Ein neues Familienmitglied!

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Ich blinsele. Das Zimmer um mich herum wird in ein graues Licht getaucht. Kai ist schon beim Training. Langsam richte ich mich auf und schaue aus dem Fenster. Regen. Wie fast jeden Tag hier in London. Ich lebe inzwischen schon zwei Monate mit Kai hier. Jeder Tag ist in irgendeiner Form gleich. Ich stehe auf, mache Frühstück, gehe einkaufen oder treffe mich mit Freunden. Nachmittags mache ich dann essen und um 14 Uhr kommt Kai auch schon vom Training nach Hause. Abends Unternehmen wir meistens etwas oder bleiben Zuhause und kucken Fußball. Klingt ziemlich langweilig so ein Leben. Aber das will ich damit gar nicht sagen. Mit Kai wird es nie langweilig und ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag, den ich mit ihm verbringen darf. Aber trotz all dem bin ich zu einem Entschluss gekommen: Wir brauchen ein Haustier! Mit einem Hund oder einer Katze wären die Tage an dem Kai beim Training und Paula nicht in London ist nicht allzu langweilig. Deswegen werde ich heute Abend mit Kai darüber reden. Doch jetzt habe ich noch andere Sachen zu erledigen: Paula hat mich zum Mittagessen eingeladen. Ich soll eine ihrer Freundinen kennenlernen. Das kann heiter werden.

"Heyyy!" Ich begrüße Paula mit einer Umarmung. "Hey Schätzchen" auch sie umarmt mich. "Wolltest du mir nicht jemand vorstellen?" Gespannt Schaue ich sie an, da keine dritte Person zu sehen war. Paula lächelt. "Ja ich weiß. Sie hat nur leider bis 2 Uhr Uni und kommt danach sofort hier her. Lang sollte sie nicht mehr dauern." "Verstehe" ich nicke verständnisvoll. In der Zeit in der wir auf die mysteriöse Freundin warten, bestellen wir schon einmal was zu essen.
"Da ist sie ja endlich!" Paula steht auf, um ihre Freundin zu begrüßen. Schön von weitem kommt mir das zierliche Mädchen mit ihren braunen, schulterlangen Haaren bekannt vor. Als sie auf mich zu kommt fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Es ist Marie! "Susan! Schön dich wieder zu sehen!" Sagt Marie begeistert. Auch ich freue mich sehr sie zu sehen. In letzter Zeit haben wir uns wohl aus den Augen verloren. "Wie? Ihr kennt euch schon?" Paula schaut uns beide verwirrt an. Ich nicke. Sie war mal mit Kai zusammen, so haben wir uns... Ähh kennengelernt" erkläre ich Paula. "Aha" immernoch etwas überfordert lässt Paula sich in ihren Stuhl sinken. "Apropos Kai. Wie läuft es mit ihm? Das letzte was ich gehört habe war, das er dich raus geschmissen hat, aber anscheinend habt ihr euch wieder vertragen, sonst wärst du ja jetzt nicht in London oder?" Marie blickt mich fragend an. Ich nicke. "Ja. Er hat sich relativ schnell wieder eingekriegt. Jetzt leben wir so zu sagen zusammen. Ich bin schon seit knapp 2 Monaten hier." "Das hört Sich toll an! Ich freue mich so für euch beide!" Marie umarmt mich. Und in genau solchen Situationen merke ich immer wieder, wie viel Glück ich mit meinem Freund habe.
"Tschüss ihr beiden!" Mit diesem Satz verabschiede ich mich von Marie und Paula. Wir hatten nun einige Zeit im Restaurant gesessen, unser Mittagessen genossen und viel geredet. Es tut gut mal wieder Freunde getroffen zu haben. Paula war die letzten drei Wochen in Deutschland bei ihrer Familie und ich hatte niemanden, mit dem ich Nachmittags Zeit verbringen konnte, bis mein Freund nach Hause kommt. Total Langweilig. Aber zum Glück ist sie jetzt wieder da und ich kann sie voll labern. Klar ist Lina immernoch für mich da, aber aufgrund der Zeit Verschiebung und dem Pazifik der zwischen uns liegt eben nicht mehr so wie früher. Wir versuchen zwar jeden Tag zu telefonieren aber das ist nicht das selbe.
Ich schlendere durch die Stadt und genieße die letzten und einzigen Sonnenstrahlen an diesem veregneten Tag.
Als die Sonne entgültig hinter den grauen, dicken Wolken verschwunden war, mache ich mich mit der U Bahn auf den Weg nach Hause.
Als ich an unserem Haus an komme, bemerke ich, das Kais Auto schon da steht. Er ist früher vom Training zurück! Wie toll!
"Hey Schatz! Schön das du schon da bist!" Begrüße ich meinen Freund, der grinsend in der Küche steht. Er hat irgendwas zu verbergen. Jedes mal wenn er eine Überweisung für mich hat, lächelt er genau auf diese Art und Weiße. "Was hast du vor?" Mistrauisch mustere ich mein Gegenüber. Er lehnt gelasen im Türrahmen und hört nicht auf zu lächeln. "Sag schon!" Quengele ich.
"Ich habe eine Überraschung! Aber dafür musst du dir die Augen zu binden!" Sagt er und bindet mir einen Schal vor die Augen. Nun ist es komplett schwarz um mich herum. Vorsichtig führt Kai mich an seiner Hand ins Wohnzimmer. Er nimmt mir den Schal ab. "Jetzt" flüstert er mir zu und signalisiert mir, das ich meine Augen aufmachen kann. Ich öffne sie  langsam und kann nicht glauben was ich sehe. Vor mir sitzt ein cremefarbener Golden Retriever und schaut mich durch seine großen Augen an. "Wow!" Ich falle meinem Freund um den Hals. "Wie bist du auf die Idee gekommen?" Gespannt Schaue ich ihn an. Ich hatte Kai nie erzählt, das ich gerne einen Hund haben möchte. Er hat ihn von sich aus besorgt. "Ich will nicht das du immer so alleine bist, während ich beim Training bin. Das gibt mir ein Schlechtes Gewissen." Kai schaut mich an. "Du bist so toll" ich drücke ihm einen Kuss auf die Lippen und lehne mich dann runter zu dem etwas größeren Hund. "Na hübscher. Wie heißt du den?" Ich streiche dem Tier über den Kopf. "Spike" sagt Kai der sich neben mich gesetzt hat. Gemeinsam verbringen wir Zeit mit Spike, der sich schnell schwanzwackelnd von mir den Bauch kraulen lässt. Er scheint sich schnell eingelebt zu haben. Den kurz darauf macht er sich auch schon auf den Weg die Wohnung zu besichtigen. Kai und ich setzten uns auf die Couch und lassen den Abend mit Netflix ausklingen.
"Was willst du morgen machen?" Verwirrt schaue ich Kai an. Morgen war doch ein ganz normaler Freitag oder? "Sag nicht ehrlich du hast es vergessen!" Kais grinsen wurde immer breiter. Immernoch unwissend was morgen für ein Tag sein soll bringe ich nur ein „ähhhh“ heraus. Kai prustet los. "Krass das man so etwas so schnell verdrängen kann! Morgen ist dein Geburtstag!" Da fällt es mir ein. Daran habe ich dumkopf ja gar nicht mehr gedacht. Die Zeit mit Kai hier war so schön und ich genoß sie so sehr das ich irgendwann vergessen habe auf das Datum zu schauen. "Mist! Morgen kommen bestimmt Timo und Paula vorbei! Ich muss schnell noch einen Kuchen backen! Und habe noch so viel vor zu bereiten!" Ich will von der Couch aufspringen und in die Küche sprinten, doch Kais starke Arme halten mich zurück. "Nein Schatz! Du entspannst dich. Ich mach das alles!" Sagt er mit ruhiger stimme. Wir legen uns gemeinsam wieder hin. Nach kurzer Zeit falle ich in einen leichten Schlaf. Ich spüre wie Kai aufsteht und mich vorsichtig hoch ins Schlafzimmer trägt. Wie fürsorglich er ist. Er legt mich in unser Bett und deckt mich zu. Anschließend schleicht er auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Um mich herum ist es still. Nur das regelmäßige Atmen von Spike, der sich es auf dem Hundebett gemütlich gemacht hatte war zu hören. Für ihn war das bestimmt auch ein besonderer Tag. In der Küche fängt Kai an mit Töpfen und schüßeln zu klappern. Anscheinend startet mein Freund jetzt einen Versuch, mir einen Geburtstagskuchen zu Backen. Das kann was werden...

Was Liebe ist || Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt