Ich weiß was du bist

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Ich lies den Blick über die Klasse schweifen und wieder blieb er bei dem Jungen hängen. Wie hieß er noch? Demon genau. Ich musterte ihn genauer und runzelte die Stirn. Er sah so aus wie der Jumge aus meinem Traum. Er war es vermutlich sogar, denn er glich ihm bis aufs Haar.

"Mrs. Daiman?!" Ich fuhr hoch aus meinem Gedanken, als ich die strenge Stimme von Herr Keis hörte, die mich bei Nachnamen ansprach. Das machte er nur, wenn er jemand öfter ansprechen musste. "Ja?" Ich sah ihn an. Als er schwieg und eine Augenbraue hob, merkte ich, dass er von mir eine Antwort verlangte. Ich sah an die Tafel. Oh man da war leider kein Anschrieb, der mir hätte helfen können. Ich seuftzte leise "Tut mir leid Herr Keis, ich habe nicht aufgepasst." Es hatte keinen Sinn zu lügen. Er wusste fast immer, wenn jemand nicht aufpasste und wenn sie lügen, lies er sie wiederholen, was wir grade bearbeitet haben. Er stellte sie bloß, da sie es ja nicht wissen könnten. Er sah mich prüfend an und nickte schließlich "Also gut. Pass bitte einfach besser auf" "Natürlich Herr Keis" bestätigte ich schnell nickend. Er nickte zufrieden und fuhr dann mit seinen Unterricht fort. Während er von Römern und Griechen erzählte und erklärte was eine Polis war, drifteten meine Gedanken wieder ab.

Als es klingelte, fuhr ich hoch. Ich schmiss meine Sachen in meinen Rucksack und eilte aus dem Raum. Ich lief durch den Gang und setzte mich dann in eine dunkle, unbeobachtete Nische. Dort holte ich mein Handy raus und öffnete eine Datei, nicht nur die Chiplosen, die den Menschen die Chips einpflanzten und manchmal auch 'Controller' genannt wurden, hatten eine Liste von mindestens mal allen Leuten in zehn Kilometer Umkreis. Nein. Auch viele von Death System hatten sowas. Ich gab oben in das Suchfeld 'Demon' ein. Dann musste ich warten. 'Suche fehlgeschlagen' leuchtete auf meinem Handy auf. Er war kein Angeschlossener. Wenn ich meinem Traum glauben sollte, war er einer der Controller.

Ich erstarrte als sich eine starke, raue Hand über meinen Mund legte. "Ein Mucks und du bist tot" zischte mich eine definitiv männliche Stimme ins Ohr. Ohne Mühe hob er mich hoch und ich hatte gar nicht die Chance mich zu wehren. Er trug mich in die Abstellkammer und schloss die Tür, dann drehte er mir den Arm hinter den Rücken und fixierte mich so, dass ich nicht weglaufen konnte. Er stand mit so, dass ich ihn nicht sehen konnte. "Ich weiß, was du bist, Silver Daiman" flüsterte er mir ins Ohr und obwohl ich seinen warmen Atem in meinem Nacken spüren konnte, lief mir ein kalter Schauder über den Rücken.

I'm not goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt