Zwei Jahre Später fanden wir uns alle auf ein Picknick an der Küste wieder. Elwing, Sternengesicht übersetzt, versuchte in diesem Moment seine beiden Schwestern, Steve und Thorin hinterher zulaufen, doch seine kleinen Beinchen schafften es noch nicht so wie die etwas älteren. Die anderen drei Kinder spielten Uno und wir als Eltern saßen auf einer größeren Decke. Durch mich und Legolas hatten sich Luna und Malte erneut gebunden, in den letzten zwei Jahren. Es war schon soweit gegangen, dass beide in einem anderem Haus genächtigt hatten. Am längsten hielt ja die Beziehung zwischen dem Zwerg und seiner Frau. So saßen wir noch den ganzen Lieben Tag am Strand und redeten über alles. Unser ersten Treffen in dieser Gruppe hatte im Sommer 2019 stattgefunden und durch die beiden Gestallten aus Mittelerde hatten wir uns als Truppe zusammengefunden. Was wir schon alles durch gemacht hatten und dennoch hielt unsere Freundschaft uns dicht beisammen.
So kam in der folgenden Zeit und im somit im laufe der Jahre die Entscheidung für Mateo, er wähle ein Sterbliches Leben, was ich auch verstand auf Grund des Krieges damals. Unter keine Umständen sollte ein Kind sowas miterleben müssen. Frieda und Lotta hingegen, wählten das unsterbliche Leben und würden vielleicht noch das letzte Zeitalter auf dieser Erde mitbekommen: hohe Technologie. Was unser jüngster Sohn wählte, stand noch in den Sternen und Zeit hatte er auch noch reichlich.
Jedoch brachten die folgenden Jahre auch Verlust mit sich. Der Alter kam uns in die Quere. Dies merkten wir bereits im Alter von 60. Der erste von dem wir uns verabschieden mussten, war unser Zwergenfreund in unserem Reihen. Die Familie kam auf diesen Verlust kaum drauf klar, dass es im darauffolgenden Jahr für Celest auch Lebewohl hieß. Gloin zog daraufhin seine Familie in dem Haus seiner Eltern auf und gewährte Thorin, als Onkel, einen wichtigen Part in der Familie. Malte verloren wir als nächstes. Für mich und Luna kam allmählich auch unsere Zeit. Im hohen Renten alter bekriegten wir uns zwar immer noch, aber hielten uns die Wehwehchen zurück. Steve wohnte noch bei Luna, während Riana bereits eine Wohnung besaß und plante zu heiraten. Sie überstürzte nichts wie die Mutter damals. Allerdings, nach rund 80 Jahres Freundschaft, merkte man nun den Zerfall. Luna ging auch. Übrig blieben Legolas und ich und euren zurückgebliebenen Kindern. Unsere Ehe behielt 70 Jahre stand und noch immer strich ich über die geschmeidigte Haut meines Mannes. So verliebt wie damals, auch wenn mein Haar grau und meine Falten mir wie Lappen hinunter hingen. Ich hatte ein vollkommenes Leben gehabt. In einem gemäßigten Tempo liefen wir noch einmal den Weg von der Küste aus zu uns nachhause. Hand in Hand. Neun Jahre fehlten noch an die 100, doch dies schien nicht das Ziel. Legolas trug mich, fütterte mich. Er hielt seine Versprechen ein. Alles hielt er ein und kümmerte sich um mich. Einen besseren Mann konnte ich mir nicht vorstellen.„Ich habe dir nie erzählt was mit Jacko damals passiert ist." ,hauchte mein Elb und hockte sich an das Bett. „Er wurde damals von den Tierfängern verschleppt und bei dem Versuch ihm zu retten, sperrte man ihn weg. Das wollte ich dir in den ganzen Jahren zwar nicht vorenthalten, aber-„
„Das wusste ich bereits als sie ihm mir nahmen. Der Bobtailer war zäher als so manch ein Hund und wir klar das er da sein Tot erhaschen wird." ,setzte ich an. „Ich wollte es nur nie wahrhaben und deine entwichene Aussagen glauben." ,knüpfte ich an und ein Lächeln widerspieglte sich meinen Lippen. „Ich danke dir für alles, nîn Mel." ,lächelte ich und drückte mein Kopf weiter in das Kissen. Meine Kraft schwand. Allmählich verließ mich die Kraft.
„Bis an das Ende unserer Tage, Legolas.",holte ich die Worte zurück in die Erinnerung. „Unser Eheversprechen." ,hustete ich und zwang mir ein Lächeln auf. „Le Melin, Legolas." ,hauchte ich und er ergriff meine Hand. Beruhigend strich er über meine Stirn und erwiderte diese Liebe, dabei tropften seine Tränen über seine Wange hinunter und landeten auf mich. Immer wieder strich er über mein faltiges Gesicht und über das glanzlose Haar. Der Hauch der Hülle verließ mich.
„Trenar an le Aphadrin vîn aur. ((bis zum Ende erzählen) Bis an das Ende (nachfolgend) unserer Tage.)" ,verstand ich nur noch, als ich mein letzten Atemzug nahm und mein Körper verschlief. Bilder tauchten auf was rückblickend auf mein Leben war.Kleine Kaninchen bekam ich zu meinen sechsten Geburtstag und blies die Kerzen aus. Ein Welpe als Bobtailer kam zu uns in die Hütte. Ich lernte Klavier sielen in der Grundschule, mein ersten Weihnachtskonzert im Wohnzimmer vor meiner Familie.
Dann die Begegnung mit einem Elben und einem Zwerg.
Der Tanz in meinem Zimmer, unser Gelächter als ich etwas falsch aussprach vom Sindarin.
Wir fanden uns in einer Gruppe zusammen. Wir lernten Celest kennen, unternahmen gemeinsam etwas: Radtour zur Ostsee hoch, Tropical Island, Wandern, schwimmen gehen und jede Menge mehr.
Unser Tanz auf dem Weihnachtsball, der Tanz auf dem Campus in Buchstenhude. Unser erstes Kind, unsere erste Hochzeit. Dann brach der Krieg aus, aber ich fand Legolas wieder.
Wir flogen nach Neu Seeland, bauten da ein Haus auf und zogen unsere Familie auf.
Wir heiraten erneut, zogen unser letztes Kind groß und ich hatte ein vollkommenes Leben.Ich riss die Augen auf. Ich würde Gras. Weiches geschnittenes Gras. Mit meiner rechten Hand Touch hätte ich den Untergrund ab. Es war kaum eine Wolke an diesem Meer vom Blau über mir zu sehen. Ich richtete mich langsam auf. Hier und da stachen auf den grünen Fluss, auf welchen ich mich gerade befand, Blumen in allen Farben. Erst jetzt fiel mir der Gesang der Vögel, das Summen der Bienen auf. Als ich mich auf mein Bein stellte, sah ich in der Nähe ein Meer. In einem reinen blau stach es vor an Hafenarbeiter schufteten in diesem Moment an einem Schiff. Ganz in Weiß getunkt mit weißen Segeln an dem Mast gespannt. Beim genaueren hinsehen, erkannte ich feine Linien eingraviert. Sie ergaben eine chronologische Abfolge, als wäre es eine Schriftart. Und das war sie auch. Es war Sindarin, woran ich mich immer probiert hatte, aber doch immer wieder gelassen habe. „Gefällt es dir, nîn Mel?" ,tauchte so plötzlich eine Stimme hinter mir auf, dass ich aufschreckte. Ich drehte mich zu der Stimme um. „Legolas?" ,fragte ich begeistert. „Was machen wir hier? Warum sind wir in Mittelerde? Warum bin ich wieder jung?" ,überstürze ich ihn gleich mit Fragen, doch er lächelte darüber hinweg, steckte mir seine Hand aus, auf welche ich einging und er mich drehte und mich zu sich ran zog. „ so viele Fragen auf einmal." ,lächelte er, drückte mir seine Lippen auf meine. „ wenn du auch hier bist, bist du auch tot." ,folgte ich draus und sah ihn groß an. „Das hatte ich damals gemeint, Rose, aber du hast mich für verrückt erklärt. Nun haben wir die Unendlichkeit." ,grinste er und verhakte seine Hand mit meiner. „Du hast dich aufgegeben." ,seufzte ich und lehnte mich gegen seine Schulter.
„70 Jahre Ehe und du tust immer noch nicht das, was deine Ehefrau dir sagt." ,lachte ich und schlug ihn sanft gegen die Brust. „Komm, nîn Ithildrin." , grinste er über beide Ohren, drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und schlug eine Richtung ein. Fragend sah ihn an, sprintete so gut es ging vor ihm und lief rückwärts weiter. Kurz war ich unachtsam und schon hing ich in der Luft. „Habe ich dich.", Hauchte er gefasst in meiner Halsbeuge. Wirbelte mich allerdings noch weitere Male umher, bevor er zum stehen kam und mich stürmisch küsste. Seit dem wir den Bund der Ehe eingegangen sind trennt uns kein Tag mehr, nur wenige Stunden die ich oder eher auf Arbeit verbrachten und der Krieg war Ausnahme. Irgendwann hielt er in der Bewegung und sah mich liebend an wie damals. „Wollen wir unsere letzte Reise antreten, nîn Mel? Und in die unsterblichen Lande segeln?", Hauchte er gegen meinen Lippen und versiegelte sie mit meinem. Ich nickte bereits ich war bereit. Von der Erde waren wir bereits und in Mittelerde sind wir nun gestrandet und nun geht die Reise weiter: die grauen Anfurten. Langsam ließ er mich wieder runter auf meine Füße. „Mateo, Frieda und Lotta und Elwing werden mir fehlen." ,seufzte ich „Sie-„
„ sie sind alt genug um auf sich selber aufzupassen, Rose. Mache dir keine Sorgen.", Lächelte Legolas. „ außerdem haben die Zwillinge das sterbliche Leben gewählt. Wir werden beide wiedersehen, das verspreche ich dir." , sprach er mir Mut zu, was auch wiederum Einfluss auf mich hatte. „Ewig können wir nicht warten." ,meinte ich und überwand die letzten paar Meter zum Schiff. Von nahem war dieses Schiff noch riesiger und so prunkvoller aus als es schon ohne hin von weitem. Eine Planke war von Bord aus zum Steg gerichtet und eine weiße Kapuzengestalt kam mir entgegen. Seine Hand flehend zu uns ausgestreckt. Ich sah nochmals auf die wundersame Welt zurück und dann zu Legolas hinauf. Ich nickte bestätigend meinen Mann zu und nahm die helfende Hand vom Kapitän an. „Kommen Sie, meine Dame. Die Reise wird lang zu den grauen Anfurten." ,sagte er gebunden und half mir aufs Deck. Legolas kam auch hinterher und ging sogleich an die Buck. Mittelerde war noch mal in seiner vollen Pracht zu sehen, als dann aber eine Rumsen vom Steg erklang und das Segel gehisst wurde. Eine leichte Priese kam uns entgegen. So begann also unsere letzte Reise. Ich umklammerte abermals die Reling da ich in diesem Augenblick an unsere Kinder dachte, die allein auf der Erde wandeln, doch diesen Gedanken ließ ich verfliegen, als ich seine starken Arme um meinen Taille verspürte. „Nur noch wir." ,hauchte er in mein Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange „Nur noch wir." ,bestätigte ich seine Aussage. „Nur noch wir." ,wiederholte ich und lehnte mich an ihm zurück.Ende
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Bis an das Ende unserer Tage, Legolas Grünblatt
Romance„Noch eine Minute." ,warf Malte in die Runde. Ich drehte mich um zu Legolas. [...] „Du verlässt mich dieses Mal nicht" ,sagte ich. „nicht nochmal." ,fügte ich hinzu und sah ihn mahnend an. „Wir sind verlobt, Rose Weider" ,lächelte er. „so schnell w...