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Dort angekommen sehe ich mich erstmal um. Es ist lange her das ich hier drinnen war. Alles sieht aus wie früher. 

Die Tür vom Flur führt direkt zum Schlafzimmer. Von dort führt eine weitere Tür zu einem separaten Badezimmer und eine andere zu einem großen Arbeitszimmer. 

Tränen steigen mir in die Augen. Ich blinzle mehrmals, um sie zu unterdrücken. Ich lege meine Klamotten alle geordnet in den Schrank neben dem Bett. 

Danach gehe ich ins Bad und verstaue dort meine Hygienemittel. Mit meinem Rucksack in der Hand, laufe ich ins Arbeitszimmer. 

Der Geruch von alten Büchern empfängt mich, als ich die Tür öffne. Ich fühle mich wie zuhause. Das erste was ich sehe ist Mums Bücherregal. Gut Bestückt steht es an der Wand, gegenüber von Dads Schreibtisch. 

Ich setze mich an den Schreibtisch und sehe ein Bild von unserer ganzen Familie dort stehen. 

Eine Träne entkommt mir und läuft meine Wange hinunter. Ich befreie meinen Rucksack von meinen Habseligkeiten und verstaue sie irgendwo. 

Traurig gehe ich zum Schlafzimmer zurück und sehe das das Bett noch bezogen ist. Ich klettere drauf und lasse mich in die weichen Kissen fallen, noch immer riechen sie nach Mum und Dad. 

Ich liege eine Weile schon auf dem Bett, als Felix mich zum Mittagessen ruft. Träge rolle ich mich von meinem neuen Bett und schlurfe in die Küche. 

Dort sitzen diesmal nur Dylan, Felix, Jack und Elena. Auf dem Tisch steht eine Schüssel mit Spagetti alla Carbonara. Lecker. 

Ich setzte mich mit Abstand zu den anderen hin. Elena ergreift die Initiative und macht den Jungs auf. 

Danach sich selbst, mir nicht. Manche Leute ändern sich nie, kopfschüttelnd mache ich auch mir Essen auf und beginne schweigsam zu essen, während die anderen sich unterhalten. 

Mein Handy klingelt und ich gehe ran. "Livia Carter am Apparat", begrüße ich wie immer die Personen die Anrufen. 

"Hi Liv, ich bins Mar. Du hast dein Motorrad vergessen und der Direx sagt ich soll es mit Lukas vorbei bringen", sagt Mar aufgeregt. 

"Cool, wann kommt ihr?" "Sind in ca. zwanzig Minuten da." Ich reiße die Augen auf. "Wie? Jetzt? Heute?" "Joa", bestätigte sie und ich konnte ihr grinsen durchs Handy hören. 

"Bis dann Mar, ich freue mich schon", verabschiedeten wir uns. Langsam aß ich meine Spagetti und bekam so zehn Minuten rum. 

Ich stellte mein Geschirr in den Spüler und lief in mein Zimmer. 

Dort zog ich mir eine enge, schwarze Jeans an, mit einem schwarzen Top und einer Lederjacke. 

Ich schnappte mir noch meine schwarzen Stiefel und rannte zur Tür. Im gleichen Moment klingelte es. "Ich geh schon", rief ich und öffnete sie strahlend. Mar und Lukas grinsten mich an. 

"Kommt, wir fahren eine Runde", sagte Lukas Begeistert und wir liefen auf unsere Motorräder zu. Ein Auto bog um die Ecke und hielt vor unserem Haus. 

Legolas, Dimitri und Grayson stiegen aus. Ben fuhr ein paar Sekunden nach ihnen in die Auffahrt. Ach du Schreck. "Wo willst du hin?" Fragte Legolas sofort. 

"Weg von euch", fauchte ich ihnen entgegen und stieg auf mein nachtschwarzes Motorrad. Mar stieg zu Lukas auf sein Bike. 

Ich startete den Motor. "Ich habe meinen Führerschein an meinem Geburtstag gemacht", sagte ich noch und fuhr los. Lukas ist mir dicht auf den Fersen. 

Ich brachte sie wieder zum Internat und unterwegs machten wir ziemlich viel quatsch. Lächelnd verabschiedete ich mich wieder von meinen beiden besten Freunden und rase zurück zu meinen Geschwistern. 

Dort angekommen, steige ich ab und mache den Motor aus. Den Schlüssel versteckte ich in meiner Socke damit mir niemand mein Motorrad weg nahm. 

Das traute ich meinen Brüder durchaus zu. Weil ich keinen Schlüssel habe, muss ich klingeln. Seufzend drücke ich auf den Knopf und Klingel. 

Ich muss noch nicht Mal lange warten, da wird die Tür schon aufgerissen und ein panischer Alex sieht mich an. 

Als er mich unverletzt sieht, atmet er erleichtert auf. Ich verdrehe die Augen und schiebe ihn zur Seite um ins Haus zu gelangen. 

Im Flur standen tatsächlich alle meine Geschwister und musterten mich. Unbekümmert ziehe ich mir meine Schuhe aus und gehe in mein Zimmer. 

Den Schlüssel verstecke ich hinter einem der Bücher im Regal und schmeiße mich dann wieder in mein Bett. 

Mir doch egal das sie sich Sorgen gemacht haben, die hätten sie sich schon vor einem Jahr machen müssen. 

Genervt seufzte ich auf und schlage schließlich ein. Morgen muss ich zur Schule, warum eigentlich? Naja, hoffentlich lassen mich die alle in Ruhe.

Dreizehn Geschwister und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt