Montag der 11.09. im Sommer 2022
Heute war Montag, und der erste Schultag nach den langen Sommerferien. Elena stand müde um sechs Uhr morgens auf, wusch sich, zog sich an und machte sich Frühstück. Nach dem sie ihre mit Marmelade beschmierte Stulle gegessen hatte, fuhr sie mit dem Auto zum Gymnasium der Nachbarstadt. Sie unterrichtete dort bereits seit zwölf Jahren, und freute meistens sogar auf die Arbeit.
Sie parkte nach der zwanzig Minütigen fahrt schwungvoll auf dem Lehrerparkplatz ein und stieg aus. Die warme Septemberluft schlug ihr mit praller Wucht entgegen. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen lief sie an den Schülern, welche bereits auf dem Pausenhof standen, vorbei in das kühlere Gebäude. Ohne Umschweife machte sie sich auf in das Lehrerzimmer, wo sie auch schon sehnsüchtig von ihrer besten Freundin Mareike erwartet wurde. „Schön dich wieder zu sehen Elena, wie war dein Urlaub?", fragte diese auch sogleich und zog Elena in eine feste Umarmung. „Sehr ruhig... ich war zwei Wochen an der Ostsee, die restliche Zeit habe ich Unterricht vorbereitet und mich entspannt...", lachte Elena glücklich, „Und was hast du so getrieben?" Elena löste sich und die beiden machten sich auf zu ihren Plätzen. „Ach, nichts Besonderes... ich war mit meinem Mann drei Wochen am Gardasee..." „Das klingt doch auch schön." „Ja... war ganz okay...hast du mitbekommen? Du bekommst anscheinend ne neue Schülerin in die Klasse..." „Echt? Das wurde mir noch gar nicht gesagt... na dann hoffe ich mal, dass sie etwas motivierter ist als der Rest... sonst wird das noch ein anstrengendes Jahr..." „Ich drücke dir die Daumen... oh, da kommt Frau Sieberts..." tatsächlich betrat die Direktorin gerade den Raum. „Guten Morgen liebe Kollegen und Kolleginnen... ich wünsche Ihnen einen guten Start ins nächste Schuljahr." Ihr blick schweifte durch den Raum und ihre freundlichen braunen Augen blieben an Elena hängen: „Wie schön Sie zu sehen Frau Meister, würden Sie bitte kurz mit in mein Büro kommen?" Elena nickte natürlich zustimmend und folgte ihrer Chefin.
„So", fing Frau Sieberts an, als sie sich in ihren Bürostuhl setzte und Elena bat sich auf einen der, mit Leder bezogenen, Stühle vor dem Schreibtisch zu setzten. „Ich hoffe Sie hatten schöne Ferien?", fragte Frau Sieberts freundlich nach. „Ja, sie waren sehr erholsam, ich hoffe die Ihren waren auch schön?" „Ja, danke sehr... Weshalb ich Sie hergerufen habe, Sie bekommen für dieses Jahr eine neue Schülerin in die Klasse. Ich weiß es ist ungewöhnlich, dass Schüler für die 12.Klasse die Schule wechseln, aber dass hat seine Gründe... Sie heißt Rahel Wiedinger, ihre alte Schule meinte, sie sei recht ruhig und eher unauffällig... Hier habe ich noch ein paar Unterlagen, welche Sie ihr bitte aushändigen. Ja, das wäre dann alles..." Elena erhob sich nach der Einführung ihrer Chefin: „Alles klar." Und wendete sich der Tür zu. „Im Übrigen... Sie tragen eine sehr schöne Bluse...", ertönte nochmals de Stimme der Direktorin. Elena errötete leicht, mit Komplimenten konnte sie nicht umgehen. Sie drehte ihren Kopf in Richtung der anderen Frau, wollte sich bedanken, doch diese zwinkerte ihr zu. Noch mehr Blut schoss Elena in den Kopf, und sie verließ schnell das Büro. Hatte die Frau mit ihr geflirtet? Nein, bestimmt nicht... sie wollte bestimmt nur nett sein...
Immer noch durch einander lief sie vollgepackt mit Unterlagen zum Klassenzimmer ihrer Klasse. Die Schulglocke ertönte und zeigte der Lehrerin, dass sie sich verspäten würde. Wie sehr sie es doch hasste zu spät zukommen... Marianne, eines der netten, ruhigen Mädchen aus der Klasse hielt der Lehrerin freundlicherweise die Tür auf, und so betrat Elena mit einem dankbaren nicken das laute Klassenzimmer. Die Schüler redeten fröhlich und in voller Lautstärke über ihre Ferien und dass sie keine Lust aufs neue Schuljahr hatten... Elena legte die Unterlagen auf dem Pult ab und wendete sich ihrer Klasse zu. „So meine Lieben... ich hoffe ihr hattet alle schöne Ferien, und seid nun motiviert fürs letzte Jahr noch mal so richtig durchzustarten...", aufmerksam blickte die Lehrerin sich im Klassenzimmer um auf der Suche nach dem neuen Gesicht. Tatsächlich. Ihre neue Schülerin saß ganz hinten in der Ecke, abseits der anderen Schüler und ließ ihren Blick über Elenas Körper wandern... Elena spürte ein merkwürdiges ziehen im Unterleib... was war das denn? Checkte ihre Schülerin sie ab? Nein... bestimmt nicht... sie war bestimmt nur neugierig... Mhm... Auch Elena betrachtete ihre Schülerin genauer. Sie trug ihre kastanienbraunen Haare im Undercut, ihre feinen Gesichtszüge stachen daher markant hervor, die Augen Farbe konnte Elena von hier aus nicht erkennen, aber es musste irgendwas Dunkles sein... der südländische Teint rundete das Bild der athletischen Schülerin perfekt ab. Ein räuspern riss Elena aus ihrem starren. „Nun, wie ihr bestimmt schon gemerkt habt, haben wir eine neue Mitschülerin bekommen... Möchtest du kurz vorkommen, und dich vorstellen?" Die vollen Lippen des Mädchens verzogen sich zu einem leichten Lächeln, sie stand auf und kam vor zur Tafel. Oh... wow... sie ist groß... und schlank und... trainiert... Elena reiß sich zusammen, und starre deiner Schülerin weder auf die Oberschenkel, noch auf die Oberarme oder sonst wohin und nein, schon gar nicht auf die perfekten handgroßen Brüste... Die Lehrerin blickte beschämt auf und ihre Augen trafen auf die rehbraunen ihrer Schülerin. Diese funkelten sichtlich amüsiert, und auf den wahrscheinlich unheimlich weichen Lippen lag ein leichtes Grinsen. „Mhm..., ja also... dann stell dich doch bitte vor...", stotterte Elena, der es sehr peinlich war, beim starren erwischt worden zu sein. „Hey, ich bin Rahel Wiedinger, bin 19 Jahre alt und in meiner Freizeit mache ich Kampfsport...", die ruhige, leicht raue Stimme bescherte der langjährigen Lehrerin eine Gänsehaut. Was ist nur los mit mir? Wieso reagiert mein Körper so... völlig unakzeptabel auf sie? „Dankeschön, du kannst dich wieder setzten...", fuhr Elena fort, nach dem sie schon wieder eine zu lange Pause hat entstehen lassen. Das Mädchen grinste, nickte und lief zurück zu ihrem Platz. Elena erwischte sich dabei, wie ihr Blick auf dem knackigen Hintern der Schülerin landete und schüttelte leicht über ihr unmögliches Verhalten den Kopf.
Als Rahel wieder auf ihrem Platz saß, fuhr Elena mit dem geplanten Ablauf fort. Die persönlich angepassten Stundenpläne austeilen, die Prüfungstermine anschreiben und so weiter. Als das Klingeln der Glocke ertönte und somit den Unterricht beendete, sprangen die meisten Schüler auf und rannten aus dem Raum. Elena blickte auf und sah erleichtert, das Rahel noch nicht geflohen war. „Rahel, könntest du bitte noch kurz zu mir kommen?", fragte die Lehrerin daher. Das Mädchen nickte und ließ sich noch mehr Zeit beim einpacken ihrer Tasche, was wirklich eine meister Leistung war, da sie ja nicht viel ausgepackt hatte... Als dann auch der letzte Schüler den Raum verlassen hatte, schlenderte Rahel entspannt zu ihr nach vorne. „So Frau..." „Meister" „Frau Meister, was gibt es denn?", fragte das Mädchen breit grinsend. „Ich habe hier noch ein paar Unterlagen für dich... bitte lese sie gut durch und bringe sie unterschrieben wieder zurück... außerdem sollten wir noch deine Schulbücher aus der Kammer holen..." „Okay... ich folge ihnen...", stimmte die Größere gut gelaunt zu. Elena packte ihre Sachen zusammen und verließ vor ihrer Schülerin den Raum. Während sie den Gang entlangliefen, bildete sich die Lehrerin ein, den Blick der Schülerin auf ihrem Hinter spüren zu können, aber sie verwarf den Gedanken so schnell wieder, wie er gekommen war.
„Also gut... du brauchts das Buch und dieses...", Elena stapelte die benötigten Bücher in die Arme ihrer Schülerin, als sie den Bücherraum erreicht hatten. „Und jenes..." „Ähm... Frau Meister..." „Mh?", erst jetzt drehte sich Elena zu ihrer Schülerin, sie hatte zuvor ganz genau darauf geachtete eben diese nicht anzusehen. „Oh... warte ich nehme dir ein paar ab...", stammelte die Lehrerin, als sie sah, dass die Bücher bereits bis zum Kinn des Mädchens ragten. „Danke...", lächelte Rahel, legte ihre Bücher auf den Boden, nahm ihren Rucksack und sortierte so viele wie möglich hinein. Die restlichen nahm sie ihrer Lehrerin ab und klemmte sie sich unter den Arm. „Sehr gut... dann wünsch ich dir noch einen schönen restlichen Tag, bis Morgen...", verabschiedete sich Elena, als sie den Raum verließen, und sie ihn abschloss. „Danke, ihnen auch." Damit verschwand die schwerbeladene Schülerin fix den Gang hinunter. Elena seufzte leise. Dieses Mädchen war anderes... Ihre strahlenden Augen, dieses Lächeln, die aufmerksamen Blicke... und dieser himmlische Körper... Elena seufzte leise und machte sich ihrerseits auf den Weg zur nächsten Klasse.
---- 1380 Wörter ---
DU LIEST GERADE
Ein Moment, der alles verändert
Science Fiction*Pausiert* Kreischende Sirenen kündigten den nächsten Neuankömmling an. "Elena, über nimm du bitte den Nächsten." Brüllte der leitende Chefarzt der medizinischen Notfallseinrichtung quer durch den Raum. Elena quetschte sich an Krankenschwestern, San...