Umzug

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Nach dem ganzen hin und her, fanden wir nun endlich eine Wohnung, weit genug weg von all den Geschehnissen der letzten Jahre. Zwar musste ich die Schule wechseln, aber damit konnte ich gut leben. Nachdem wir alle Umzugskartons in den Laster gepackt hatten, fuhren wir auch schon zur neuen Wohnung.

Der Abschied vom altem Haus fiel mir nicht schwer. Zu sehr habe ich dort gelitten, um es vermissen zu können. An der Neuen Schule war ich schon angemeldet. Angst hatte ich definitiv. Angst das ich wieder gemobbt werde, denn in Freundschaften schließen war ich nie sonderlich gut beziehungsweise ich hatte gar keine Interesse dran neue Leute kennen zu lernen.

Zu sehr war ich in meine Gedanken vertieft um zu merken das wir schon längst da waren. Der Laster hielt vor dem Gebäude und ich schaute zu wir der Mann, der grad noch am Steuer saß die Tür vom Anhänger öffnete und den Auflieger herunter fuhr. Sofort brachten wir die Kartons in die kleine Wohnung. 

Die Möbel waren schnell zusammengebaut, mehr machten wir an diesem Tag nicht mehr. Zu erschöpft waren wir um einen weitern Fuß vor den anderen zu setzen. Total fertig setzten wir uns auf die Couch im Wohnzimmer. „Wir hätten vielleicht wenigstens noch den Fernseher aufstellen können" lachte meine Mutter leicht als wir auf die leere Wand vor uns starrten. Das brachte auch mich leicht zum schmunzeln. „Das können wir auch noch morgen" sagte ich wie immer mit meiner monotonen Stimme. „Hunger?" fragte sie mich. Daraufhin bekam sie ein Nicken meinerseits. Eine Küche war in der Wohnung zum Glück schon eingebaut, nur mit dem Essen wurde es etwas schwierig als wir beide bemerkten das wir noch einkaufen gehen müssen.

Zusammen machten wir uns auf dem Weg. „So lernen wir wenigsten ein bisschen den Ort kennen" sagte sie und lächelte mich dabei an. Es war echt. Ein echtes Lächeln. Ein paar Straßen weiter, keine 10 Minuten entfernt, kamen wir auch schon an. Hier und da packte sie die notwendigsten Sachen ein. Mich verletzte es als uns die Kassiererin komisch anschaute. Wahrscheinlich wegen den Narben die das Gesicht meiner Mutter zierten, auch ich war nicht ohne. Der Blaue Fleck war zwar schon fast wieder weg doch die Narbe, die über meinem Auge lag, war auch nicht grade zu übersehen. So gut es ging versuchte ich den Blick der auf mir lag, zu ignorieren. „Schönen Tag noch" sprach meine Mutter zu der Kassieren, packte die Lebensmittel zusammen und Verlies mit mir zusammen den Einkaufslanden.

Zuhause angekommen atmete sie tief aus und fasste sich über die Narbe in ihrem Gesicht. „Alles okay?" fragte ich sie leise. Ich brauchte keine Antwort um zu wissen, das es ihr ziemlich unangenehm war, wie sie angeschaut wurde. Sie drehte sich zu mir und legte ihre Hand in mein Gesicht. Sie war die einzige Person die das durfte, bei jeder anderen wäre ich schon längst zusammen gezuckt, einfach aus Angst. „Du bist Wunderschön Kenma!" sagte sie leise und strich mit ihrer Hand über meine Wange. Eine Träne überkam sie. „Du auch" erwiderte ich diesmal, nicht so monoton wie sonst, ihr Kompliment.

Zum Abend gab es Curry, wir redeten nicht viel. Zu sehr genossen wir die Ruhe. Doch nach einiger Zeit unterbrach sie diese „Montag hast du deinen ersten Schultag" sagte sie und schaute von ihrem Teller, zu mir hoch. Ich nickte nur. Ich hatte Angst. Morgen war schon Sontag.

Nach dem Essen räumte ich den Tisch ab. Das Thema Schule kam zum Glück nicht nochmal vor. Ich wüsste nicht was ich hätte sagen sollen. Von dem Mobbing wusste sie nichts. Sie war schon fertig genug wegen meines Erzeugers, da wollte ich sie nicht noch mehr mit meinen Problemen belasten. 

„Ich geh schlafen" sagte meine Mutter während sie mir ein Kuss auf meine Stirn gab. „Mach du auch nicht mehr so lange ja?" sie formulierte es wie eine Frage aber man hörte an ihrem Tonfall, das es doch eher eine Aussage war. „Ja" sagte ich nur knapp. Sie verließ das Wohnzimmer um schlafen zu gehen. Einige Minuten starrte ich noch die Wand vor mir an, bis ich mich dazu entschied auch mal schlafen zu gehen.

Nachdem ich mir die Zähne geputzt, und mich umgezogen hatte, lies ich mich in mein Bett fallen. Für meine Verhältnisse schlief ich sogar relativ schnell ein.

Die Morgensonne schien durch das Fenster, weshalb ich auch sofort wach wurde. Grummelnd drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte weiter zu schlafen. Doch nachdem ich mich 5 Minuten hin und her gewindet hatte, lies ich es bleiben und holte meine PSP aus dem Rucksack neben mir. Ich wusste nicht wie lange ich gezockt hatte, doch irgendwann kam meine Mutter rein. „Guten Morgen Ken- schon wieder nur am zocken" sie kam auf mich zu und nahm mir das Gerät aus der Hand. „Das war der Endgegner" schmollte ich. „Kenma, schau doch mal raus, geh wie normale Jungendlich doch mal raus" sagte sie während sie die PSP auf den Nachtschrank neben mich legte. „Ich bin aber nicht normal" grummelte ich darauf hin. „Komm Frühstücken" antwortete meine Mutter. Das mit dem nicht normal, ignorierte sie gekonnt. Zusammen gingen wir in die Küche um zu essen.

„Schon aufgeregt? Wegen Morgen" fragt sie. Natoll, und wieder das Thema Schule. „Ein bisschen" log ich so gut, das sie es mal wieder nicht merkte. „Vielleicht lernst du ja ein nettes Mädchen kennen" Super und jetzt waren wir bei dem Thema Sexualität. Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung auf was für Geschlechter ich stehe oder ob ich überhaupt Gefühle entwickeln könnte. Verliebt war ich noch nie um ehrlich zu sein.
Anscheinend war ich schon wieder zu lange in Gedanken, denn meine Mutter schaute mich fragend an. „Hm" kam es nur von mir. Schnell räumte ich den Frühstückstisch ab. Ich hatte keine Lust dieses Gespräch weiter zu führen.

Bis zum Nachmittag bauten wir weiter einige Sachen auf, darunter auch der TV. Die Wand, die wir gestern noch zusammen anstarrten, war nun gefüllt mit einer Anbauwand und dem Fernseher mitten drin.

Ich schnappte mir meinen Volleyball und ging raus auf die Straße. Ich pritschte den Ball gegen die Wand. Ab und zu versuchte ich auch zu Baggern, doch darin war ich nicht so gut, denn im nächsten Moment lag er auf der Straße. Zum Glück war die Straße nicht viel befahren. Doch als ich mich umdrehte hielt mir ein Junge den Ball entgegen. „Ich glaub das ist deiner" sagt der ein Kopf größere Junge. „Ehm ja danke" sagte ich und nahm ihm den Ball ab. „ich hab dich hier noch nie gesehen" fing er an.
Man ich will doch nur alleine sein.
„Ja sind neu hergezogen" sagte ich knapp.
„Und du spielt Volleyball?" fragte er weiter.
Kannst du bitte gehen?
„Ja ab und zu" murmelte ich leise vor mich hin.
„Cool ich auch" lächelte er.
Ok war's das jetzt?
„Auf welche Schule wirst du gehen?"
„Oberschule Ne-„ mitten im Satz hielt ich inne als meine Mutter nach mir rief.
„Kenma, komm essen" rief sie.
„Sorry muss los" sagte ich noch schnell und rannte mit dem Ball zu dem Eingangsbereich, unserer Wohnung.
„Ja, man sieht sich" hörte ich ihn noch rufen.

„Hast du schon neue Freunde gefunden?" fragte nun meine Mutter, als wir die Wohnung betraten.
Ich zuckte kaum merklich mit den Schultern.
Natürlich nicht, ich wollte nicht mal mit ihm reden.
„Wie heißt er denn?" wollte sie wissen.
„Keine Ahnung" gab ich zu und ging in mein Zimmer um diese Konversation, so schnell wie möglich, zu beenden. Ich setzte mich auf mein Bett und nahm die PSP in die Hand. Doch zum zocken war keine Zeit. „Kenma, ich hab dich doch grade herein gebeten weil das Essen fertig ist" sprach sie. „Achja" gab ich zurück. Schnell legte ich die PSP auf meinen Nachttisch und ging mit ihr zusammen in die Küche.

Viel geredet wurde beim Essen nicht. Ist auch besser so. Denn es waren immer die selben Themen die angesprochen wurden und so langsam hatte ich echt keinen Nerv mehr dafür. „War sehr lecker" sprach am Ende des Abendessens zu meiner Mutter, die mich daraufhin anlächelte. Schnell räumte ich den Tisch ab und lief auf mein Zimmer.

Schlafen konnte ich noch nicht. Ich war zwar nicht  wirklich aufgeregt, doch ich hatte Angst. Nichts ist schlimmer als Mitten im Schuljahr umzuziehen. Ich machte das Licht aus und ging zum Fenster um es zu öffnen. Eine schöne Aussicht hatte ich nicht. Das einzige was ich sehen konnte war das Haus direkt neben an. Und wäre es nicht dunkel in dem Zimmer, könnte man wahrscheinlich sogar reinschauen können. Ich setzte mich auf die Fensterbank und starrte auf nur vor mich hin. Doch irgendwann wurde selbst mir das zu langweilig und machte mich Bett fertig.

Okaaay, Ehm ja hay. Ich bin nicht so ganz zufrieden mit dem was ich geschrieben habe. Man hätte das alle noch viel mehr ausschmücken können nur ich hab Angst das es vielen dann zu lang wird. Deshalb lasst ein Rat in den Kommis da.

Bis dann

1497 Wörter

Ein neuer Freund? || Kuroken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt