen konnte, was Luka neben mir in meinem Bett machte, flog mein kleines Kwami bereits durch meine Zimmertür und jubelte los. "Marinette! Ich bin wieder da-ha!"

Herrje, war sie gut gelaunt für solche frühe Morgenstund. "Tikki?" fragte ich schlaftrunken nach und sah mit an, wie nun auch Sass durch die geschlossene Tür flog und wohl noch versuchte, Tikki daran zu hindern, zu uns zu kommen.

Aber da war er wohl zu spät dran.

Während ich also versuchte irgendwie wach zu werden, sah mein kleiner roter Kwami verständnislos zwischen Luka und mir hin und her. Dann zu Sass. "Ich dachte immer, Menschen schlafen lieber alleine."

Sass grinste frech und sah zu seinem Meister, der neben mir immer noch friedlich schlief. "Nicht, wenn sie verliebt sind, Tikki. Dann wollen die Menschen alles miteinander teilen."

Ja. Vor allem die Ruhe.

Fast schon mitleidig sah Tikki zu mir herüber. "Habe ich euch gestört, Marinette?"

Ich versuchte zu lächeln. So gut es eben im Halbschlaf möglich war. "Alles gut."

Tikki warf einen Blick über Luka und schien aus seinem Tiefschlaf herauszufinden wollen, was mit ihm ist. "Er sieht ziemlich fertig aus. Was habt ihr die ganze Nacht gemacht?"

Peinlichkeit komme über mich und führe mich in dein Reiche!

Verlegen kratze ich mich am Kopf und versuchte mir bereits irgendeine Ausrede einfallen zu lassen. Doch Sass zog an Tikkis Arm. „Das erkläre ich dir draußen! Gib unseren Meistern erstmal Zeit, wach zu werden."

So dankbar war ich Sass wahrscheinlich noch nie.

*

„Miraculous, Ladybug!" rief ich in die Nacht hinein.

Not another Lukanette LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt