Kapitel 13

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Linda


Mir stach sofort der wilde Lockenkopf ins Auge, welcher neben Calum auf der Couch saß. Ehrlich gesagt machte es mir mehr Sorgen, dass ich Michael nirgendwo erblickte. Ich ließ die Vans meines Bruders auf den Fliesenboden fallen und stürmte panisch ins Wohnzimmer.

"Wo ist Michael?", fragte ich euphorisch. Es machte mich verrückt, dass Ashton und Calum so ruhig hier saßen und sich über Gott und die Welt unterhielten.

Ashton sah nun zu mir auf und machte ein komisches Gesicht.

"Jetzt glotz nicht so!", schrie ich ihn schon fast an. Das Ashton schon wieder handgreiflich gegenüber Michael gewesen sein könnte, machte mir mehr Angst, als meiner Mutter dann zu erklären, wo die roten Flecken auf ihrem geliebten Teppich her kamen.

Mein Vater hatte ihr den Teppich mal aus Singapur mitgebracht. Er war handgeknüpft, mit einem Löwen drauf, hinter ihm erstreckte sich die weitläufige, wunderschöne afrikanische Savanne. Seien wir mal ehrlich, meine Mutter liebte diesen Stofffetzen mehr als mich.

"Ich bin hier", erhob sich eine Stimme. Der Rothaarige kam aus der Küche und drückte das Kühlpad auf seine Nase, welches farblich perfekt zu seinen Socken passte, die ebenfalls strahlen blau waren und einem sofort ins Auge stachen.

Ich fasste mir metaphorisch ans Herz und ließ mich neben Calum aufs Sofa fallen.

"Ich dachte schon", sprach ich meine Gedanken aus, doch vollendete sie nicht.

"Du dachtest, dass ich wieder auf ihn losgegangen bin?", fragte nun Ashton und lehnte sich vor, um Augenkontakt zu suchen.

Ich wollte aber nicht weiter drauf eingehen, deswegen lenkte ich vom Thema ab.

"Wo warst du?", stellte ich meine Frage an Ashton.

"Im Park", antwortete er mir und lehnte sich wieder entspannt zurück.

"Du hast also nichts getrunken?", hakte ich vorsichtig nach. Wenn es eins gab, wovor ich Angst hatte, waren es betrunkene Menschen. Da waren mir die Kiffer lieber, an denen konnte ich wenigstens vorbei gehen, ohne Angst haben zu müssen, gleich ausgeraubt oder vergewaltigt zu werden.

"Nein."

Ich schenkte meinem Bruder glauben, denn wenn er betrunken wäre, würde er sich anders verhalten. Ashton hatte markante Angewohnheiten, welchen er nachging, wenn er betrunken war. Außerdem hatte ich auch ein Fünkchen Vertrauen in ihn.

"Können wir jetzt Pizza bestellen?", nörgelte Luke wie ein kleines Kind und stellte sich vor den Fernseher. "Bitte", flehte er und streckte seine Unterlippe nach vorne. Seine eindringliche Bitte wurde noch zusätzlich vom Grummeln seines Bauches unterstützt.

Ich seufzte.

"Das Telefon liegt in der Küche auf der Theke, die Nummer kennst du ja."

Luke nickte und marschierte aus dem Wohnzimmer, dicht gefolgt von Ashton und Calum, die auch was zu Essen wollten. Schließlich stand auch Michael von der Couch auf und hielt Inne. Er musterte mich kurz und fragte dann:"Willst du auch etwas?"

Ich schüttelte meinen Kopf und antwortete ihm:"Nee, ich bin auf Diät." Michael zog seine dunklen Augenbrauen zusammen. "Okay", murmelte er und verließ dann auch den Raum.

Ich für meinen Teil zog mich in mein Zimmer zurück. Auf mich warteten noch viele Hausaufgaben und außerdem musste ich für die anstehenden Klausuren lernen. Deswegen kam es nicht gerade gelegen, dass die Idioten hier schliefen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich erläutern musste, wie die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei die Demokratie der Weimarer Republik beeinflusste, konnte ich mich nicht mehr konzentrieren, da von unten laute Geräusche kamen. Ladies und Gentlemen, die Raubtierfütterung hat soeben begonnen.

Genervt stand ich von meinen Bett auf und suchte meinen blauen iPod.

"Wo ist denn das Mistding", fauchte ich, als ich zum hundertsten Mal die Schublade meines Schreibtischs durchwühlte. Zwischen miteinander verworrenen Kopfhörer und silbernen Büroklammern fand ich einen kleinen, grünen Zettel.

Ich hab ihn mir kurz ausgeliehen. Danke :)

Ich verdrehte meine Augen und zerknüllte den Zettel.

"Ash!", brüllte ich die Treppe runter, bekam aber keine Antwort. Genervt schlich ich die Treppe runter und fand die Vier pizzaessend im Wohnzimmer vor. Sie starrten wie hypnotisiert auf den Fernseher, wo gerade How I Met Your Mother lief.

"Ashton!", richtete ich mich an meinen Bruder und warf ihm den Zettel gegen den Hinterkopf.

"Man, was ist denn?", fragte er patzig.

"Wo ist mein iPod?"

"In meinem Zimmer."

"Kannst du ihn bitte holen?", ich verschrenkte die Arme vor der Brust.

"Geh doch selbst", antwortete er mir.

"Bitte", sagte ich mit einem scharfen Unterton. Mein Bruder warf stöhnend sein Pizzastück zurück in den Karton, stand auf und lief an mir vorbei die Treppe hoch.

"Brüder", zischte ich und setzte mich neben Luke.

"Wem sagst du das?", grunzte er. "Die sind noch schlimmer wenn du zwei hast."

Ich lächelte Luke kurz an und legte dann meine Beine auf dem Couchtisch ab. Luke hat mir mal erzählt, dass seine Brüder schlimmer sind als er. Entweder waren seine Flanellhemden immer voll mit Juckpulver oder Luke setzte sich jedesmal auf ein Furzkissen.

Auch wenn seine Brüder älter waren als er, verhielten sie sich trotzdem wie Kleinkinder. Er hat mir erzählt, dass Ben bald ausziehen würde, sein anderer Bruder Jack würde auch bald das Haus verlassen.

"Habt ihr eigentlich noch was anderes als Peperoni im Angebot?", fragte ich und rümpfte die Nase, als ich mich über Lukes Schulter beugte und seine Pizza musterte.

"Sorry", sagte er und verschlang das letzte Pizzastück. "Können wir los Michael?" Der Rothaarige nickte und stand auf.

"Wo wollt ihr hin?", fragte ich und schnappte mir ein Stück von Ashtons Käsepizza.

"Ich fahr Michael ins Krankenhaus", sagte er und tippte sich auf die Nase. Ich nickte und kurz darauf verließen die Beiden das Haus.

"Hier", grummelte Ashton und warf mir den iPod in den Schoß.

"Vielen Dank Schwesterherz", schmatzte ich mit offenem Mund.

"Hey, das ist meine Pizza", maulte mein Bruder. Ich warf ihm einen Luftkuss zu und eilte dann die Treppe rauf, um mich meinen Aufzeichnungen zu widmen.

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Hey guys!

Sorry das so lange nichts mehr kam :/

Die Sache mit Dj Malik hat mich wohl mehr mitgenommen als es sollte. Es war auch noch der Tag vor meinem Geburtstag, jippi! Zurzeit bin ich aber nur noch enttäuscht von Zayn, ich werde auf jeden Fall Niall, Liam, Louis und Harry für immer unterstützten, egal was kommt. #NaughtyBoyDon'tEatZayn

Alles Liebe.

to the moon and back || mgc Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt