10-Sein tödlich End

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 Ein paar Schritte weiter ruft er plötzlich noch: „Wie heißt du eigentlich?" Doch du wirfst ihm nur ein kleines Lächeln über die Schulter zu und gehst weiter.

Langsam steigst du die Treppen zu Touya's Wohnung hoch und stoppst, als du siehst, dass seine Wohnungstür lediglich angelehnt ist. Behutsam trittst du in die Wohnung ein. Deine Schritte sind lautlos und du schaust dich vorsichtig um. Deine Sinne sind geschärft und du bist auf der Hut. Irgendwas stimmte hier nicht. Du schließt leise die Tür hinter dir und schaust dich langsam im Flur um. Vorsichtig schleichst du ein paar Schritte Richtung Wohnzimmer. Dein Gefühl sagt dir, dass du dort fündig werden würdest. Ob du wirklich fündig werden wolltest war eine andere Sache. Am liebsten würdest du dich jetzt einfach in dein Zimmer verkriechen und so tun, als wäre nie etwas passiert, aber das kannst du nicht. Du musst wissen, was los ist und ob es Touya gut geht. Schritt für Schritt bewegst du dich schleichend langsam durch den Gang. Alle Türen sind geschlossen. Als du am Ende des Ganges ankommst siehst du, dass durch den Türspalt der geschlossenen Tür des Geheimraumes, oder Spielraumes, Licht scheint. Du bist gerade dabei die Tür zu öffnen, als ein Geräusch von hinter dir ertönt. Es hört sich an, wie ein quietschender Boden. Langsam lässt du deine Hand fallen und drehst dich um, deine volle Aufmerksamkeit nun auf das gerichtet, was dich hinter dir erwarten wird. Doch hinter dir ist nichts. Jedoch bemerkst du, durch das Licht, welches durch den Türspalt des Spielraumes scheint, dass die Tür zum Wohnzimmer lediglich angelehnt ist. Was auch immer los ist, du bist dir sicher, dass du in diesem Raum fündig werden würdest. Du atmest einmal tief ein, bevor du dich langsam auf die Tür zu bewegst, nur um kurz zu zögern und sie schließlich doch zu öffnen. Und dein Atem stockt. Vier Kerzen sind mit blauen Flammen erhellt an je einer Ecke des Raumes angebracht, was dem ganzen einen leichten blauen Schimmer in dem sonst stockdunklen Zimmer verleiht. Direkt in der Mitte des Raumes, in einem Sessel sitzend, blitzen dich eisblaue Augen an. Ein kalter Schauer läuft dir über den Rücken. Touya. Seine Augen scheinen fast schon vor Kälte zu glühen, als er dich anstarrt. Die Szene würde dich beinahe antournen, wie er da breitbeinig auf dem Sessel thront, die Unterarme auf den Oberschenkeln abgestützt, ein Whiskyglas, welches zwischen seinen Beinen in seiner linken Hand hängt und der blaue Schimmer der Kerzen, welcher alles in ein düsteres und mysteriöses Licht legt. Wenn da nicht diese kalten blauen Augen wären. Ohne ein Wort zu sagen stellt Touya das Glas auf dem Tisch neben sich ab und richtet sich langsam auf, seine Augen nie die deine verlassend. Es wirkt fast wie eine Jagd. *Jäger.*, schießt es dir durch den Kopf, *Er ist der Jäger*. Du gehst einen Schritt zurück, als er sich komplett aufgerichtet hat. Seine Präsenz überwältigend. Dein Atem kommt stockend, du bist wie hypnotisiert. Fast schon vor Angst gelähmt. Er war dein Chef, wovor hattest du Angst? Doch wie oft dein Kopf diese Frage auch zerkaut, du kommst immer zum selben Schluss. Seine Aura. Es fühlt sich an, wie ein riesiger Löwe, der Jagd auf ein Minuten altes Zebra macht. Noch einen Schritt willst du zurück treten, doch du bist zu abgelenkt von Touya und stolperst. Du kommst hart auf dem Boden auf, doch du realisierst den Schmerz gar nicht. Deine Augen finden seine sofort, aus Angst, wenn du nur einen Moment unachtsam bist, wird er dich zerfleischen. Dann wird der Löwe das Zebra-Baby zerreißen. Aufgerichtet in seine volle Größe schaut er auf dich herab und du kannst dich keinen Zentimeter rühren, als er mit langen, langsamen Schritten auf dich zukommt. *TROPF* Erst jetzt realisierst du, dass dir Tränen die Wangen runter rinnen. Ein Schluchzen entflieht deinen zitternden Lippen. Nie in deinem Leben hattest du so viel Angst, wie in diesem Moment. Als Touya neben dir zum stehen kommt hockt er sich zu dir hinunter. Vorsichtig, fast schon liebevoll, streicht er dir eine Haarsträhne hinter die Ohren. Da packt er plötzlich deine Haare in einem schmerzvoll festen Griff und zieht deinen Kopf zu ihm hoch. „Du hast ihn getötet." Das ist das einzige, was er dir zuflüstert, bevor er dich loslässt und die Wohnung verlässt. Dein ganzer Körper zittert, deine Augen fließen über vor Tränen, deine Sicht verschwommen und du schluchzt kläglich vor dich hin. Eine ganze Weile liegst du zusammengerollt auf dem kalten Boden, doch die Kälte frisst sich kaum unter deine Haut. Nicht so wie Touya's Blick. Als sich deine Schnapsatmung beruhigt und deine Tränen langsam versiegen, stehst du auf. Du musst dich erst an der Wand abstützen, dein Körper geschwächt von dem emotionalen Stress. Da fällt dein Blick auf die Tür zum Spielzimmer. *"Du hast ihn getötet."*, erinnerst du dich. Nein, das konnte nicht sein... Da war doch nicht... Deine freie Hand legst du dir über den Mund, plötzliche Übelkeit dich überwältigend. Mit neuen Tränen in den Augen greifst du langsam nach der Türklinke. Ein Moment gefüllt mit purer Furcht. Doch schlussendlich stößt du die Tür mit einem Ruck auf. Dein Magen dreht sich bereits um, als du es realisierst. Tränen laufen dir über die Wangen, als du auf die Knie fällst. Satan sei dank. *...da liegt keine Leiche.*

Als du 1 Stunde später im Bett liegst, deine Tränen getrocknet und die Furcht, fürs erste, erstickt, rattert dein Kopf. Was hatte Touya damit gemeint? Wen hattest du umgebracht? Und was war das für ein Blick? Verdammt. Zu viele Fragen und bei weitem nicht genug Antworten. Was hatte ihn so rasend gemacht? Darüber dachtest du noch die nächsten Stunden nach. Du warst zu aufgewühlt um schlafen zu können. Doch fragen konntest du Touya nicht. Denn bis du, früh am Morgen, endlich eingeschlafen warst, war er nicht zurück nach Hause gekehrt. Trotzdem, dass du aufgewühlt bist, übermannt dich die Müdigkeit in den frühen Stunden des Morgens und du fällst in einen unruhigen Schlaf.

Als du das nächste mal die Augen öffnest verzieht sich dein Gesicht zu einer Grimasse des Horrors. Ein gequälter Schrei entweicht deiner Kehle noch bevor dein Gehirn komplett realisiert, was du da siehst. Der Mann, der dir am Tag zuvor seine Jacke geliehen hatte, lag komplett entstellt und in einer riesigen Blutlache auf deinem Zimmerboden. Dein Atem geht schneller und du weichst auf deinem Bett so weit weg von der Leiche, wie es nur geht. Deine Sicht verschwimmt. Tränen rinnen deine Wangen runter. Gebrochenes schluchzen quält sich aus deiner Kehle. Du würdest dem Mann ja helfen, aber es ist offensichtlich, dass es da nichts mehr zu helfen gibt. Auf einmal legen sich sanfte Arme um dich und ziehen dich an einen warmen Körper. Du schreist und zappelst, bis du eine bekannte Stimme hörst. „Shhh alles ist gut. Jetzt ist alles wieder gut." Nach diesen Worten beruhigt sich dein zappeln und schreien und du schmiegst dich an ihn, während du weiter weinst. „Ich weiß... Das muss furchtbar für dich sein.", sagt Touya einfühlsam, „Aber du musstest das einfach sehen." Dein Körper versteift sich. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Du fängst an zu zittern. „Du musst verstehen, dass du mein bist. Und nur mein. Kein Anderer hat dich auch nur anzusehen ohne meine Erlaubnis. Du bist mein. Mein.", führt er fort. Dein ganzer Körper ist nun unaufhörlich am zittern und du versuchst ihn wegzudrücken. Du musst weg. Das hier war wahnsinnig. Doch Touya drückte dich nur fester an sich. „Shhh, nun ist ja alles wieder gut. Ich bin nicht mehr sauer auf dich. Du hast deine Lektion ja gelernt. Es ist alles gut. Du musst nur begreifen, dass du mein bist. So was darf nicht noch mal passieren. Du darfst niemanden dich jemals wieder berühren lassen. Hast du verstanden?" Weg. Einfach weg. „LASS MICH LOS! DU BIST DOCH KRANK!", schreist du, während du weinst und versuchst aus seinen Armen zu kommen. Touya's Körper gefriert und er fragt mit gefährlich tiefer Stimme: „Was?" Augenblicklich hörst du auf dich zu bewegen. *Scheiße* Auf einmal hebt er dich ruckartig hoch und läuft mit dir aus dem Zimmer. „Nein! Touya! Hör auf! Lass das! Lass mich sofort runter! Was machst du da!" Du schreist dir die Seele aus dem Leib, während er dich weiter den Flur runter trägt und am Ende des Ganges durch die Tür des Spielzimmers geht. Dort schmeißt er dich aufs Bett. Sein ganzes Verhalten und seine Aura waren anders, als jemals sonst. Scheiße, wo hattest du dich hier rein geritten? Und warum reagierten die Nachbarn nicht? Sie mussten dich hören! Kaum liegst du auf dem Bett setzt Touya sich auf dich und hält deine Hände über deinem Kopf mit einer Hand fest. Während du weiter zappelst, weinst und schreist kramt er mit der anderen Hand in einer Schublade neben dem Bett. Als du hörst wie er sie wieder zuschiebt fliegt dein Blick sofort zu der Schublade und dann zu seiner Hand. Doch noch bevor du schreien und ihn anbetteln kannst, spritzt er dir die Flüssigkeit in der Spritze in den Hals. Du keuchst und beginnst zu zittern. „W-Was war das?", fragst du. Touya setzt sich auf, deine Hände in dem Prozess loslassend, und starrt dich von oben herab an. Sein Blick düster. „Eine Droge.", antwortet er kalt. Wow, das hilft aber sehr. So weit warst du selber schon. Doch bevor du weiter fragen kannst merkst du, wie du langsam immer schläfriger wirst. „T-tou-ya...", ist das letzte, was du zustande bringst, bevor dir schwarz vor Augen wird.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 21, 2023 ⏰

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Bezahlter Sklave {Dabi x Y/n}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt