6. Kapitel

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Es war Dienstagmorgen knapp sieben Uhr, als Louis von dem Geschrei seiner Tochter geweckt wurde. "Ich gehe schon", murmelte er leise und krabbelte aus dem Bett. Im nächsten Moment wurde ihm klar, dass niemand außer ihm hätte gehen können, und er machte sich seufzend auf den Weg in Josephines Zimmer, das gleich neben seinem Schlafzimmer lag.

"Hey, Prinzessin. Na komm her", flüsterte er zärtlich und hob das Baby aus ihrem Gitterbett. Sie schrie weiter, strampelte mit ihren kleinen Füßchen und ballte dabei ihr Hände zu Fäusten. Louis summte leise vor sich hin, um sie zu beruhigen, während er in die Küche ging.

"So, was möchtest du essen? Wie wäre es mit Milch zur Abwechslung?" Josephine verstummte und sah ihren Daddy aus großen Augen an. "Perfekt, dann ein Fläschchen Milch für Misses Tomlinson", meinte Louis leise, während er die Milch erwärmte und einen Behälter aus dem Regal holte. Der Blick des Babys verfolgte gespannt die Handlungen seines Vaters und es gab leise undefinierbare Geräusche von sich.

Während des Frühstückes überflog Louis die Tageszeitung, fütterte Phine und aß nebenbei trockene Cornflakes, da er vergessen hatte, genug Milch zu kaufen. Sie hatte nur noch für seine Tochter gereicht. Anschließend räumte er den Tisch ab, nahm Josephine mit in das Badezimmer und legte sie auf den Teppich ab, wo bereits ihre Spielzeuge ausgebreitet waren. Er zog sich aus, stellte sich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Während er sich wusch, schob er immer wieder den Duschvorhang ein Stück zur Seite, um nach Josephine zu gucken, doch diese beschäftigte sich still mit ihren Spielzeugen.

Nachdem er sauber und wieder angezogen war, wechselte er noch Phines Windel, packte eine Tasche mit Schnuller, Kuscheltieren, anderem Spielzeug, einem Fläschchen, Windeln und ihrem Lieblingsbilderbuch und machte sich dann auf den Weg zu seiner Nachbarin.

Er klingelte und musste nur wenige Sekunden warten, bis Frau Hoyker die Tür öffnete. "Guten Morgen, Louis! Wie geht es dir?", begrüßte sie ihn freundlich, während sie sich zu dem Kinderwagen beugte und Josephine über die Wange strich. "Sehr gut, danke. Ich bin nur leider etwas im Stress, deshalb muss ich sofort los. In der Tasche ist alles, was Sie brauchen und Phines Windel habe ich gerade erst gewechselt. Um halb zwei kommt Harry und holt sie ab, okay?" Die Dame nickte lächelnd und Louis bedankte sich.

Dann nahm er seine Tochter auf den Arm, drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "So und du bist schön brav, ja?" Josephine schaute nur unbeteiligt in der Gegend herum und krallte sich an Louis' T-Shirt fest. Schmunzelnd drückte der Mann sie noch einmal enger an sich, bevor er sie Frau Hoyker überließ. "Tschüß, meine Kleine. Ich liebe dich und bis heute Abend, okay?" Josephine sah ihn nun aus großen Augen hinterher, während er sich schweren Herzens auf den Weg zu seiner neuen Arbeit machte. Er hatte Josephine bis jetzt nur selten für mehrere Stunden bei jemand Anderem gelassen und sie fehlte ihm jetzt schon.

Eine halbe Stunde später dachte Louis kaum noch an seine Tochter, denn er war beschäftigt damit Kunden zu bedienen, Bestellungen aufzunehmen oder die Kasse zu verwalten. Er fühlte sich wie im Himmel. Das hier war schon immer sein großer Traum gewesen, auch wenn es sich für andere nach purem Stress anhörte. Lächelnd gab er einen Essenswunsch an den Koch weiter, bevor er sich daran machte, einen eintretenden Kunden an einen Tisch zu führen.

Es war kurz nach ein Uhr, als Harry die Praxis verließ, in einen Stadtbus stieg und sich auf den Weg zu Josephine machte. Kaum hatte er sie in Frau Hoykers Armen gesehen, begann er breit zu grinsen und flüsterte ein glückliches "Phine, meine kleine Phine-Maus". Die ältere Dame übergab sie ihm lächelnd, er drückte sie an sich und bedankte sich dann für das Babysitten.

Anschließend legte er sie vorsichtig in den Kinderwagen und machte sich auf den Weg in den Park. Es störte ihn nicht, dass alle Leute ihn anstarrten, als er begann mit ihr zu reden, während er lief. "Ich habe dich so vermisst, Mäuschen. Aber ab jetzt sehen wir uns öfter, okay?" Josephine begann als Antwort nur an ihrem Finger zu lutschen und blickte Harry gespannt an. Wahrscheinlich hätte seine Tochter durchgehend schreien können und der Lockenschopf wäre trotzdem unendlich glücklich gewesen. Es war kaum in Worte zu fassen, wie schmerzvoll es war das eigene Fleisch und Blut für so lange Zeit vermissen zu müssen.

Sie kamen im Stadtpark an, liefen am Fluss entlang und fütterten Enten. Zwischendurch gab er Josephine etwas aus dem Fläschchen, bis ihr Hunger gestillt war, und ließ sie für eine halbe Stunde schlafen, während er las. Dabei bemerkte er, wie sein eigener Magen zu knurren begann, da er seit heute Morgen nichts mehr gegessen hatte.

"Was hälst du davon, wenn wir Daddy bei der Arbeit besuchen, Phine?" Das Baby quietschte entzückt und Harry nahm das als ein eindeutiges 'Ja'. Also machten sie sich auf den Weg in das nahgelegen Café. Der Lockenschopf summte dabei leise vor sich hin und seine Tochter guckte ihm interessiert zu.

Die Cafeteria war ungefähr bis zur Hälfte gefüllt, als die beiden den Raum betraten. Mit suchenden Augen blickte Harry sich um, doch er konnte Louis nirgends finden. Etwas enttäuscht ließ er sich an einem freien Tisch nieder, nahm Josephine auf seinen Schoß und griff dann nach der Karte.

"Daddy kommt bestimmt gleich", murmelte er leise, den Blick nicht von der Essensauswahl lenkend. Er versuchte sich selbst einzureden, dass er nur hier war, damit Louis seine Tochter sehen konnte, doch insgeheim wusste er, dass es anders war. Er vermisste ihn so unglaublich. Manchmal dachte er zwar, er könnte es schaffen über ihn hinwegzukommen, doch dann lag er abends alleine in seinem Bett, griff im Schlaf ständig vergeblich nach Louis' Hand, machte sich nach der Arbeit aus Gewohnheit auf den Weg zu seinem früherem Zuhause oder griff nach seinem Handy, um Louis eine kleine, süße Nachricht zu schreiben, bis er bemerkte, dass da kein Louis mehr war.

Vertieft in seinen Gedanken bemerkte er gar nicht, wie ein junger, blauäugige Kellner an den Tisch getreten war, bis dieser begann zu sprechen. "Was möchten Sie - Harry?" Der Angesprochene hob seinen Kopf und sah vor sich seinen Exfreund stehen.

"Hey, Lou.. ähm, Louis. Wir wollten 'mal vorbeischauen, ich dachte du freust dich vielleicht Phine zu sehen", murmelte Harry mit roten Wangen. Undd Louis freute sich tatsächlich darüber, dass er seine Tochter früher als erwartet zu sehen bekam. Lächelnd strich er Josephine über die Wange, bevor er ihre Nase mit seinem Zeigefinger leicht anstupste.

Dann sah er hinauf zu Harry, der ihn mit dem selben verliebten Blick anschaute wie immer und, ja, vielleicht freute er sich auch etwas darüber, dass er Harry jetzt sah.

STOP!
Nachdem du dieses Kapitel gelesen hast, klickst du mein Profil an, schaust unter meinen Werken nach und: TADAAAAAAAAAA
Da ist eine neue Geschichte, beziehungsweise ein OS. Diesen klickst du an und dann liest du ihn. Ja, das war ein Befehl. Nein, hier herrscht keine Demokratie.

danke, danke fürs hoffentliche Befolgen ;)

HALLO, LIEBES VOLK!

DER KÖNIG (ICH) SCHMILZT GERADE.. WIE EINE CAPRISONNE

ES IST WARM. UND DANN KOMMT NOCH DAZU, DASS ICH SO UNGLAUBLICH HEIß BIN.. ICH SAG'S EUCH, ICH HABE ES NICHT EINFACH :|

ICH GLAUBE, DER KÖNIG HAT AUßERDEM EINEN SONNENSTICH BEKOMMEN, SONST WÜRDE ER NICHT SO EINEN MÜLL REDEN.

Never stopped loving youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt