2024

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Sanft viel der Schnell auf uns hinab. Die Straßenleuchten waren von großen Schneemassen überzogen und gaben nur noch solides Licht her. Meine kalte Hand umschlug die große von Legolas erneut, während wir den Weg Richtung Innenstadt weiter gingen.
„Es wird höchstwahrscheinlich ein Junge." ,meinte Luna aufgeregt. Das die beiden gleich nach der ihrer Trauung direkt losgelegt haben mit Familie, hatte mich kein Stück gewundert. Ich war da mehr in Sorge an unserer Luna.
„Und was ist mit der Ausbildung im Kindergarten? Du bist doch grade im ersten Jahr." ,klärte ich sie auf, doch sprach die Rosarote Brille für sich: „Sie werden das schon verstehen." ,sagte sie und strich über ihren noch glatten Bauch. Ich bin auch komplett Hals über Kopf in Legolas verliebt und würde sofort anfangen ein Kind in mein Unterleib heranzuziehen, doch hat bei mir hat die Vernunft ein wenig zusagen.
„Die können dich rauswerfen und stattdessen bessere Azubis finden."
„Du siehst immer alles so negativ, Rose. Seh' das mal wie ich." , grinste sie. Gut sie war schwanger und ihre Hormone sprachen grad. Mal schauen wie es in der nächsten Stunde aussieht. Ich wollte gerade noch etwas erwidern, doch drückte Legolas meine Hand etwas und ich verstand. Manchmal ist es besser, einfach den Mund zuhalten.
„Ich freu mich jedenfalls auf das Kleine Ding." ,warf Celest mit in die Runde. Nur komisch dass die Herrn der Schöpfung nichts mit reinbrachten.
„Nachwuchs in die Runde bringen." ,meinte ich bloß und Luna jubelte sofort. Demnächst kommt sie noch zu mir an und möchte eine gemeinsame Schwangerschaft. Wir kamen nun an den ersten Läden vorbei und wie jede Jahr ist es in der Vorweihnachtszeit wunderschön bestückt mit Adventszeugs und überall hängt der Schmuck. Weihnachtslieder ertönen aus den Boxen und verteilen einen frohen Schall in dieser Gegend. Auch der Duft war herrlich. Mandel, heiße Schokolade, Zimt und Waffeln. Wir bogen nun links ab zu unseren Café und setzten uns standardmäßig hinten in die Ecke.
„Was darf's denn sein?" ,kam eine Kellnerin zu uns und hielt mit Wichtelmütze und einer rot weißen Schürze ein Notizblock und und Stift bereit.
„Sechs mal eine heiße Schokolade." ,bestellte Luna und sie ging.
„Wie wäre es mal mit Winterurlaub." ,stellte Celest ihre Vorstellung in die Runde und ich fand sie echt gut!
„Da muss ich schauen wie ich Semesterferien habe und dass ich keine Prüfungen in diesem Zeitraum habe."  ,seufzte ich.
„Ich muss ebenso Urlaub beantragen." ,meinte Legolas neben mir und legte seine Hand auf mein Knie.
„Ich werde frei bekommen." ,grinste Luna in die Runde und sah zu ihrem Mann hinauf. Er erwiderte ihr Lächeln und meinte, er müsse erst Urlaub beantragen. Celest Augen wurden keiner. Klar, sie war die einzige minderjährige am Tisch.
„Was wir dir sagen wollen ist, dass wir vier schon mit halben Bein in der Berufswelt pendeln und du hast gerade einmal im Sommer 2024 die zehnte Klasse beendet, während ich da mein zweites Semester starte. Du machst noch Abi und kannst deine Ferien genießen und wir müssen Geld verdienen und arbeiten." ,redete ich auf sie ein und sie begann zu nicken. Sie verstand.
„Wir werden aber wie früher Weihnachten und Silvester zusammen feiern." ,meinte Celest wieder mit größeren Augen und wie willigten ein. Ich erinnerte mich an das letzte Weihnachten zurück was wir zusammen gefeiert hatten. Ganz in Gedanken fasste ich an mein Hals und fühlte den Anhänger der Kette. Den Abendstern hatte ich bis heute nicht abgenommen.
„Ich glaube dass war das beste Geschenk was du ihr bereiten konntest." ,grinste Luna mein Elb an.
„Ich glaube auch." ,lächelte Legolas vor sich hin und legte eine Hand auf mein Oberschenkel.
„Naja morgen wird jedenfalls eine Prüfung geschrieben." ,erinnerte ich mich zurück was unsere Dozentin vor einer Woche erklärte und sprach frei heraus. Ich erntete erstaunte Blicke, während nun unsere heiße Schokolade ankam.
„Und da sitzt du ganz entspannt da?" ,hinterfragte Celest erstaunt, schlürfte ihre Schokolade genüsslich.
„Auf den letzten Drücker nimmt man nichts mehr auf." ,sprach ich aus Erfahrung und kam auch in den Genuss der heißen Schokolade. Legolas strich mir übers Haar.
„Sie ist klug, sie bekommt das hin." ,lächelte er über beide Ohren.
            Am 11. Dezember schrieb ich die Prüfung in Wissenswirtschaft und dies mit Bravur. Weihnachten konnte also kommen.

In schweren Flocken fielen noch immer die weißen Klumpen vom Himmel. Die Welt war weiß und dass zu Weihnachten. Es waren schon lange keine weiße Weihnachten mehr und ich bezweifle dass es im folge Jahr auch so sein wird. Ich hätte noch ewig so raus starren können, doch rief man mich zum essen. So machte ich kehrt und ließ das Kleid ein wenig mit kleinen Windzug spielen bevor ich min Platz neben den Holden Prinzen einnahm.
„Ah Fräulein Rose ist zu Tisch gekommen." ,empfing mich mein Gegenüber Gimli.
„Ganz recht der Herr und wie mir scheint ist das Essen noch immer warm, also worauf warten Sie, holder Herr? Auf wärmeres Wetter?" ,gab ich ihm zurück. Wir hatten uns in den drei Jahren kein Stück geändert. Ich mobbte ihn und er konterte zurück. Wie Geschwisterliebe nur haben wir beide verschiedene Spezies.
„Guten Appetit!" ,verkündete Mutter froh und setzte sich an den Kopf der gedeckten Tafel. Es gab wie jedes Jahr eine Ganz, mit Kartoffeln, feine Soße und Rotkohl. Ich trug mir großzügig das Essen auf und begann wie der Zwerg zu schlingen. Als Getränk gab es Wein oder Traubensaft. So freute mich wieder auf das nächste Weihnachten, wenn Mutter kocht und wenn wir alle beisammen sind.
       Nach dem Essen ging es zur Kirche. Wie jedes Jahr veranstalteten die Christenlehrekinder ein Krippenspiel und spielten es der Gemeinde vor.  Ich saß mit Legolas in der zweiten Reihe und sah gespannt nach vorne. Unsere Hände umschlungen, sangen wir mit den Kindern „vom Himmel hoch". So konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass unser Kind einmal da vorne stehen würde. Ich sah kurz rüber zu Luna, die ihr Bauch umschlang und nach vorn sah. Sie musste wohl gerade an das selbe denken. Mein schweren Kopf legte ich auf seiner Schulter ab und verfolgte das Krippenspiel weiter. Nach einer weiteren vergangenen halben Stunde, machten wir uns wieder auf den Heimweg und nun kam die Bescherung. Dieses Mal hatte ich Legolas etwas gekauft, es war recht simpel und ein ganz typisches Geschenk: vom DM ein Duschbad Set mit Parfum zum Testen und Rasierschaum. Als er das Geschenkpapier öffnete zog ein fettes Grinsen seine Lippen. Er küsste mich und holte nun aus seinem Jackett eine kleine Schachtel in rot eingepackt.
„Für dich." ,flüsterte er gen meine Lippen und drückte mir erneut ein Kuss auf die Lippen. Ich löste sachte das rote Papier um der kleinen Schachtel mit „the Lord of the Rings" in goldener Schrift drauf und öffnete es langsam. Dort lagen die Nayra Ohrringe drinnen. In Silber glänzten sie mich an. Zwar passten die Ohrringe nicht zu meinem Abendstern, aber diese habe ich mir schon seit der Obenstufenzeit gewünscht.
„Ich danke dir, nîn Mel." ,quietschte ich und küsste ihn stürmisch. Zum ersten Mal, überkam mir das elbische Wort für Liebe. So beschloss ich, die Ohrringe schnell in mein Ohr zubekommen und die alten Ohrringe stattdessen in die Schachtel zutun.

So ging Weihnachten dahin und Silvester stand vor der Tür und somit stand der Jahreswechsel davor. So übernahmen Legolas und ich nun die Einkäufe für das Raklett, die Raketen und sonstigen Spielen. Eine Stiege Bier holten wir dazu, für die Trinkspiele und eine Menge an Süßkram. Mit der gefunden und gekauften Beute, ging es wieder zum Haus von Mama. Stimmungsmusik und ein Haufen Girlande begrüßte uns, als wir gerade zur Tür hinein schritten. Ein Knall erfolgte im Wohnzimmer und Jubel, das hörbar von Celest, folgte. Es hörte sich schon nach einem sehr schönem Silvester.
        Wir spielten Tischspiele, machten zwischendurch ein Tischfeuerwerk, tranken unserer Klopfer und gingen ein letztes Mal im altem Jahr spazieren.
Unser Bleigießen, schien nur positives auszudrücken, oder ich war in diesem Moment nur zu positiv eingestellt um das negative Zusehen.
„Wir haben noch wenige Minuten." ,warf Mutter in die Runde und sah uns alle an. Der Hund hatte sich unterm Tisch bei unseren Beinen breit gemacht und traute sich nicht einmal mit der Schnauze raus.
„Und Eure Vorsätze?" ,stellte ich die Frage in die Runde, als wir nun alle aufstanden und mit Wunderkerzen und Streichhölzer rausgingen. Am Nachthimmel sah man hier und da bunte Blumenartige Knaller in die Luft steigen.
„Gut in das Abitur starten." ,beantwortete Celest als erste.
„Auf die Geburt vorbereiten und ein wundervolles Kind mit mein Mann großziehen." ,begann meine Beste an zu schwärmen und sah zu ihrem Malte hinauf.
„Mitarbeiterinn des Monats zusein." ,sagte Mutter und entzündete eine Wunderkerze.
„Und ihr?" ,hinterfragte Gimli, der seine Liebste umklammerte.
„Gut gemeisterte Prüfungen und eine schöne Zeit mit Legolas." ,nickte ich und hielt meine Wunderkerze an die von Mama und sie entfachte sich.
„Noch eine Minute." ,warf Malte in die Runde. Ich drehte mich um zu Legolas. Das Feuer erhellte sein Gesicht in wenigen Punkten.
„Du verlässt mich dieses Mal nicht" ,sagte ich. „nicht nochmal." ,fügte ich hinzu und sah ihn mahnend an.
„Wir sind verlobt, Rose Weider" ,lächelte er. „so schnell wirst du mich nicht mehr los." ,meinte dieser und legte seine Lippen auf die meinen.
„In drei, zwei, eins-„ ,begann Celest lautstark an zuzählen.
„2024!" ,jubelten wir im Chor und meine Lippen lagen auf die vom Elb. Mit neuen Vorsätzen und neunen Erwartungen gingen wir in das neue Jahr. Und wer weiß was es uns noch bringen mag.

Neues Kapitel

Bis an das Ende unserer Tage, Legolas GrünblattWo Geschichten leben. Entdecke jetzt