Ein schrilles Klingeln riss Harry aus seinem unruhigen Schlaf. Er tastete blind nach dem Radiowecker des Hotels, in dem er zurzeit wohnte und schaltete ihn aus. Er wollte Joshua und Chloe nicht zur Last fallen, doch hatte es noch nicht geschafft sich eine Wohnung zu suchen. Nicht aus zeitlichen Gründen.
Es war sieben Wochen her, dass er Louis und Josephine das letzte Mal gesehen hatte, und sie hatten bisher keinen Kontakt mehr zueinander gehabt, wie Harry es Somia versprochen hatte. Es war kein Tag an dem Harry nicht geweint hatte, nicht mit dem Gedanken ihn doch anzurufen gespielt hatte, vergangen, doch er hatte gewartet. Und gestern hatte er es dann nicht mehr ausgehalten.
Mit zittrigen Fingern hatte er Louis' Telefonnummer in sein Handy getippt, sich nervös an den Locken gezogen und schließlich war er im Zimmer herumgetigert, während er das Piepen abwartete. Louis hatte seinen Anruf tatsächlich angenommen.
"Hallo, Harry." Seine Stimme war leise und hörte sich an, als hätte er gerade eben geraucht. Louis hatte es damals für Harry und Josephine aufgegeben. Vollkommen überrumpelt von der Tatsache, dass Louis ihn nicht ignoriert hatte und er seine Stimme zu hören bekam, schluchzte Harry leise auf. "H-hi, Louis." Er bekam keine Antwort und ging daher davon aus, dass er jetzt etwas sagen sollte. "D-darf ich euch sehen?", wisperte er hoffnungsvoll und wieder blieb es still. Hatte er es schon wieder versaut? Harry wollte sich gerade entschuldigen, als Louis seine Stimme erhob. "Okay. Komm morgen vorbei, dann können wir klären, wie wir uns die Zeit mir Phine aufteilen." Harry nickte begeistert mit Tränen in den Augen. "Harry? Bist du noch dran?"-"J-ja, ja natürlich, w-wann soll ich denn kommen?", fragte er, wahrscheinlich zu aufgeregt. "So um halb elf, es gibt Frühstück." Harry bedankte sich noch, als Louis schon längst aufgelegt hatte.
Hektisch krabbelte Harry aus dem Bett und lief in das kleine Bad, um sich zu duschen. Er brauchte sich dafür nicht ausziehen, denn er schlief grundsätzlich immer nackt. Louis hatte es geliebt, wenn er ihm abends dabei zusehen konnte, wie er nackt zum Bett tabste und sich zu ihm unter die Decke kuschelte, wie er an Harrys komplettem Körper die warme, weiche Haut streicheln konnte und morgens die Sonne auf seinen entblößten Brustkorb schien.
Leise summend massierte Harry sich das Shampoo in die Locken und wusch es anschließend aus. Er war sich nicht sicher, ob er sich auf das Treffen mit Louis wirklich freuen sollte, aber dann merkte er wieder das Stechen in seinem Herzen bei dem Gedanken ihn noch länger nicht zu sehen. Ein anderer Gedanke, der ihn zum lächeln brachte, war dass er heute seine Tochter endlich wieder bei sich hatte. Er hatte viel zu viele Momente mit ihr verpasst. Er liebte sie mehr als sein Leben und er wusste nicht, wie er es über zwei Monate ohne sie geschafft hatte zu überleben.
Mit tropfenden Haaren stieg Harry aus der Dusche und schnappte sich eines dieser Handtücher aus Hotels, von denen er und Louis einmal gleich vier Stück aus dem Urlaub in Frankreich hatten mitgehen lassen, und trocknete sich damit ab. Er lief zu seinem Schrank und überlegte, was er anziehen sollte. Seine Wahl waren schließlich eine seiner zahlreich vorhandenen schwarzen Skinny-Jeans und dazu einen schlichten, blauen Pulli, den Louis ihm einmal geschenkt hatte. Er zog sich schnell um, föhnte sich und steckte Geldbeutel und Handy ein, bevor er sich noch seine Jacke und Schuhe schnappte und das Hotelzimmer verließ. Nervös rief er ein Taxi und nannte dem Fahrer seine einstige Wohnadresse.
Als das Auto schließlich zum Stehen kam, bezahlte er und stolperte er aus dem alten BMW. Er murmelte sich irgendwelche beruhigende Worte zu, während er der Haustür näher kam und sich dabei ständig durch die Haare fuhr. Schließlich drückte er die Klingel und trat von einem Fuß auf den anderen. Von der anderen Seite der Türe waren Schritte zu hören, Louis' Schritte. "Shit, Shit, Shit", flüsterte Harry aufgeregt und schmierte seine vor Nervosität schwitzigen Hände an seiner Jeans ab.
Die Tür öffnete sich und Louis' blauen Augen starrten ihn an. Harry hob seine Hand und winkte kurz. "Hi." Louis nickte nur und trat einen Schritt zur Seite, damit er eintreten konnte. Der Lockenschopf fiel beinahe um, als er sich mühsam seine Schuhe und Jacke auszog. Dann folgte er Louis in das Wohnzimmer. Er bemerkte, wie dünn und blass der Kleinere aussah und konnte nicht anders als sich Sorgen zu machen. Er vergaß sie jedoch für einen Moment, nachdem sein Blick auf den Teppich gefallen war. Dort saß zufrieden brummend seine Tochter und kaute an irgendeinem Stofftier herum.
"Phine", schluchzte Harry leise und der Blick des Mädchens richtete sich auf ihn. Sie sah ihn aus großen Augen an und lachte leise, als ihr Papa seine Arme nach ihr ausstreckte. "Oh Baby, du bist so groß geworden", stellte Harry fest, während er sie an sich drückte. "Meine kleine Prinzessin. Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr." Er bemerkte weder, wie ihm Tränen über seine Wangen liefen, noch wie Louis ihn gedankenverloren anstarrte. Zu sehr war er auf das Baby in seinen Armen fixiert. Er küsste ihre Stirn, rieb seine Nase vorsichtig gegen ihre kleine, die sich daraufhin rümpfte, und hielt sie noch ein weniger enger an seiner Brust als sie begann zu lachen. "Ich habe dich so vermisst, Phine." Josephine betrachtete ihn aus aufmerksamen Augen und ihre Lippen kringelten sich zu einem verschmitzten Lächeln. Es sah aus wie Louis'.
Ein Räuspern unterbrach Harrys Gedanken und er warf seinen Blick auf Louis. "Wollen wir essen?" Er nickte schnell, doch behielt Josephine in seinen Armen, als er sich hinsetzte. In Stille begannen die beiden zu essen und Harry konnte nicht anders, als immer wieder einen heimlichen Blick auf seinen ehemaligen Verlobten zu werfen. "Okay, also wann hättest du Phine denn gerne?", begann Louis schließlich das Gespräch, doch schaffte es nicht Harry dabei in sein Gesicht zu sehen. Es tat einfach zu sehr weh. "I-ich weiß nicht. Also, unter der Woche muss ich arbeiten, am Wochenende hätte ich Zeit, aber ich vestehe natürlich auch, wenn du sie da haben möchtest", haspelte Harry leise. Louis nickte und wieder war es still. "Wie wäre es, wenn du sie jedes zweite Wochenende bekommst und Dienstag- und Donnerstagnachmittag, da hast du doch früher Feierabend", schlug Louis schließlich vor und Harry nickte. Ihm war alles Recht, solange er nicht allzu lange von ihr getrennt war und Louis damit einverstanden war.
"Wir haben immer noch ein gemeinsames Konto", fiel Harry auf einmal ein, "Mir macht es nichts aus, also ich meine du kannst jederzeit etwas davon abheben, du arbeitest ja nicht und Phine brauch ja auch ab und zu etwas." Louis sah ihn etwas überrascht an, "Ich überlege mir das. Aber eigentlich hatte ich mir vorgenommen, immer dann wenn Josephine bei dir ist, in dem Café um die Ecke zu arbeiten." Harry nickte lächelnd. Er wusste, dass das schon immer einer von Louis' Wünschen war. "Hast du dich schon beworben?"-"Ja, ich hatte Glück, sie brauchten gerade eh jemanden." Ohne es zu merken, ließ Louis sich immer mehr auf ein Gespräch mit Harry ein, obwohl er sich vorgenommen hatte, nur das nötigste mit ihm zu besprechen. Sein Blick fiel wieder auf die Augen des Lockenschopfs, die heute das erste Mal seit Wochen wieder strahlten. Er konnte nicht anders als ihn noch immer wunderschön zu finden.
Haaaaaaaaaaaaay
ich liebe Andreas Kümmert.
So das musste 'raus.
Hach, tut das gut :)Wie geht's euch, people?
Habt ihr ein gutes Life?ich liebe euch allealleallealleallealleallealle :)
Bis hoffentlich bald:3✽_✽
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Never stopped loving you
RomanceLouis hatte Harry geliebt und ihm vertraut; so sehr, dass er mit ihm ein Kind hatte großziehen wollen und er um seine Hand gebeten hatte. Und dann war da diese eine einzige Nacht, die ihrer Beziehung zum Verhängnis werden sollte. Sie beide hätten ni...