Kapitel 47

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Linda

"Und ich sag dir: Mars schmeckt besser als Snickers." Luke stampfte auf den Boden und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen das Schließfach neben meinem.

"Ist es mein Problem, dass du keine Nüsse verträgst?", fragte ich achselzuckend und drückte ihm mein Biobuch in die Hand. Luke schnaufte empört.

"Du solltest dich für die Sorgen deiner Mitmenschen interessieren!"

"Deine Intoleranz gegenüber jeglichen Arten von Nüssen kümmert mich aber herzlich wenig." Ich grinste ihn frech an und schloss die Metalltür meines Spinds.

"Es sind ja nicht alle Nüsse. Nur Erdnüsse." Er schob seine Unterlippe nach vorne.

"Armer, armer Luke. Es tut mir im Herzen weh, dass du nie in den Genuss von gerösteten Erdnüssen kommen wirst, du bemitleidenswertes Ding du." Lächelnd küsste ich ihn sanft auf die Nase.

"Und jetzt auf den Mund", flüsterte er und legte seine Hände auf meinen Rücken.

"Wie Sie es begehren, Herr Hemmings", antwortete ich ihm grinsend und nahm sein Gesicht in meine Hände. Gerade als sich unsere Lippen berührten, wurden wir durch ein Räuspern unterbrochen. Als ich meine Augen öffnete, blickte ich in ein Gesicht, welches ich die nächsten hundert Jahre nicht hätte sehen wollen.

"Was willst du?", fragte ich genervt.

"Ä-ähm", sein Blick glitt von Luke, der beschützerisch einen Arm um meine Hüfte legte, zu mir. "Können wir reden?"

Ich hob fragend eine Augenbraue. "Ich denke nicht, dass ich noch irgendetwas für dich übrig habe."

"Bitte?", flehte er und biss sich auf die Unterlippe.

"Red mit ihm. Ich warte vor deinem Raum", wisperte Luke in mein Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe, ehe er sich von mir löste. Ich sah dem großen Blonde noch ein Weilchen nach, wie sich seine breiten Schultern hoben und senkten, während er den langen Flur entlang lief, immer noch mit dem grünen Biobuch in der Hand.

Leise seufzend ließ ich mich gegen meinen Spind fallen und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Also?" Ich sah Michael an, der nervös mit seinen Fingern spielte und auf den Boden starrte.

"Ich, also ich ähm", er pausierte kurz und hob seinen Kopf. "Es tut mir leid."

"Ist das alles?"

"Nein. Also, naja. Es tut mir alles so schrecklich leid. Es tut mir leid, dass ich... so bin wie ich bin?" Er griff nach dem Saum seines T-Shirts und rollte den Stoff zwischen seinen Fingern hin und her. "Entschuldigung, dass ich dich so sehr verletzt habe. Ich wollte das nicht, wirklich. Es tut mir so unendlich leid, dass ich so viele Fehler mache."

"Ich hab von Anfang an gewusst, dass es dumm war, mich in dich zu verlieben, aber ich kann es nicht mehr ändern." Ich zuckte mit den Schultern.

"Liebst du mich noch?", fragte er zaghaft. Ich musste überlegen, was ich ihm antworten sollte. Natürlich hab ich noch Gefühle für Michael, wie könnte ich die auch einfach abstellen, aber ich kann ihm das ja schlecht sagen und auf ein Happy End hoffen.

to the moon and back || mgc Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt