Ein besonderes erstes Date

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Das Date mit Chris ist traumhaft schön. Er hat definitiv nicht übertrieben, als er von dem Restaurant geschwärmt hat. Das Essen ist fantastisch und das von mir georderte Steak war auf den Punkt gebraten. Während des Essens reden wir über seine neuen Projekte und er fragt nach der Einrichtung in der ich arbeiten werde. ,,Oh ich hatte heute die Gelegenheit sie zu besichtigen! Wunderschöne Einrichtung. Es ist ein bilingualer Kindergarten und ich soll den Kindern deutsch beibringen. Sie ist relativ nah beim Hollywood-Boulevard und somit recht zentral gelegen. Jetzt muss ich nur noch eine Wohnung oder ein Zimmer in der Nähe finden können.'' Dieses Thema beschäftigt mich tatsächlich. Die Zeit im Hotel endet am Sonntag und bis dahin gilt es eine Unterkunft zu finden, am liebsten ja für Jessi und mich. ,,Vielleicht kann ich dir dabei behilflich sein'', sagt Chris und holt mich damit aus meinen Gedanken zurück zu ihm. Er bemerkt meinen fragenden Blick und erklärt dann, dass er Freunde in der Immobilienbranche hat und bei diesen nach fragen kann. ,,Das wäre wunderbar!'', strahle ich ihn an. Er greift nach meiner Hand und lächelt einfach nur. Als der Kellner kommt, um unsere Teller abzuräumen bringt er direkt die Dessert-Karte mit. Er fragt ob bis jetzt alles zu unserer Zufriedenheit ist, freut sich über unser Lob an die Küche und verlässt unseren Tisch mit unseren leeren Tellern. Chris öffnet die Dessert-Karte und seine Augen strahlen, während er sie liest. ,,Ich gehe mich einmal kurz frisch machen, wähl du ruhig das Dessert aus.'', sage ich und will gerade aufstehen um zu den Toiletten zu gehen. ,,Bist du dir sicher?'', fragt Chris etwas verwundert nach, aber ich nicke nur. ,,Was Dessert angeht verlasse ich mich auf deinen exzellenten Geschmack Chris. Oh aber wenn möglich, keine Jellybeans!'' zwinkere ich ihm zu und gehe dann. Als ich wenige Minuten später zu unserem Tisch zurückkehre steht ein Teller in der Mitte unseres Tisches. Auf diesem Teller ist ein Schokoküchlein zu sehen, eine Kugel Vanille-Eis am Rand und das ganze ist dekoriert mit Himbeeren und Blaubeeren. Ich setze mich und Chris grinst mich an. ,,Voila die Dame- Schoko-Lava-Cake, mein absolutes Lieblingsdessert.''. ,,Siehst du? Deswegen wusste ich, dass ich dir guten Gewissens die Wahl des Desserts überlassen kann. Es ist perfekt, genau wie der Rest dieses Abends.'', sage ich lächelnd. Er nimmt einen der zwei beiliegenden Löffel, sticht den Kuchen an und trifft direkt den flüssigen Kern. Chris führt den Löffel langsam zu seinem Mund und schließt genüsslich die Augen. Auch ich nehme mir einen Löffel und bediene mich am Dessert. Am Ende liegen nur noch zwei Himbeeren auf dem Teller, von denen Chris eine nimmt und mir entgegenstreckt. Die zweite Himbeere will er sich gerade selbst in den Mund stecken, als sie ihm aus der Hand auf sein weißes Hemd fällt. Ich kichere leicht auf. Er versucht geschockt den Fleck mit Wasser zu beseitigen, mit eher mäßigem Erfolg. ,,Ich wundere mich, dass mir sowas erst so spät passiert ist. Normalerweise bin ich gerade beim Dessert der größte Tollpatsch, sodass jeder weiß was ich gegessen habe''. sagt er kichernd. ,,Deswegen habe ich mich für die schwarze Hose entschieden. Da sieht man nur helle Flecken.'', erwidere ich ebenfalls kichernd. Von uns unbemerkt ist der Kellner wieder an den Tisch gekommen. Er räuspert sich, fragt erneut ob alles in Ordnung sei und räumt den Teller ab. Chris bejaht seine Frage und bittet dann um die Rechnung. Der Kellner verlässt unseren Tisch und Chris fragt ob ich direkt zurück ins Hotel möchte oder ob er mich noch kurz entführen dürfte, um mir jemanden vorzustellen. Ich werde neugierig, wen er meinen könnte. Ich versuche es von ihm zu erfahren aber er sagt nur, dass ich dafür mitkommen müsste. Also stimme ich zu. Der Kellner bringt die Rechnung, ich will nach ihr greifen, doch keine Chance. Chris legt ein paar Scheine (Ich könnte schwören zwei 100-Dollar-Scheine gesehen zu haben) in die kleine Mappe und legt sie wieder auf den Tisch. Er steht auf, kommt zu mir und greift nach meiner Hand um mir vom Stuhl aufzuhelfen. Ich ergreife sie und Händchen haltend gehen wir zurück zum Auto.

Auf der Fahrt reden wir über die nächsten Tage und die verschiedenen Seminare, die ich besuche. Seine Hand ruht während der Fahrt abwechselnd in meiner und auf meinem Oberschenkel. Ich bewundere immer wieder seine Muskeln, welche sich durch das Hemd abzeichnen. Als wir auf eine große Straße einbiegen, erkenne ich sofort wo wir sind. Wir fahren durch ein gusseisernes Tor und Chris parkt den Wagen genau vor seinem Haus. Ich gucke ihn mit großen Augen an. ,,Willkommen in meinem bescheidenen Heim.'', sagt er lächelnd während er aussteigt. Er kommt an die Beifahrerseite, öffnet mir die Türe und reicht mir erneut seine Hand. Ich steige aus und wir gehen zum Eingang. Vor der Tür bleiben wir kurz stehen, er sieht mir mit seinen stahlblauen Augen tief in meine Augen, atmet durch und sagt dann leise ,,Man sagt, du erkennst einen guten Menschen daran, wie er mit Tieren umgeht.''. Dann öffnet er die Tür und Dodger, den ich natürlich schon von seinen Bildern bei Instagram kenne, kommt herausgeschossen und begrüßt Chris wild. Dann dreht er sich zu mir um, ich gehe in die Hocke und halte ihm meine Hand zum schnuppern hin. Noch nie habe ich es erlebt, dass Dodger eine meiner Exfreundinnen mochte. Was da genau zwischen Lara und mir ist, weiß ich noch nicht. Aber als ich sehe, wie Dodger ihr über das Gesicht leckt und sie ihn lachend streichelt, schmilzt mein Herz dahin. Ich wusste, dass sie etwas Besonderes ist!

From a Nightmare to a daydreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt