8. Kapitel

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Es vergingen einige Wochen, in denen Harry versuchte Louis dazu zubringen, sich ihm gegenüber wieder etwas mehr zu öffnen, er das Gegenteil erzielte, Josephine immer mehr wuchs und Louis langsam bemerkte, dass sein Chef ihn vielleicht etwas zu sehr mochte. Es war knappe sechs Monate her, dass die Beziehung der beiden zerbrochen war und doch fühlte Louis sich noch nicht bereit dazu, sich auf jemanden Neuen einzulassen. Aus diesem Grund hatte der junge Mann bis jetzt alle Flirtversuche Lucas' höflich abgewiesen. Doch sein gut aussehender Arbeitgeber versuchte es immer wieder erneut und an einem Tag nahm Louis ihn schließlich nach einer sehr eindeutigen Anmache für einen Moment zur Seite.

„Hör zu, Lucas, ich mag dich wirklich gerne und alles, nur... ich bin gerade erst aus einer sehr ernsten Beziehung heraus und einfach noch nicht bereit für neues, verstehst du?" Sein Chef nickte sofort. „Klar, verstehe ich das. Ist dein Exfreund dieser lockige, große Kerl mit dem Kind, zu dem du dich manchmal setzt?" Louis summte darauf zustimmend. „Josephine ist unsere Tochter, deshalb pflege ich den Kontakt zu ihm noch."-„Will er dich zurück?" Louis sah ihn etwas überrascht an, während er sich nervös eine Haarsträhne von der Stirn strich. „Ich denke schon... wir waren wirklich lange zusammen, er war meine erste wirkliche Liebe und wir kenne uns schon seit der Highschool. Ich dachte nicht, dass wir uns überhaupt jemals trennen würden, ich meine, wir waren ja sogar verlobt!"

Louis hatte begonnen schnell und aufgebracht vor sich hin zu reden und wollte Lucas eigentlich gerade seinen Verlobungsring zeigen, als ihm einfiel, dass sein Finger jetzt ja ungeschmückt war. Lucas' Blick wurde mitleidig, als er den jungen Mann so aufgelöst sah. „Warum habt ihr euch überhaupt getrennt?" Es blieb für einen Moment still und Lucas dachte schon, er wäre mit der Frage einen Schritt zu weit gegangen. Louis lenkte seinen Blick auf seine Schuhe, schluckte hörbar und spielte mit seinen relativ kleinen Händen. „Er hat mich betrogen", sagte er mit einer leisen, zitterigen Stimme und als er aufsah, hatte er Tränen in den Augen. Lucas wusste nicht wirklich, was er darauf hätte sagen sollen, deshalb nahm er Louis kurzerhand in die Arme. Der Kleinere nahm die Geste dankbar an und lehnte sich in die Umarmung seines Arbeitgeber. „Willst du darüber reden?" Schnell schüttelte Louis seinen Kopf. „Ich habe in letzter Zeit so viel mit anderen darüber geredet, ich will nicht immer wieder daran denken, verstehst du?" Lucas nickte verstehend. „Kann ich etwas anderes für dich tun?" Doch er erhielt als Antwort erneut ein Kopfschütteln. „Es geht schon, danke, Luc."

Von diesem Tag an warf sein Chef Harry jedes Mal einen bösen Blick zu, wenn er das Café nur betrat. Lucas hatte ein sehr großes Herz und war außerdem so ehrlich wie ein Mensch eben sein konnte, weshalb er Harry beinahe hasste. Und die Tatsache, dass Louis seinen Exfreund scheinbar noch immer liebte, machte die Situation in seinen Augen auch nicht besser.

Es war ein sonniger Mittwoch, als Louis wieder einmal Josephine bei sich hatte, ihr gerade die Windeln wechselte und es plötzlich an der Tür klingelte. „Ich komme gleich!", rief er lauthals durch die Wohnung, sodass man es auch vor der Haustür hörte, bevor er seine Tochter in Rekordzeit zu Ende wickelte und sie dann auf den Arm nahm, um in schnellen, großen Schritten zu Tür zu sprinten. „Sorry, ich musste...", er brach ab, als er sah, dass vor ihm niemand mehr stand. Seufzend wollte Louis die Tür schließen, bis sein Blick auf den Briefkasten fiel. Ein roter Brief lugte heraus. Mit verwirrt zusammengezogenen Augenbrauen griff der junge Vater nach dem Papier und nahm es mit in das Haus.

Er ließ sich auf das weinrote Sofa im Wohnzimmer fallen, den Brief in seiner linken Hand und Josephine an seinen rechten Arm gelehnt. Behutsam legte er das Mädchen neben sich auf die weiche Couch, bevor er begann den Zettel näher zu betrachten. Er war weder mit Absender noch Empfänger beschriftet. „Mal schauen, wer Daddy einen Brief geschrieben hat", murmelte er leise und Josephine blickte den Brief aus großen, interessierten Augenan. Er öffnete ihn und faltete ihn auseinander. Nur ein Blick auf die Handschrift reichte ihm, um zu sahen, dass er von Harry war. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Brief gar nicht erst zu lesen, doch Louis war nun einmal nicht wirklich vernünftig.

Lieber Louis,

Ich weiß noch nicht einmal genau, warum ich dir schreibe. Wahrscheinlich weil ich dir schon so lange nicht mehr sagen konnte, wie sehr ich dich liebe. Manchmal sehe ich dir an, wie traurig und unsicher du dich fühlst und ich will dich einfach nur in den Arm nehmen, dir sagen, dass alles gut werden wird und ich dich liebe. Doch die Zeiten, in denen ich das konnte sind vorbei. Ich weiß, dass ich mich inzwischen daran gewöhnt haben müsste, dass wir nicht mehr zusammen sind, aber das habe ich immer noch nicht. Mit diesem Brief möchte ich wirklich nicht bezwecken, dass du dich wieder auf mich einlässt (auch wenn das mein größter Wunsch ist), sondern, dass du weißt, wie perfekt du bist. Schon seit einem halben Jahr wurde dir vermutlich nicht mehr gesagt, wie strahlend dein Lächeln ist, was für wunderschöne Augen du hast und wie süß du bist, wenn du lachst. Du warst schon immer unzufrieden mit dir selber und hast immer wieder irgendwelche Mängel an deinem Aussehen und Charakter gefunden. Ich möchte nur, dass du weißt, dass solche kleinen Fehler das sind, was eine Person einzigartig macht. Die Angewohnheit, dass du manchmal wegen den kleinsten Sachen ausrastest, du nicht gut daran bist, dich mit Fremden zu unterhalten, und du nicht aufhören kannst zu reden, wenn man dich dann erst einmal besser kennt, das sind alles Sachen, die dich besonders machen. Vielleicht bist du nicht perfekt, aber für mich bist du trotzdem der wundervollste Mensch, den ich je getroffen habe. Vergiss bitte niemals, dass du das alles nicht verdient hast. Du hast es nicht verdient, betrogen zu werden und jetzt mit gebrochenem Herzen weiterzuleben. Es bringt vermutlich nichts, wenn ich mich schon wieder bei dir entschuldige, aber ich tu es trotzdem, nur damit mein Gewissen wenigstens etwas beruhigt ist. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe, ich dir nicht mehr zeigen kann, wie wunderschön du bist, dass du jetzt jeden Morgen alleine aufstehen musst und ein Lächeln für dich nichts selbstverständliches mehr ist. wenn ich könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen, aber das weißt du ja wahrscheinlich schon.

In Liebe, Harry

Louis war sich sicher, dass er noch nie etwas so kitschiges gelesen hatte und Tränen strömten bereits seine Wangen hinunter. Er hatte diese romantische Seite an Harry schon immer geliebt, auch wenn er das niemals zugegeben hatte. „Ich liebe dich auch, Hazza", murmelte er leise, während er sich über sein Gesicht strich. Er verpackte den Brief wieder und legte ihn auf den kleinen Tisch vor dem Sofa. Dann widmete er sich seiner Tochter. „Weißt du eigentlich, wie sehr ich Papa vermisse? Und trotzdem kann ich ihm nicht verzeihen, es tut einfach noch immer so weh", schniefte er leise, „Er liebt mich, dass weiß ich, aber vielleicht einfach nicht genug." Josephine sah ihn nachdenklich an, als ob sie diese Informationen erst einmal verarbeiten müsste, und Louis lachte leise unter Tränen. Dann nahm er das Baby auf seinen Arm drückte es fest an sich und flüsterte, „Irgendwann ist er wieder bei uns, da bin ich mir sicher, Prinzessin."

huhuuuuuu!

Ich kann hier jetzt Whatsapp-Smiles benutzen und habe keinen Plan, warum, aber das juckt mich auch nicht wirklich, ich freue mich einfach darüber!✈

(hehe)

Wie auch immer, ich freue mich über Kommis (schreibt irgendwas interessantes, was ihr gerade tut, seht, esst, erlebt, whatever) und Votes :)gegen Follower hab ich eigentlich auch nix. wobei... ne spaß, sorry bin gerade bisschen unlustig, sollte aber bald besser werden

Bis Bald

Never stopped loving youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt