Das große Wiedersehen

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"Susan aufwachen!" Schreit Leon durchs Zimmer, bevor er mir ein Kissen ins Gesicht schmeißt. "Autsch" Brumme ich verschlafen und richte mich langsam auf. "Warum so aufgedreht so früh am Morgen" ich schaue Leon an und streiche mir durch die Haare. Leon grinst schief. Ich nehme das Kissen, das er auf mich geworfen hat, gehe geradewegs auf Leon zu und Klatsche es ihm ins Gesicht. Er taumelt und kippt nach hinten. Bevor er auf die Couch fällt, nimmt er meine Hand und reißt mich mit. So lande ich auf ihm und zwischen uns befindet sich nur das Kissen, das ich in der Hand hatte. Kurz darauf treffen sich unsere Blicke. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, in der ich in Leons Augen sehe. Aber diese Ewigkeit fühlt sich gut an. Oder auch falsch. Ich weiß es nicht. In mir herrscht ein komplettes Chaos."Wir müssen los!"  Schreit Jule aus der Küche und ich und Leon schrecken auseinander. Ohne ein Wort zu sagen nehme Ich meine gepackte Tasche und gehe in die Küche. "Hier! Die musst du noch abpacken!" Jule hält mir die Tüte voller Plätzchen, die ich gestern gekauft hatte hin. "Danke!" Ich schnappe die Tüte und umarme Julian zum Abschied. "man sieht sich heute Nachmittag! Und sag Kai dem alten Haus einen Schönen Gruß von mir!" Mit diesem Satz verabschiedet sich Jule und ich setzte mich in Leons Auto. Kurz darauf sind wir auch schon auf dem Weg zu mir nach Hause. Während der Fahrt reden wir nicht viel. Ich denke wir beide haben gemerkt, was vorhin zwischen uns war. Ehrlich gesagt muss ich das ganze erst richtig einschätzen. Ich bin schon einige Monate über Kai hinweg und akzeptiere es auch, sollte er eine neue Freundin haben. Aber ich habe Angst, das meine Gefühle nur so stark sind, weil ich mich mit Leon 'trösten' wollen würde. Goretzka ist ein toller Junge und so etwas könnte ich ihm nicht antun. "Wir sind da" Leon schaut mich an. Ich nicke und nehme meine Tasche. Ich will gerade die Tür aufmachen als: "Wollen wir vielleicht morgen Abend gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt gehen?" Leons Stimme war leise und zitrig. Man merkt das auch er sich bei der ganzen Sache unsicher ist. Aber was schadet es, Zeit miteinander zu verbringen? "klar!" Ich lächele Leon an und auch dieser entspannt seinen Gesichtsausdruck deutlich. "Cool. Dann sieht man sich heute Abend!" Ich umarme Leon zum Abschied und steige dann aus dem Auto.
"Woah?!" Josh schaut mich erstaunt an. "Warum so früh wieder Zuhause?!" Er scheint sichtlich überrascht von meinem Besuch in seinem Zimmer zu sein. "Ich möchte hier sein, wenn Kai kommt!" Joshua fängt an zu Grinsen "immernoch nicht über ihn weg hm?" "Oh doch! Mehr als du glaubst!" Antworte ich und schmeiße mich neben Jo aufs Bett. "Was zockst du da?" "FIFA" war klar. Ich nehme mir Josh Decke und kuschele mich in sein Bett. Ich mag es Zeit mit meinem Bruder zu verbringen. Bei ihm kann ich einfach ich selbst sein und muss mich nicht verstellen. "Ich hab noch was zu tun!" Rufe ich aus dem Nichts. Joshua schaut mich verwirrt an, äußert sich aber nicht dazu. Er kennt diese oft sehr spontanen Gedankengänge bei mir. Ich hatte die Kekse total vergessen! Ich renne in die Küche und schnappe mir ganz viele kleine Tütchen, auf denen Sterne gedruckt waren. Weihnachtlich eben. Außerdem nehme ich mir noch die Kekse, Karten, Stifte und ein Dekoband zum verschließen. Ich fange an für jeden in der Mannschaft ein kleines Tütchen mit Keksen ab zu packen und auf dem Zettel eine Persönliche Nachricht zu schreiben. Diese Arbeit macht mir wirklich viel Spaß wenn ich ehrlich bin. "Wir haben uns lang nicht mehr gesehen. Aber trotz allem wünsche ich dir, Kai alles gute für die Zukunft und frohe Weihnachten. Deine Susan" ich lege den Stift bei Seite und betrachte die Nachricht noch einmal. "Perfekt!" Sage ich und Binde den Zettel mit dem Dekoband an die Tüte mit den Plätzchen.
Ich bin gerade dabei, die letzten beiden  Tüten zu packen, als es an der Tür klingelt. Fuck. Das muss Kai sein. Ich gehe an mein Fenster und erblicke Kais Auto in unserer Einfahrt. Unten höre ich schon, wie mein Dad Kai die Tür aufgemacht hat und ihn begrüßt. Also muss ich wohl jetzt auch runter. Gerade auf dem Weg aus meinem Zimmer, stoße ich mit Jo zusammen. "Josh, ich hab Angst" flüstere ich meinem Bruder zu. "Musst du nicht" er nimmt mich in den Arm und streicht mir über die Haare. "egal was in den letzten Monaten bei Kai passiert ist. Er würde dir niemals weh tun. Und selbst wenn, dann bekommt er es mit mir zu tun!" "Danke" ich löse mich aus Joshs Armen und gebe ihm mit einem Handzeichen zu verstehen, das er vorgehen soll.
"Hey Brooo! Was geht! Lang nicht mehr gesehen!" Mein Bruder steht in der Küche und begrüßt Kai herzlich. Er scheint sich nicht groß verändert zu haben. Schritt für Schritt gehe ich die Treppe hinunter. Mit jedem Schritt schlägt mein Herz schneller und ich fange an zu zittern. Bevor ich die Küche betrete, atme ich noch einmal tief durch. Du schaffst das Susan. "heyyy" sage ich leise, den Blick zum Boden gerichtet. "Hey Susan!" Kai scheint auch nicht wirklich zu wissen, was er sagen soll. Ich suche nach einem freien Platz an dem gedeckten Frühstückstisch. Fuck. Der einzige Platz der noch frei ist, ist gegenüber von Kai. Mein Bruder der sich extra auf den Platz daneben gesetzt hat grinst mich an. "Arsch" flüstere ich leise, so das nur er es hören kann und gebe ihm einen Tritt in die Seite. Ich setzte mich auf meinen Platz gegenüber von Havertz und nehme mir eine von den Selbstgebackenen Zimt Schnecken meines Dads. Mein Vater kann erstaunlich gut backen! "Die musste probieren!" Sage ich zu Kai, um die Stimmung etwas auf zu lockern. "Ja?" Fragt er und grinst. Sichtlich erfreut darüber, das ich ihn nicht komplett ignoriere. "Kai du hast in den letzten Wochen keine guten Leistungen gezeigt für Chelsea. Daran müssen wir nach der Winterpause dringend arbeiten!" Mein Vater schaut Kai an "ich weiß. In letzter Zeit konnte ich mich nicht so gut...ähhh wie soll ich das sagen... Aufs Spiel konzentrieren." Kais Blick richtet sich auf den Boden. "Das ist nicht schlimm. Jeder hat mal eine schlechte Zeit! Das kriegen wir locker in den Griff! Ich freue mich das du jetzt wieder hier bist und deine Winterpause in Deutschland verbringst!" Mein Vater klopft Kai auf die  Schulter und auch Kai lächelt. "Danke".

Was Liebe ist || Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt