to the moon and back || mgc

Kapitel 35

Linda

"Wie wir gehen in einen Club?", ich sah Calum Stirnrunzelnd an. Der Braunhaarige stand in Skinny Jeans und Lederjacke vor meiner Tür und kratzte sich im Nacken.

"Naja, also es war Lukes Idee un-"

"Lukes Idee? Dass heißt, er kommt mit?"

"Nicht nur er", hörte ich Ash hinter mir, der sich seine Schuhe anzog. Verdammt seist du, Hemmings. Ich sah Calum böse an.

"Kann ich wenigstens so gehen?", fragte ich und sah an mir herunter. Das kleine, schwarze Kleid mit den langen Ärmeln hab ich mir von Nelly ausgeliehen.

"Wunderschön", lächelte er. Ich verdrehte meine Augen, nahm die Handtasche von der Kommode und lief zu Ashtons Auto, da er der Meinung war, er wäre der einzige der heute nüchtern bleibt.

"Ihr zwei Hübschen dürft euch nach hinten setzen, wir müssen die anderen noch abholen." Er zwinkerte mir zu, als er sich in seinen Audi setzte.

"Die Anderen?", fragte ich Calum.

"Nelly, Luke und äh - Michael." Nein. Alles nur nicht Michael.

"Du bist mir was schuldig", murmelte ich, als ich auf seinen Schoß kletterte, denn zu viert nebeneinander könnte es auf der Rückbank ziemlich eng werden.

"Liebend gern", lächelte er und schlang seine Arme um meinen Bauch, als mein Bruder aufs Gaspedal trat.

Wir sammelten zuerst Nelly ein, die natürlich vorne sitzen durfte, während Luke schon Mühe hatte, seine wahnsinnig langen Beine hinter den Fahrersitz zu klemmen. Er lächelte mich schräg an, ich verdrängte einfach mal den Gedanken daran, dass er mir mein Date mit Calum versaut hat und grinste leicht zurück, bevor ich wieder aus dem Fenster sah, wo die blinkenden Lichter vorbei zogen und in Sydney langsam das Nachtleben begann. Als letztes gabelten wir dann Michael auf, der sich wortlos ins Auto setzte, und mich kurz ansah, bevor er den Sicherheitsgurt anlegte. Ich konnte nicht anders als ihn aus den Augenwinkeln zu mustern. Seine bleiche Haut schimmerte im sanften Licht der Straßenlaternen, der dunkle Stoppelbart an seinem Kinn ließ sein Gesicht runder wirken und die rote. Haare verbargen sich unter einer schwarzen Snapback, aus der einzelne Strähnen hervorlugten. Auch wenn er ziemlich mitgenommen aussah, könnte ich trotzdem noch Bände über sein wunderschönes Gesicht schreiben.

•••

Mittlerweile hatten Luke und Ashton schon einige Gläser geleert, was ich mit gerunzelter Stirn beobachtete. Ich war noch nie ein Fan von überfüllten Clubs und Sauforgien, ich wusste nicht was manche Menschen daran so toll fanden.

"Trinkt Luke immer so viel?", fragte ich Calum, so gut es eben ging bei der lauten Musik. Der Braunhaarige grinste mich nur an und trank sein Bier. Dann antworte mir halt nicht. Ich nahm einen Schluck von der Cola, die auf dem Glastisch stand und erhob mich dann.

"Kommt einer mit tanzen?", fragte ich in die Runde. Luke, die Schnapsleiche, lag auf dem Sofa rum und schied wahrscheinlich als potenzieller Tanzpartner aus. Ash und Nelly waren anderweitig beschäftigt und Michael war nirgendwo zu sehen, ich hätte sowieso nicht mit ihm gesprochen. Also schnappte ich mir kurzer Hand Calum und zog ihn mit zur Tanzfläche, wo sich schwitzige Körper aneinander reibten.

"Und gefällt's dir?", lächelte er und legte seine Hand um meine Hüfte, als ein langsames Lied gespielt wurde.

"Naja", ich zuckte mit den Schultern. "Ist halt was anderes als ein Italiener." Calum fing an zu kichern.