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Ein Jahr später.

"Liv!" Ich zucke leicht zusammen und grinse Margo an. 

"Was ist den Mar?" Rufe ich ihr zu. "In der Eingangshalle stehen zwölf heiße Typen und ein hotes Mädchen. Lass uns die Mal unter die Lupe nehmen", sagte sie aufgeregt. 

Ich stimmte ihr zu und wir machten uns auf den Weg zur Eingangshalle. Stocksteif blieb ich in der Tür stehen als ich die Personen erblickte, die Mar mit größter Wahrscheinlichkeit gemeint hat. 

Sie sehen alle so aus wie vor einem Jahr, nur etwas älter. Meine Geschwister die mich abgeschoben haben. Wütend laufe ich mit Mar an ihnen vorbei. 

"Was hast du denn?" Fragt sie mich verwirrt. "Weißt du noch, was ich dir über meine Geschwister gesagt habe?" Sie nickte. "Das in der Eingangshalle sind meine Geschwister", sagte ich und Mar sieht mich fassungslos an. 

Bevor sie jedoch etwas erwidern kann, ertönt eine Durchsage. "Livia Carter bitte zum Büro des Direktors, danke." Genervt sehe ich zu Mar. "Wetten die holen mich hier weg?" 

Mar riss die Augen auf. "Das ist ja Scheiße! Dann hab ich ja niemanden mehr mit dem ich Streiche spielen kann!" 

Traurig sehe ich sie an. "Ich muss dann mal los. Wir sehen uns auf unserem Zimmer", verabschiedete ich mich von meiner besten Freundin und lief zum Büro des Direktors. Vor dem Büro blieb ich nervös stehen. 

Warum wollen sie mich jetzt zurück? Oder wollen sie mich einfach besuchen? Seufzend klopfe ich an. "Herein", sagte die Stimme von Direktor DeLonghi. 

Zögerlich trete ich ein. Tatsächlich stehen meine Brüder und meine Schwester neben dem Direktor und sehen mich verwirrt an. Kann ich ja verstehen. Vor einem Jahr war ich nicht so ein schlankes und durchtrainiertes Mädchen. 

Aber seine Schwester sollte man doch erkennen, nicht wahr? "Was kann ich für sie tun Herr DeLonghi", frage ich ihn erwartungsvoll. 

"Deine Familie möchte dich wieder nach Hause holen Livia", sagte er vorsichtig. Entsetzt sehe ich ihn an. Zwar habe ich schon erwartet das er dies sagen wird, aber ausgesprochen ist es noch mal was anderes. 

Wütend sehe ich zu meinen Geschwistern. "Was fällt euch ein? Ihr schiebt mich zuerst ab und holt mich dann nach einem Jahr wieder zu euch?!" Schrie ich sie voller Wut an. 

Betreten sehen sie mich an. "Ihr habt mir nicht geholfen damit! Ich hab schon Mum und Dad verloren. Letztes Jahr verlor ich auch noch den Rest meiner Familie. Ich war allein und einsam." Seufzend setzte ich mich auf den Hosenboden.

 "Nachdem ich hier angekommen bin, lernte ich Mar kennen. Sie gab mir meine Stimme zurück, lehrte mich das das Leben zu schön ist, um aufzugeben. Ich will nicht zurück zu euch", sagte ich mit belegter Stimme. 

"Es tut mir leid Livy, aber wir nehmen dich wieder mit nach Hause", sagte Dimitri und ich sank in mich zusammen. "Ich gehe meine Sachen packen", sagte ich niedergeschlagen und verließ das Büro. 

Ich ging auf geradem Weg zu meinem und Mars Zimmer. „Hey Liv, wie geht es dir?" Fragte Mar mich. „Sie nehmen mich mit. Ich hab versucht ihnen zu sagen das ich bleiben will, aber sie geben nicht nach", sagte ich zu ihr und begann meine Sachen zu packen. Ich wurde von hinten umarmt. 

„Ich lass dich nicht gehen", nuschelte Mar in meinen Rücken. „Du kannst mich nicht festhalten", sagte ich traurig. „Wenigstens können wir uns schreiben", schluchzte Mar und fing an zu weinen.

„Ich rufe dich jeden Tag an", versprach ich ihr und wir packten gemeinsam meine Sachen. Nach einer Weile ist alles in meinem Koffer verstaut und mein Rucksack randvoll mit meinen Habseligkeiten. Zusammen hievten wir meinen Koffer nach unten in die Eingangshalle.

Natürlich standen dort schon meine Geschwister und warteten auf mich. Jack nahm mir meinen Koffer ab. In der nächsten Sekunde standen meine anderen Freunde um mich herum. 

Jetzt musste ich weinen. Schluchzend umarmte ich alle zum Abschied und bekam noch ein Abschiedsgeschenk von ihnen. Es ist ein schwarzer Hoodie mit den Unterschriften und Sprüchen meiner Freunde. Ich bedankte mich und umarmte sie alle noch einmal. 

Schließlich räusperte sich Legolas und ich ging mit meinen Geschwistern zum Parkplatz. Wir hielten vor einem Bus. Er ist schwarz und groß. 

Alle stiegen ein und Jack verfrachtete meinen Koffer samt Rucksack im Kofferraum. Zögerlich stieg ich ein und sah mich nach einem Platz um. Der Bus ist wie ein Schulbus. Mehrere Sitzreihen ziehen sich nach hinten. 

Meine Geschwister haben anscheinend ihren Stammplatz. Ich setzte mich so weit wie möglich von allen hin und schweige die restliche Fahrt über. Immer wieder versuchen meine Geschwister mich in ein Gespräch zu involvieren, erfolgslos.

Ben fuhr in die Einfahrt meines ehemaligen Zuhauses und alle stiegen aus. Ich tat es ihnen nach und blickte mich verwirrt um.

Meine Geschwister sind weit und breit nicht zu sehen. Die Tür zur Garage öffnete sich und Grayson kam raus. 

„Na komm, wir gehen alle ins Wohnzimmer", sagte er und nahm mich an der Hand. Da ich keine andere Wahl hatte, folgte ich ihm. Im Wohnzimmer saßen schon alle auf der Couch und sahen uns entgegen. 

„Hi, wie geht es dir?" Fragte mich Jack vorsichtig. Schweigend sehe ich ihn an. Wieso redet er mit mir, als sei nicht passiert? 

„Wie ist es dir im Internat ergangen?" Fragte mich Ben, da er verstand das ich Jack nicht antworten würde. 

„Wo werde ich schlafen?" Fragte ich nur emotionslos. Alle zuckten merklich bei meiner Frage zusammen. 

„In Dads und Moms altem Zimmer", sagte Alex leise. „Warum nicht in meinem altem Zimmer?" Fragte ich neugierig und verwirrt zugleich. 

„Dort wohnt die Verlobte von Legolas", meinte Felix nur. Ich starrte sie fassungslos an. Sie hatten mich also ersetzt. 

Okay, kein Problem. Ich wirbelte herum und ging die Treppe nach oben in Mum und Dads altem Schlafzimmer. 

(Das letzte Kapitel für heute, bis nach den Ferien. Sorry, LG C-A)

Dreizehn Geschwister und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt