Völlig übervögelt schläfst du schon kurze Zeit später ein, ohne auch nur einen Gedanken an dein Aussehen oder die Situation in der du dich befandest zu verschwenden.
Du wachst gerade auf und musst dich erstmal an die Dunkelheit gewöhnen. Es muss Nacht sein, da selbst durch die leicht offenen Vorhänge kein Licht strahlt. Als sich deine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben siehst dich um. Du scheinst immer noch im Playroom zu sein. Du seufzt und realisierst wie trocken deine Kehle ist. Du brauchst unbedingt ein Glas Wasser. Du willst dich aufsetzen, als ein unglaublicher Schmerz durch deinen Unterleib zieht. "Scheiße!", fluchst du und überlegst, wie du nun ins Bad kommst. Du könntest jetzt zwar Touya rufen, aber ob er dich überhaupt hört? Außerdem, was ist wenn er schon schläft? Du bringst ein kratziges seufzen raus und versuchst erneut dich aufzusetzen. Die Schmerzen sind die Hölle, aber du bekommst es nach knapp 5 Minuten hin. Du willst also aufstehen, aber sobald du dein Gewicht auf die Füße verlagerst kippst du wieder um und knallst volle Kanne auf den Boden. Du zischst vor Schmerzen auf und da wird die Tür energisch aufgerissen. "Y/n!", ruft Touya leicht panisch, bis er dich erblickt. Er kommt sofort zu dir gerannt und hilft dir auf. An ihn gestützt stehst du nun da und hältst dir den Kopf. Du siehst noch etwas verschwommen vom Sturz gerade und dein Schädel brummt unglaublich laut in deinen Ohren. "-y! Hey! Y/n!", ruft Touya. "Huh...?" "Geht es dir gut?" Du willst ihm antworten, doch bringst nur ein fürchterliches Krächzen heraus. "Blaulocke! Ein Glas Wasser! Aber zügig!", schreit Touya durchs Apartment. Kurz darauf erscheint schon der blauhaarige Typ in der Tür. Bevor er in das Zimmer eintritt schaltet er das Licht ein und sowohl er, als auch Touya ziehen scharf die Luft ein. "Heilige scheiße!...", murmelt Touya und hebt dich plötzlich im Brautstil hoch. "Mein Zimmer. Ersthilfekasten.", befiehlt Touya dem blauhaarigen, bevor er dich in sein Zimmer trägt und aufs Bett setzt. Deine Augen werden immer schwerer, aber du versuchst sie so gut es geht offen zu halten. "Hey, hey little Mouse. Bitte bleib wach, hörst du? Bleib wach. Bleib wach... bleib wa-..." Touyas Stimme scheint immer weiter weg und dein Sichtfeld schrumpft immer weiter. Bis alles komplett schwarz und stumm ist.
Leer.
Es ist alles leer.
Du fühlst nichts.
Du schmeckst nichts.
Du siehst nichts.
Du hörst nichts.
Du riechst nichts.
Du denkst nichts.
Du fühlst dich einfach leer.
Langsam, sehr langsam, kehren deine Gedanken zurück. Was... war passiert? Wieso... bist du... hier? Wo ist "hier"? Deine Gefühle folgen schnell. Panik steigt in dir auf. Wieso bist du hier?! Hier in diesem... Nichts?! Das ist nicht gut! Das ist ganz und gar nicht gut! Was war passiert verdammt?! Du kannst dich nicht erinnern. Auch von Angst, Verwirrung und dem Gefühl von unendlicher Einsamkeit bleibst du nicht verschont. Du findest auch deine Stimme wieder, als du wegen unerträglichen Schmerzen keuchen musst. Scheiße, dein Kopf dröhnt! Immer noch kannst du rein gar nichts sehen, allerdings fängst du langsam wieder an, andere Sachen wahr zu nehmen. Das erste ist ein seltsam vertrauter Geruch. Es erinnert dich an... Feuer? Nein, eher Rauch. Der Geruch wird immer intensiver und sticht in deiner Nase. Du beginnst zu husten. Dabei war hier doch gar nichts, außer Schwärze?! Du siehst dich um und siehst ni- warte! Da ist was! Du willst dich bewegen, doch deine Schritte sind langsam und rauben dir extrem viel Kraft. Du fühlst dich schwer. So schwer. Doch du läufst weiter. Kurz bevor du vor dem Erblickten ankommst, erkennst du, dass es sich um eine Tür handelt. Dein Husten wird schlimmer und durch die Ränder der Tür kannst du etwas leuchten erkennen.
Sobald du nah genug bist greifst du nach dem Türhenkel und schreist auf. *Scheiße! Der ist ja kochend heiß!*, denkst du und ziehst die Hand auch sofort zurück. Du wiegst kurz deine Optionen ab. Diese Tür oder die unendliche Schwärze... die Antwort ist einfach. Definitiv die Tür. Da der Henkel aber brennend heiß ist, überlegst du dir etwas anderes: Du würdest die Tür einbrechen! Und das tust du. Nach 3-4 kräftigen Stößen, mit deinem immer noch geschwächten Körper, fliegt die Tür auf. Dein Atem stockt. Keinen Zentimeter bewegst du dich in den Raum oder von diesem weg. Du stehst einfach nur da und beobachtest, was sich vor deinen Augen abspielt.
Vor dir, ein großer Raum. Scheinbar eine Lagerhalle oder ähnliches. Auf dem Boden tausende von Leichen und im Hintergrund ein Feuer. Die Flammen tänzeln und schwingen wie Peitschen hin und her. Alles was sie berühren fängt sofort Flammen. Die tanzenden Flammen verteilen sich schneller, als normal. Und dann fällt dir ein Geruch auf. *Benzin.*, schießt es dir durch den Kopf. Die Szene kommt dir vertraut vor und gleichzeitig denkst du, nichts vergleichbares je gesehen zu haben. Dein Kopf huscht automatisch in eine bestimmte Richtung und du fixierst dich auf einen kleinen Punkt in der Ferne. *Als hätte ich es gewusst...*, denkst du, als du das kleine Mädchen entdeckst, welches dort auf ihren Knien sitzt. Direkt vor einer der vielen Leichen. Ihr Kopf ist gesenkt. Sie gibt keinen Laut von sich und doch weißt du, dass sie noch lebt. Du willst rein rennen. Das kleine arme Mädchen retten, doch kaum trittst du einen Schritt nach vorne, schießen Flammen vor dir in die Höhe. Eine Wand aus tanzenden und dennoch wunderschönen Flammen. Doch gerade in diesem Moment waren sie nicht ganz so schön. Du schreckst also ein paar Schritte zurück. Die Wand aus ungefähr 1100°C sinkt ein wenig, so dass du weiterhin das kleine Mädchen beobachten kannst, verschwindet jedoch nicht komplett.
Deine Augen weiten sich ruckartig, als du das Mädchen mit gesenktem Kopf aufstehen und Richtung Flammen gehen siehst. "NEIN! KOMM ZURÜCK! WAS MACHST DU DA! BAU KEINE SCHEIßE UND KOMM HER! BITTE! KOMM HER!!!", schreist du so laut du kannst, doch sie scheint diese Schreie nicht wahr zu nehmen. Sie läuft weiter, bis sie kurz vor den Flammen steht. Sie scheint keine Zweifel zu haben. Geschweige denn zu überlegen. Sie streckt ihre rechte Hand aus und fasst direkt in die Flammen. Kein Ton verlässt ihre Lippen, ganz so, als kenne sie es nicht anders. Als wäre sie diese Schmerzen gewohnt. Deine rechte Hand fängt extrem an zu zittern, du kannst es einfach nicht kontrollieren. Und so ewig sich dieser Moment auch anfühlt, es sind nur ein paar wenige Sekunden, bis mehrere hundert Menschen, alle in schwarz gekleidet und mit dem selben Haarband, durch eine Tür stürmen und das kleine Mädchen ihre Hand zurück zieht. Sie schaut gar nicht zu den Menschen, sondern bleibt regungslos stehen und starrt in die Flammen. Eine Frau läuft auf sie zu, schreit etwas, doch du kannst es nicht wirklich verstehen. Das Mädchen regt sich nicht, bis die Frau schließlich bei ihr ankommt und sie in ihre Arme zieht. Die Frau weint und schluchzt. Doch das Mädchen beachtet dies nicht wirklich und das erste, was du aus dem Mund der Kleinen hörst ist folgender Satz: "Die Flammen sind wunderschön, wenn sie so über Mamas und Papas Leichen tanzen, findest du nicht auch, Tantchen?" Das Mädchen schaut dabei direkt auf die Leiche, vor der sie am Anfang gesessen hatte, welche mittlerweile von den Flammen verschlungen wird. Doch die Art, wie kalt und doch voller Interesse und Begeisterung das Mädchen diese Wörter heraus bringt, jagt dir eine Gänsehaut über den Körper. Und du bist dir sicher, einfach nur noch weg zu wollen, doch kaum drehst du dich um, siehst du wie auch auf dich die Flammen zu kommen. Du drehst dich in eine andere Richtung, auch dort sind nichts als Flammen. Um genau zu sein, bist du in einem Kreis aus Flammen gefangen, stellst du fest, als du dich mehrmals um deine eigene Achse drehst. Kalter Schweiß fließt dir über die Stirn und dir wird immer wärmer. Die Temperaturen nehmen immer weiter zu und du fällst schwer atmend auf deine Knie. Du willst um Hilfe schreien, willst rennen, willst einfach nur weg. Doch deine Wünsche werden dir nicht erfüllt, kein einziger. Wieder beginnt deine Hand unkontrolliert zu zittern und deine Kopfschmerzen werden noch schlimmer. Ein Schrei, verlässt schließlich deine Kehle bis es wieder komplett dunkel wird.
Als du das nächste mal aufwachst scheint dir ein gedämmtes Licht entgegen. Du hörst Stimmen.
„-hätte da sein sollen! Verdammt das ist alles meine Schuld."
„Komm runter. Du hast keine Schuld daran. Du konntest ja nicht wissen, dass so was passieren würde."
„Trotzdem hätte ich da sein sollen, wenn sie aufwacht."
„Du warst es vorhin nicht, aber bist es dafür jetzt."
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Bezahlter Sklave {Dabi x Y/n}
FanfictionY/n (Du) wird von einem mysteriösen Mann angesprochen, ob sie nicht für ihn arbeiten wolle. Zuerst war Y/n skeptisch, aber nach genauerem kennenlernen, sagt sie zu. Großer Fehler! Und das stellt sie selbst noch früh genug fest. Es ist eine etwas and...