Flucht

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Bomben flogen dicht bei uns ein. Von unserem Küchenfenster sah man all die Krater die die Bomben hinterlassen haben. Das letzte grün war vor unserer Tür auch schon weg. Raus gingen wir in den letzten Tagen nicht mehr. Mein Chef rief an und gab mir vorübergehend frei, bis sich diese Bombenangriffe gelegt hatten. Immer zu leisen Moment, versuchten wir das Radio einzuschalten um etwas von draußen mitzubekommen. Da störte uns das Schnarren des Radiosempfanges auch nicht. Es schien, als hätte der Moderator ein Sprung in der Platte, denn er sagt täglich das selbe: Wir deutschen seien mit den Polen und Franzosen an der Ostfront und verteidigen nun den Osten unseres Landes. Anders seist, kämpften gerade die Chinesen gegen die USA in anderen Gebieten. Es war also eine langjährige Austüftelung des Präsidenten. Er hatte nun so viele Truppe zum einsetzen, dass es fast jedes Land besetzen könnte. Allmählich sieht man hier seine Struktur des Krieges: zusammen Frechen. In den südlichen Ländern lagerten sich die nächsten Truppen von Richard und wer weiß wo noch seine Truppen sich herum lungern. In diesem Moment fiel etwas Putz von der Küchenwand hinunter und lagerte sich in einen Haufen Putz auf dem Tisch. Mit geweiteten Augen sah mich Celest an.
„Wir sind hier nicht mehr sicher." ,seufzte ich und dachte die Zeit zurück wo wir gerade erst eingezogen sind. Das sind schon wieder sechs Jahre her. Ich strich über meinen fünften Monat Bauch. Ein Monat ist es her seitdem wir geheiratet haben und die Soldaten ihn mir genommen haben.
„Wir haben nichts von ihnen gehört." ,raute sie und drückte Gloin ein Kuss auf die Stirn.
„Wir sollten jetzt an uns und unsere Familie denken, Celest. Unsere Männer werden schon heile wiederkommen." ,sprach ich in die Runde und Mateo nickte verständlich. So schätze ich, er will nur zu mir stehen.
„Wo wollen wir denn hin?" ,hinterfragte meine Freundin, als in diesem Augenblick der Balkon schien zu explodieren. Sowas wie Handys konnten wir nicht mehr benutzen, denn der Strom wurde gesprengt, als eine Bombe neben dem Block einschlug. Alle Leitungen sind gekappt. Wir hatten noch Kerzen gehabt und die entzündeten wir in der Dunkelheit. Ich nahm also ein Atlas hervor und legte ihn auf den Küchentisch. „Suche du einen geeigneten Ort, Celest, ist höre mich im Block um ob wir noch wem mitnehmen können." ,sagte ich bestimmend in die Runde und erhob mich. Schnell zog ich mir noch eine leichte Jacke drüber. Geschwind hüpfte ich durch die schon gelöcherte Wohnungstür. Die von unserem Nachbarn gegenüber war bereits ausgegangen. Man sah nur noch die Klingel raushängen und das Namensschild unten auf dem Boden. Ich durchsuchte diese Wohnung doch wurde ich nicht fündig. So arbeite ich mich Stockwerk für Stockwerk hinauf, doch egal wo ich war, überall waren die Türen raus oder sie waren durchlöchert. Im fünften Stock stand ich nur noch auf Gestein und konnte der Sonne entgegen lachen. Man sah nur noch ein Badewanne oder einen Herd, der Rest wurde schon längst weggesprengt. Über mir flogen die Flieger in einer Heiden Geschwindigkeit und eh ich mich versah, warf er eine Bombe auf die Erde hinab. Der Spielplatz wurde in diesem Moment zerbombt. Mateo's Lieblingsspielplatz. Schnell ging ich wieder die Treppen hinunter und in den Keller. Die Kellertür war auch schon draußen und so konnte ich hineinspazieren. Von hier aus konnte ich rüber in den Nachbarblock, doch vernahm ich englische Stimmen und stürmte in unseren Keller. Hinter dem Weihnachtsgeschenk für unseren Sohn, in der Ecke, ließ ich mich nieder. Ich versuchte noch den Kinderwagen davor zuschieben, dass man mich nicht mehr entdeckt.
„Look Watson" ,vernahm ich Stimmen die immer näher kamen. Mein Herz pochte umso lauter.
„What do you trink, how many people dies in this war?" ,hinterfragte der eine und die Schritten kamen näher. Hier unten waren noch alte Klamotten von mir und Babysachen von Mateo. Alles in einer Kiste zusammen gewürfelt. Der eine schien direkt auf die Kiste zu zugehen.
„for my woman." ,sagte dieser und hielt vermutlich mein altes Sommerkleid hoch.
„Come Hutson! We müssen unseren Auftrag weiter bearbeiten." ,meinte der andere und schien vernünftiger zusein.
„Ach!" ,sagte Hutson und kam auf mich zu. Ich quetschte mich nur noch mehr in die Ecke und hielt mein Bauch fest umschlungen. Ein Geräusch erklang im Aufgang im Keller.
„Rauchbombe!" ,rief der eine und beide Soldaten flüchteten aus dem Keller. Ich zog mein Shirt aus und band es mir um die Nase und Mund. Die Jacke zog ich mir tief über den Bauch. Langsam rappelte ich mich auf und torkelte aus dem Loch. Schüsse erklangen und meine Angst stieg stetig um mein Sohn. Ich trat aus mein Keller, als nun ein Schuss direkt vor meinen Füßen einschlug. Ich hielt meine Hände in die Höh und beteuerte, ich führe nichts im Schilde.
„Sind Sie Rose Grünblatt?" ,hinterfragte der Soldat und ließ seine Waffen sinken. Er musterte mich und stumm nickte ich.
„Ich habe noch ein Sohn und- kennen mein Mann Legolas Grünblatt?" ,bibberte ich und traute kaum ihn in die Augen zusehen.
„Ihr Mann bat mir diesen Brief einer Rose zugeben mit einem Babybauch. Er wurde nun nach Polen verlagert. Er kämpft nun gegen den Feind." ,gab er mir Kund und zog ein vergilbten und blutigen Briefumschlag aus seiner Innentasche.
„Vor wieviel Tagen war das?" ,hinterfragte ich und nahm ihm den Briefumschlag entgegen.
„Letzten Monat. Da waren wir beide in einer Truppe, doch dann hieß es, es wären zu wenig Verteidiger für unser Land da und so wurden wir aufgeteilt." ,berichtete er und umschlang seine Waffe erneut. Irgendwas schien sich da zu nähern. „Sind noch mehr hier?" ,hinterfragte er und sah sich nochmal genauer um. „In Deckung!" ,rief er und die Schießerei begann. Die Engländer kamen zurück und eröffneten dem Feind das Feuer. Unvorsichtig wie ich auch war, bekam ich ein Streifschuss im linken Oberarm zu spüren. Blut rinn mir hinaus und ich hielt mir die rechte Hand drauf. Dennoch floss das Blut unaufhaltsam aus der Wunde. Doch eh ich mich versah, hörte die Schießerei auch schon auf und der Soldat kam zu mir an. „Sind hier noch mehr versteckt?" ,fuhr er fort und sah mich eindringlich an.
„Ja!" ,sagte ich hasch und stürmte aus dem Keller. Dabei die beiden Leichen am Keller versuchend zu ignorieren. Schnell lief ich zu unserer Wohnung und suchte zunächst die Küche ab. Nichts. Schnell rannte ich ins Wohnzimmer, wo sie zum Glück meine Lieben aufhielten. Zusammengekauert in einer Ecke. Sogleich kam Mateo angerannt, doch war erschrocken über die Wunde.
„Wir müssen das verbinden Rose!" ,fuhr Celest herum und rannte schnell ins Bad.
„Denkst du, er lebt noch?" ,hinterfragte ich mit Trübnis in der Stimme.
„Ich kann es Ihnen nicht sagen." ,sagte der Soldat, als nun Celest mit einer Rolle Mullbinden ankam und einem Heftpflaster.
„Es ist nur, wir haben eine Familie. Wir haben erst kürzlich geheiratet und ich bin schwanger!" wurde ich panischer und musste mir das schlimmste ausmalen was mit mein Mann passieren könnte. Celest verband derweil mein Arm, als nun nochmal Putz von den Wänden kam.
„Wir müssen hier weg!" ,sagte ich in die Runde und sah Hilfe suchend zu dem Soldat.
„Dann folgt mir." ,sagte er und umschlang seine Waffe neu.
„Kämpft Papa auch mit sowas?" ,hinterfragte mein kleiner dem Soldat und musterte ihn mit großen Augen. Es waren weiße Riesen und einem enormen Druck drauf. Legolas war diese Waffe doch nicht gewachsen!
„Ja mein Kleiner." ,nickte dieser und sah zu mir. Celest war nun fertig, als ich schnell einen Gürtel holte, mir eine Jacke anzog und für Mateo einen Hoodi anzog. Die Kapuze zog ich ihn tief ins Gesicht, dass keiner mein Kleinen so recht wahrnehmen kann.
„Pass auf" ,sagte ich und hockte mich zu Mateo hinunter. „tragen kann ich dich nicht, wegen dein Geschwisterchen im Bauch. Wir ketten uns aber einander und du musst schwören, dass du dieses Ende niemals los lassen wirst. Da draußen ist es gefährlich und du musst in meiner Nähe bleiben!" ,klärte ich meinen kleinen auf und befestigte den Gürtel an mir und versuchte das andere Ende möglichst bei ihm zu befestigen, dass er es nicht halten muss. Celest nahm ihren Kleinen auf den Arm. Umwickelt an ihrer Brust.
„Ist gut Nana." ,sagte er und ich erhob mich.
„Los!" ,sagte der Soldat und schaute zum Balkon heraus. Meine Blumen und Pflanzen lagen begraben unter diesen Trümmern, was einmal ein Balkon war. Wir stiegen drüber hinweg und folgten dem Soldat. In einer Lauerstellung, folgten wir ihn. Er sah immerzu in sein Fernglas, ob nicht wer in der Nähe sei. Er versteckte uns hinter einem Hügel aus Sand, linste dann hinüber und wenn die Luft rein war, und wank er uns nach. Mateo musste unseren Schritt folge leisten und er meisterte es gut als halber Elb.
„Haben Sie auch einen Kevin in der Truppe gehabt? Er hat einen geflochtenen und orangenen Bart-„
„Seien Sie leise!" ,fuhr er zischend Celest an. Mit einmal vernahm ich Schreie. Nicht weit von hier. In der Nähe gab es eine Ruine, auf der ich zeigte.
„Lass uns dahin gehen." ,flüsterte ich in die Runde und zog meine Kapuze mit tief in das Gesicht. Es schien ein Feind hier in der Nähe zusein, der diesen Schrei vernahm, denn er schoss in unsere Richtung. Sand flog uns entgegen.
„Das würde unser Tod bedeuten, Madame." ,zischte er und setzte seine Waffen auf ein Gehölz an und linste hinein. Er lud die Waffe und drückte ab. „Lassen wir hoffen, er war der einzige hier." ,murmelte er mehr zu sich selbst und ging in geduckter Haltung voran. Wir folgten ihm in dieser Haltung und rannten zu dieser Ruine hin. In einer Kette flüchteten wir in das Gehäuse hinein, als ich in der einen Ecke eine zusammengekauerte Person ausmachte. „Wir dürfen uns hier nicht zulange aufhalten!" ,riet uns der Soldat und sah sich drohend um.
„Alles in Ordnung mit Ihnen?" ,hinterfragte ich und kam langsam auf die Frau drauf zu.
„Rose?" ,entgegnete sie. Die Stimme kam mir sehr bekannt vor. „Celest und  Mateo auch da?" ,hinterfragte sie und dann sah ich, das es sich um keinen andern außer Luna handelte.
„Wie kommst du denn hierher?" ,fragte nun auch Celest und trat näher an sie heran. „Wo ist Riana?" ,löcherte sie unsere Freundin, doch Luna schien ihr Gesicht schmerzvoll zu verziehen und hielt ihr Bauch krampfhaft fest. Wasser lief ihr die Beine hinunter.
„Sie ist hier draußen irgendwo." ,wimmerte meine beste und versuchte zupressen.
„Du bist gerade mal ein Monat weiter als ich! Du kannst noch nicht Gebären!" ,giftete ich sie an, doch sie presste.
„Ich will das Malte dabei ist, doch nun wird er ohne Papa auf die Welt kommen." ,wimmerte sie und schrie auf.
„Sch! Wegen dir sind wir gefundenes Futter." ,zischte der Soldat und sah uns mahnend an.
„Mein Kind wird auch ohne Papa auf die Welt kommen, aber früher oder später werden die Männer Heim kommen und unsere Kinder in den Arm nehmen können." ,sprach ich ihr Mut zu und Celest spielte der Weil Hebamme. Der Soldat stellte sich vor die Tür und bewachte uns, während ich Celest mit der Hebamme half. Das sechs Monat alte Baby entrang in Kürze. Wir hätten in diesen Moment in ein Krankenhaus gemusst, wegen der Narbenschnur und dem Mutterkuchen und das Baby hätte dringend in ein Glaskasten gehört, doch wir befanden uns gerade im Krieg. Ich riss die Nabelschnur und Celest übergab das kleine wundersame ihrer Mutter. Eng umschlang sie ihren kleinen Sohn und nährte ihm mit Milch.
„Es wird Zeit das der Krieg endet." ,seufztet Celest und strich über die Stoppeln des Babys. Mit einemmal folgten Schüsse und diese prasselten nur auf der Ruine ein.
„Schnell!" ,rief uns der Soldat zu. Celest und ich halfen Luna auf die Beine und flüchteten mit den Soldaten hinaus. Die Schüsse prasselten auf uns hinab. Jeder Schritt den wir setzten war ein Glückstritt, in welchem wir nicht getroffen wurden. Dennoch wirbelten die Kugeln unseren Gegners den Staub in die Luft und versperrte uns somit die Sicht nach vorne.
„Weite!" ,schrie ich und schupste Luna mit nach vorne. Ich ließ keinen zurück. Nicht die, die mir nahe standen.
„Rose!" ,schrie eine Stimme in diesem Staub und ich konnte nichts weiter als dieser Stimme zu folgen. Schüsse erklangen von diesem Eck und Schüsse prasselten zu uns ein. „Los jetzt!" ,schrie erneut diese Stimme und irgendwann trafen wir auf Gestein. Ich tastete mich ab, ob nicht irgendwo ein Eingang wäre, doch rutschte ich hinab und Mateo mit. Es war ringsum um uns dunkel und verspürte nur das Gestein unter meinem Gesäß, welches ich noch schien weiter zu rutschen. Mateo krallte sich an meinen Arm fest, als wir nun zum stehen kamen.
„Alles gut, mein Sohn?" ,hinterfragte ich den kleinen und tätschelte in der Finsternis ab.
„Mæ Nana." ,hustete er, da er wohlmöglich Staub eingeatmet hatte. Ich sah nach oben wo wir herkamen, doch schien es dahin nicht mehr zugehen. Kein Licht war hier drinnen. Nur vereinzelt und leises Wimmern konnte ich von neben mir ausmachen.
„Werden wir sterben Mama?" ,hinterfragte mein Sohn, doch ich versicherte ihn, es wird nicht so sein. Vorsichtig tastet ich mich einen Schritt nach den andern auf. Es schien hier ein Gang weiter zugehen. Ich zwang Mateo mit mir zugehen, in dieser Dunkelheit. Nach einer gefühlten Ewigkeit, konnte ich leise Stimmen ausmachen, die irgendwo vor uns zusein schienen.
„Hallo?" ,kündigte ich mich an. „Wir kommen in Frieden." ,sagte ich und trat weiter voran. Ich wusste nicht ob es Einbildung war oder nicht, aber ich sah ein kleines flimmerndes Licht. „Wir suchen Schutz." ,sagte ich, als ich auf einmal eine Fackel vor mein Gesicht hatte. „I-Ich bin Rose." ,sagte ich und hielt meine Hände in die Höh. Es war eine Frau die ebenso vor der Fackel stand und mir beleuchtete. Mein Babybauch musste ich nicht mehr verdecken, er war schon groß genug.
„Sie ist schwanger. Keine Gefahr." ,sagte sie und nahm die Fackel von mein Gesicht. Sie hielt die Fackel in den Raum, als ich nun die andern ausmachen konnte. Es war wie ein Frauenhaus, nur das wir hier in einer Art Bunker saßen.
„Rose?" ,schrie auf einmal eine Stimme von da wo wir beide gerade herkamen.
„Vorwärts." ,führte die Frau an und ging mit der Fackel voraus. Wir folgten denen und am Eingang standen meine Freunde und der Soldat der uns half, kullerte ebenso hinunter zu uns. Ich ging zu dem Soldaten, der mir die Post von meinem Mann gebracht hatte und fühlte an seiner Halsschlagader. Tot.
„Ihr ward das! Ihr habt den Tot mit euch gebracht!" ,rief die Frau und sah uns zornig an.
„Wir sind diesem Soldaten gefolgt und sind durch ein Zufall diesen Tunnel hinunter gerutscht." ,erklärte ich uns, doch wollte man uns wieder hinaus jagen. Der Krieg brachte uns nur bei, wie wir zu Wölfe werden. Entweder leben oder sterben. Ein jeder hat sein eigenes Rudel.

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Bis an das Ende unserer Tage, Legolas GrünblattWo Geschichten leben. Entdecke jetzt