Soll ich dich mitnehmen?

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"AHHHH wie süß sah das den gerade aus?!" Quiekt Lina als ich mich neben sie auf die Aussenbank setzte um den Spielern, unter anderem Havertz beim Aufwärmen zu zu schauen. "Was meinst du" ich kucke sie verwirrt an. "Na du und Kai, ihr seid so ein Traumpaar!" Kreischt sie. "Woah" ich verdrehe die Augen. "Deswegen hast du mir also ein Bein gestellt!" Sage ich gespielt ernst zu ihr. Ich weiß das sie das alles nur macht um mich zu necken und mir streiche zurück zu zahlen, die ich ihr schon gespielt habe. So sind wir eben. Lina fängt an zu kichern."Eventuell. Aber eines ist klar: ich fange schon einmal an eure Hochzeit zu planen. "Bitte Zeitnah" sage ich gespielt verliebt zu Kai blickend, der gerade mit Josh Pässe schießt.
Schlecht sieht er ja wirklich nicht aus.
An was denke ich hier eigentlich. Ich bin seine Trainerin. "Susan kommst du Mal?" Ich stehe auf und laufe zu meinem Dad, der mich gerade gerufen hat. "Joshua würde gerne noch einmal mit Thomas, Robin und Timo in seiner Position trainieren. Könntest du mit Kai noch ein paar Pässe üben?" "Klar" antworte ich meinem Dad nickend. "Du kannst also auch Fußball spielen!" Mustert mich Kai erstaunt. "Ja, ich wollte mal Profi werden, aber im Frauenfußball gibt es eben nicht so viele Chancen und Möglichkeiten. Die habe ich eben verpasst. Und deswegen bin ich jetzt deine Co Trainerin." Antworte ich ihm Grinsend. Kai lächelt zurück. Er hat einfach ein perfektes Lächeln. Er wirft mir den Ball zu und wir fangen an ein paar Pässe hin und her zu spielen.
"Ich bin ja jetzt schon komplett fertig. An meiner Kondition muss ich eindeutig noch arbeiten!" Sage ich lachend, als ich mich hechelnd neben Lina auf die Bank fallen lasse. "Ey! Ich hab entschieden morgen ist eure Hochzeit!" sagt meine beste Freundin aufgeregt zu mir. "Wenn ich bis dahin nicht schon gestorben bin" antworte ich ihr nachdem ich einen Liter Wasser runtergekippt habe. Lina lacht nur und fängt an sich aufs Spiel zu konzentrieren. Das Stadion war inzwischen voll mit Fans geworden. Die Hälfte mit Deutschland Flaggen und die andere Hälfte mit Ungarn Flaggen. Alle Spieler in unserem Team haben sich inzwischen in ihrer Position eingefunden. Der Schiedsrichter schießt den Ball. Und los geht's.
"Komm schon!"rufe ich meinem Team zu. Der Jubel der Fans wird immer lauter, desto weiter der Ball an das Gegentor kommt. Es ist die 80 Minute und es steht immernoch 0 zu 0. Die besten Leistungen haben wir heute nicht gebracht. Da gibt es noch viel verbesserungs Potential. Aber darüber kann ich jetzt nicht nachdenken.
Auch wenn das noch kein KO Spiel ist, brauchen wir die Punkte für die WM. Mein Bruder passt den Ball zu der  Nummer 25. Müller. Dieser zur 7. Kai. Er schließt ab und..."DER BALL IST DRIN YESSS!" Ich springe auf und jubele, genau so wie die ganzen Fans, die mit uns feiern.
Die letzten 5 Minuten heißt es zittern. Ungarn darf jetzt kein Tor mehr schießen. Ich mache die Augen zu und drücke ganz fest die Daumen. Und tatsächlich. Da ist er! Der Abpfiff. Wir haben es geschafft! Ich springe auf und renne, nicht wie gewöhnlich zu meinem Bruder oder zu Manu oder Thomas, nein! Ich renne gerade aus auf Kai zu. "Du hast es geschafft!" Kreische ich und falle ihm jubelnd um den Hals. "Ich bin so stolz auf dich!" Ohne ihn wäre es wahrscheinlich zu einem Unentschieden gekommen. Havertz grinst schief, und packt mich dann mit seinen starken Armen an der Hüfte und hebt mich hoch. Ich Schlinge meine Arme um seinen Hals und genieße den Moment einfach. Er hält mich fest in seinen Armen und auch ich habe meine Arme um seinen Hals gelegt. So sicher hatte ich mich noch nie in einer Umarmung gefühlt. Ich will gerade in seine Augen kucken, als ich bemerke das auch er meinen Blickkontakt sucht. Schnell schaue ich zur Seite und löse mich aus der Umarmung. Mensch war das gerade peinlich. Havertz lässt mich sanft durch seine Hände auf den Rasen gleiten. Sobald ich festen Boden erreicht habe, Klatsche ich ihn ab und gehe auch die anderen Spieler abklatschen. "Geiler Pass Bro" sage ich zu josh nachdem ich ihn abgeklatscht habe. Er grinst nur, mit den Augenbrauen wackelnd Richtung Kai schauend. "Ne Bro mach dir keine Hoffnungen. Das wird nichts" sage ich grinsend zu ihm. Ich weiß ganz genau das Lins ihm alles erzählt hat. "Hey! Ihr saht aber echt gut miteinander aus!".
Ich verdrehe die Augen und mache mich auf den Weg zu Lina, die inzwischen wieder auf der Bank sitzt und ihr Handy checkt. Die Fans verschwinden langsam aus dem Stadion und auch die Spieler verschwinden in den Umkleiden. "Naaaa was hast du gefühlt?!" Fragt sie mich aufgeregt. Typisch. "Nichts. Eiskalt. Herz aus Stein sag ich nur" antworte ich Lina auf ihre Frage. "Ey ihr hättet euch fast geküsst!" Fast geküsst. Von wegen. Das war eine ganz normale Umarmung. Und selbst wenn es so wäre, wäre ich noch lange nicht bereit dazu. Wir haben uns gerade einmal kennen gelernt. Das hat Kai glaube ich auch gemerkt. Er scheint wirklich Recht einfühlsam zu sein. "Mach dir da keine Hoffnungen." Sage ich nur grinsend zu Lina und geb ihr einen leichten Schubser. Wir stehen auf und machen uns auf den Weg in die Tiefgarage. "Susan, Dad hat dein Auto genommen um nach Hause zu fahren, er musste dringend noch etwas erledigen. Du sollst mit dem Bus mit fahren." Josh hatte schon vor dem Bus auf mich gewartet. Wir scheinen die letzten zu sein, die aus dem Stadion kommen. Ich nicke kurz, schnappe mir meine Sachen und schlüpfe in den Bus. Alle Spieler unterhalten sich aufgeregt und begrüßen mich mit einem High Five. Nur einer hatte sich allein hingesetzt, um Musik zu hören. Havertz. Als er mich kommen sieht, fängt er an zu Grinsen "Hey Susan! Willst du hier sitzen?" Er deutet auf den Sitz neben sich. Ich schüttele den Kopf. Noch bevor er entäuscht antworten kann, packe ich ihn am Arm und ziehe ihn die Treppe des Buses nach oben. Da waren wir. Im oberen Teil des Manschaftsbuses. Dort sitze ich immer. Und das wissen die Spieler auch ganz genau. Alle Plätze hier oben sind noch frei und ich ziehe Kai , der gerade hinter mir die Treppe hochgestolpert ist, zu meinem Lieblingsplatz. "Hier!" sage ich bestimmt und deute auf zwei der Panorama Sitze. Inzwischen war der Bus aus der Tiefgarage gefahren und vor uns erstreckt sich ein nachtschwarzer, funkelnder Sternenhimmel. "Wow!" Staunt Kai und lässt sich in den Sitz neben mir sinken. Ich muss Lächeln. Wir haben jetzt eine etwas längere Fahrt vor uns. Von Wolfsburg, wo das Stadion liegt, in dem wir heute gespielt haben bis nach München dauert es einige Zeit. Außerdem gibt es noch einen Zwischenstopp am Kölner Flughafen, damit Spieler die nicht in München wohnen ihre Flüge nach Hause erreichen. Ich höre etwas Musik und nach einiger Zeit Busfahrt werde ich müde. Ich lehne mich an Kai und atme tief durch. Er riecht so gut.
WTF Susan, was denkst du da.
In diesem Moment legt Kai seinen Arm, um meine Schulter, damit ich mich besser anlehnen kann. Auf meinem Arm bildet sich Gänsehaut und in meinem Bauch fliegt eine Herde von Schmetterlingen. Wow. So krass verliebt war ich vor Kai noch nie. Ich kuschele mich an ihn und schließe meine Augen.
"Susan. Aufwachen. Wir sind da." Höre ich Kais sanfte stimme. Ich öffne langsam meine Augen und streiche mir die Haare aus dem Gesicht. "Danke" sage ich leise und packe meine Tasche zusammen. Auch Kai packt seine Sachen. Da bleibt der Bus auch schon stehen. Wir gehen zu zweit die Treppe hinunter. Der untere Teil war schon komplett leer. Die anderen sind anscheinend schon raus gegangen. "komm" Kai nimmt mich am Arm mit sich nach draußen. Die kalte Nachtluft lässt mich erstarren. Mist! Ich hab nur ein T Shirt dabei. Und jetzt muss ich auch noch auf meinem Bruder warten. Da kommt auch schon Manu auf uns zu. "Susan! Kimmich hat gesagt er fährt jetzt erst Lina nach Hause und dann kommt er in ca. Einer halben Stunde um dich abzuholen." Sagt Manu und grinst uns beide mit vom Schlaf verstruppelten Harren mit einem dreckigen Grinsen an. Kai verpasst ihn einen sanften Schubser. Manu muss lachen und dreht sich wieder um zu Timo, den er mit nach Hause nimmt. "Mir ist kalt." Sage ich. Kai reagiert sofort und zieht seine Jacke aus, um sie mir um zu hängen. "Danke" ich nehme die Jacke, die mir gefühlt drei Meter zu groß ist an. Ich lehne mich an Kai, der einen Arm um mich legt. "Wenn du willst kannst du heute auch bei mir pennen. Dann braucht Joshua nicht extra noch einmal hier her fahren und kann bei Lina bleiben." schlägt Kai vor. Mein Herz schlägt bis zu Decke und die Schmetterlinge in meinem Bauch haben sich in dem Moment so gut wie verdoppelt. Ich nicke. "Ich rufe Josh nur schnell an." Kai nickt und ich wähle die Nummer meines Bruders in mein Handy. "Hey Josh, ich würde heute bei Kai pennen, wenn es dir nicht ausmacht. Dann kannst du bei Lins bleiben und musst nicht extra noch einmal her fahren." Josh, der mich anscheinend schon vergessen hatte und schon mit Lina auf der Couch chillt willigt mit einem "gute Idee! Dad sag ich auch noch bescheid. Schreib einfach morgen wann du nach Hause willst." ein. Ich verabschiede mich und lege auf. "Geht klar sage ich zu Kai, der geduldig neben mir gewartet hat. "Nice." Sagt er und nimmt mich am Arm, um mit mir zu seinem Auto zu gehen. Ich weiß selbst nicht warum ich das jetzt mache, ich will auch nichts überstürzen oder so aber ich bleibe stehen. Kai dreht sich zu mir um und kuckt mich verwirrt an. Ich lege vorsichtig meine Hand in seine. "Ist das okay so?" Frage ich und sehe ihm tief in die Augen. Kai grinst und unsere Blicke treffen sich. In meinem Bauch explodieren gerade 3 Bomben hinter einander. Das waren die wahrscheinlich längsten 10 Sekunden meines Lebens. "Komm" sagt Kai, der gemerkt hat, das ich in dieser Situation etwas verwirrt war. Ich folge ihn und halte stolz seine starke Hand. An seinem Auto angekommen, hält er mir die Tür auf. Ich will ihm gerade seine Trainingsjacke zurück geben. "Behalt sie. Ich hab noch genügend davon!" er macht die Autotür zu. Wow. Kai setzt sich auf den Sitz neben mir und wir fahren los. Ich beobachte die Lichter der Stadt, die an uns vorbei ziehen. Ich bin fast eingeschlafen, als wir auf einen Hof einbiegen. Es ist ein etwas größeres Haus.
Kai ist gerade ausgestiegen und öffnet meine Tür. Er denkt wohl das ich schlafe, versucht aber nicht mich aufzuwecken. Vorsichtig schnallt er mich ab, nimmt mich in seine Starken Arme und trägt mich ins Haus. Dort geht er die Treppen nach oben und legt mich in einem großem, gemütlichen Bett wieder ab, deckt mich mit einer Decke zu und geht leise aus dem Raum. Wow. Das war eine echt süße Aktion von ihm. Immernoch mit Schmetterlingen im Bauch drehe ich mich zur Seite und schlafe ein.

Was Liebe ist || Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt