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Na toll, jetzt muss ich mit Elena nach Hause fahren. 

Sie hasst mich! Hoffentlich kommt sie überhaupt, ich traue ihr durchaus zu mich hier stehen zu lassen. 

Nervös sehe ich mich immer wieder um. Wie erwartet kommt sie nicht. 

Da kommt mir eine Idee. 

Ich bleibe einfach hier und warte bis mich jemand abholt. 

Ist doch ihr Pech wenn sie Elena mich abholen lassen! Ich setzte mich auf eine Bank vor dem Krankenhaus und warte. 

Nach einiger Zeit sehe ich auf mein Handy. 

Dreizehn verpasste Nachrichten. 

Hm...mein Akku hat nur noch drei Prozent. Ich schreibe Jack eine Nachricht, bevor ich sie jedoch abschicken kann, wird der Bildschirm schwarz. 

Verdammt! Fluchend sitze ich jetzt in der Kälte und warte darauf abgeholt zu werden. Wann ihnen wohl auffällt das ich nicht abgeholt wurde? 

Ich gehe ins Krankenhaus und Wärme umfängt mich. Seufzend gehe ich zur Rezeption. 

"Guten Tag, ist Dr. Carter noch hier", frage ich die Schwester am Schalter. Diese schaut auf einem Computer nach und schüttelt langsam mit dem Kopf. Scheiße! "Können Sie ihn bitte anrufen?" 

"Warum sollte ich", fragte sie frech. "Weil seine Schwester hier halb erfroren steht", erwidere ich ruhig. 

Sie wird blass und holt ein Telefon hervor. Na endlich. Sie telefoniert und reicht mir dann den Hörer. 

"Hi", sage ich in ihn. "Livia! Geht es dir gut? Warum bist du noch im Krankenhaus, Elena sollte dich doch abholen", sagte Ben aufgeregt. 

"Erstens bin ich halb erfroren. Zweitens hat mich Elena nicht abgeholt." Ich wurde immer lauter. "Und drittens hasst mich Elena, warum sollte sie mich abholen?" 

Ben schluckte hörbar. "Ich hole dich ab", Stimmen erklangen am Telefon. "Jack und Dimitri wollen dich abholen. Es tut mir leid", mit diesen Worten legte er auf. 

Wütend gab ich der Schwester den Hörer wieder und lief nach draußen. Dort saß ich weitere Minuten in der Kälte und fror mir den Arsch ab. 

Meinen Atem konnte ich nicht mehr in der Kälte ausmachen, wahrscheinlich bin ich selber genauso kalt. 

Ich ziehe meine Beine auf die Bank und lege meinen Kopf auf die Knie. So verharre ich, bis mich jemand berührt. 

"Livia? Livia!" Hörte ich wie durch Watte meinen Namen. 

Müde hob ich den Kopf und sah Dimitri vor mir stehen. 

Schweigend sehe ich ihn an. Er nimmt mich auf seine Arme und mir wird etwas wärmer. 

Wir erreichen ein Auto und er öffnet die Tür. "Wir müssen so schnell es geht zu Ben und Alex, sie ist vollkommen unterkühlt", sagte er zu jemanden. Wahrscheinlich Jack.

Dimitri setzt sich ins Auto und zieht mich auf seinen Schoß. Ich kuschle mich näher an ihn ran und genieße die Wärme, welche die Sitzheizung produziert. 

Das Auto setzt sich in Bewegung und ich klammere mich an Dimitri fest. 

Ich bin so müde. Warum habe ich nicht einfach im Krankenhaus gewartet? Meine Augen fallen mir immer öfters zu. Ich zwinge mich sie offen zu halten. 

„Ich bin müde Di", nuschle ich erschöpft. 

„Alles wird gut, du darfst nicht einschlafen", sagt Dimitri streng und besorgt zugleich. 

Das Auto hält abrupt an und die Tür wird aufgerissen. 

Ich werde Dimitri abgenommen. Mühsam mache ich meine Augen wieder auf. 

Wann sind sie mir den zugefallen? Egal. Verschwommen sehe ich wie Ben mich ins Haus trägt. Ich werde auf dem Sofa abgesetzt und eine Decke wird um mich gewickelt. 

Zitternd mummle ich mich in die Decke ein. Mir ist immer noch so kalt. 

Plötzlich legen sich Arme um mich und mir wird etwas wärmer.

 Ich klammere mich an die Person, deren Arme mich wärmen und rutsche zur Seite sodass die Person sich neben mich legen kann. 

Das macht sie auch und mir wird noch ein bisschen wärmer als vorher. Mir wird etwas an die Lippen gehalten und ich öffne zaghaft meinen Mund. 

Eine warme, süße Flüssigkeit fließt mir in den Mund und ich seufze wohlig auf. Meine Lider flattern auf und ich sehe das Felix mir die Flüssigkeit einflößt. 

Angst flammt in mir auf und ich versuche abstand zu gewinnen. Felix bemerkt es und sieht hinter mich. 

Verwirrt drehe ich den Kopf und bemerke das ich auf Grayson liege. Überrascht sehe ich ihn an. 

Um uns herum sehe ich auch meine restlichen Brüder sitzen und mich anschauen. Ich zucke zusammen. 

„Es tut uns leid Livia", sagte Ben traurig. 

„Wir hätten Elena nicht schicken dürfen, wir hätten wissen sollen das sie dich immer noch nicht mag." Gab Jack seinen Senf dazu. 

Schweigend sehe ich sie an. „Verzeihst du uns", fragten alle gleichzeitig. 

Zögerlich nicke ich und kuschle mich an Grayson. Meine Brüder atmeten kollektiv aus und weitere Decken wurden über Grayson und mich gelegt. 

Die Kälte kroch mir aus den Gliedern und machte endlich der Wärme platz. Ich schloss die Augen und war froh das ich meinen Brüdern verziehen habe. 

„Sind die beiden nicht süß?" 

„Pst!" 

„Nicht so laut, sonst wachen sie auf." 

Verwirrt runzle ich die Stirn und drehe mich auf meinem Bett um. Können die Stimmen nicht einfach verschwinden? 

„Ruhe", murmelte ich verschlafen und rutschte auf meinem Bett rum. Warum ist es so hart? 

Gelächter ertönt um mich herum und ich fahre hoch. 

Mir wird sogleich übel und ich erbreche mich neben mein Bett. 

Sofort hört das Lachen auf und stille tritt ein. Blinzelnd öffne ich meine Augen. Ich liege auf der Couch im Wohnzimmer und meine Geschwister stehen um mich herum. 

Eine weitere Übelkeitswelle übermannte mich und ich beugte mich wieder zur Seite. Weinend übergab ich mich zwei weitere male. 

Bewegung kam in die Jungs. Ben hielt meine Haare zurück, Alex suchte einen Eimer, Jack weckte Grayson, Felix scheuchte Devon, Kai, Dylan und Aden aus dem Wohnzimmer. Zayn holte ein Taschentuch und tupfte mir das Erbrochene vom Mundwinkel. 

Dankbar lehnte ich mich an Ben und Grayson, welcher sich aufgesetzt hat und mich gehalten hatte. 

„Mir geht es nicht so gut", nuschle ich. „Das sehen wir", meinte Ben mitfühlend. 

Irgendwann stand er auf und ging zur Arbeit. 

Grayson nahm sich frei und wir schauten uns ein paar Filme an. Ich durfte aussuchen welche.

Dreizehn Geschwister und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt