Dienstag der, 10.02.2025
Drei Wochen waren nun seit der Ankündigung rum, dass Rahel bald wieder in den Kampfeinsatz ziehen müsse... Elena war schweigsamer geworden, und auch Rahel hing noch öfters ihren Gedanken nach. Die Einzige die sich sichtlich freute war Captain Vogt, welche es offenbar kaum erwarten konnte Rahel für sich zu haben.
„Hey...", Elena blickte auf als Rahel sich neben ihr auf den Grünstreifen des Grenzzaunes setzte. „Hey...", murmelte Elena. „Woran denkst du?" Elena seufzte leise: „An nichts..." „Mhm..." „Du... du wirst zurückkommen... Oder? Also... lebendig..." „Ich..." „Ah hier bist du Rahel, hast du den die Nachricht nicht erhalten? Wir rücken schon heute aus.", Thomas, ein junger Soldat aus Rahels neuer Einheit stellte sich vor die beiden. „Warte... Was! Nein, dass kann nicht sein! Nicht jetzt schon... nicht...", Elena sprang entsetzte auf. Auch Rahel erhob sich, jedoch deutlich langsamer, fast so, als hätte die Nachricht sie betäubt und gelähmt. „Nein...", wimmerte Elena, „Du... du kannst nicht gehen... du..." Die beiden blickten sich stumm in die Augen. „Kommst du dich verabschieden?", fragte Rahel leise, so leise, dass Elena es fast nicht vernommen hätte. Sie nickte benommen. Die junge Soldatin nickte ebenfalls langsam. „Gut...", dann drehte sie sich um und folgte Thomas zurück zu den Baracken und Elena blieb zurück und starrte ihr fassungslos nach.
Elena blieb noch einem Moment stehen um sich wieder zu sammeln, dann riss sie sich zusammen und lief den gefühlt endlos langen Weg zum Truppensammelplatz entlang.
Die Soldaten hatten sich dort bereits versammelt, keiner schien erpicht darauf zu sein wieder in den Kampf zu ziehen, in den Augen blitze Angst auf oder sie waren bereits gemattet vor Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit. Elena fand Rahel, sie räumte gerade, fast in Zeitlupe, ihren Rucksack in den Transporter, fast so, als würde jede einzelne Faser ihres Körpers sich dagegen stäuben wieder abrücken zu sollen.
„Rahel...", krächzte Elena mit rauer Stimme. Das Mädchen drehte sich zu ihr um. Die beiden starrten sich schweigend in die Augen. ...Endgültig... dieses Wort schob sich in Elenas Verstand und behinderte jegliche Sprachfunktionen. Sie wollte Rahel alles sagen, ihr sagen das sie sie liebte, schon die ganze Zeit über, sie wollte sie anflehen zu ihr zurück zu kommen, sie nicht zu verlassen, doch kein Wort verließ ihre Lippen. Sie glaubte bei Rahel dieselben Regungen zu erkenne und sie betete das ihre Schülerin irgendetwas sagen würde, etwas woran Elena sich mit aller Kraft und Hoffnung, die sie noch aufbringen konnte, dran klammer konnte.
In Elena keimte der Wunsch auf zu schreien, alles hinauszuschreien, Rahel anzubrüllen, dass sie bleiben solle, doch nichts entkam ihr, nur ein leises Wimmern. Rahel streckte langsam die Hand aus und legte sie auf Elenas Wange, streichelte behutsam die Tränen weg, welche unbemerkt ihren Weg darüber fanden. „Ich werde zurückkommen... ich verspreche es dir!", flüsterte Rahel und Elena schluchzte leise. Ihr Herz zerbrach bei den Worten, eigentlich Worte der Hoffnung, doch beide wussten, die Wahrscheinlichkeit, dass Rahel überleben würde, mit jedem Tag des Kampfes sank. „Ich... ich verspreche es...", Flüsterte Rahel erneut und nun liefen auch bei ihr die Tränen unaufhaltsam über die Wangen. Elena nickte schwach, es war das einzige zu dem sie noch im Stande war.
Jemand brüllte einen Befehl, Elena verstand ihn nicht, dennoch wusste sie was er bedeutete, sie trat zurück und ließ den Soldaten den Platz um in den Transporter zu steigen. Rahel drehte sich zum Fahrzeug, senkte den Kopf und blieb stehen, dann warf sie noch einen letzten Blick über die Schulter, zurück zu Elena, und stieg ein.
Als das letzte Fahrzeug vom Hof gefahren war, brach Elena weinend auf dem Boden zusammen. Sie würde Rahel nie wieder sehen, dass wusste sie...
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Ein Moment, der alles verändert
Science Fiction*Pausiert* Kreischende Sirenen kündigten den nächsten Neuankömmling an. "Elena, über nimm du bitte den Nächsten." Brüllte der leitende Chefarzt der medizinischen Notfallseinrichtung quer durch den Raum. Elena quetschte sich an Krankenschwestern, San...