Die Volleyball Mannschaft

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Ich ging ins Sekretariat und fragte die Frau, hinter dem Tresen, nach dem Schlüssel für die Sporthalle. „wie ganz alleine?" fragte sie mich. Ein Nicken meinerseits beantwortete ihre Frage. Aus einer Schublade holte sie den Schlüssel heraus und überreichte ihn mir mit einem Formular zusammen. „Unterschreib hier bitte, damit falls der Schlüssel nicht mehr auftauchen sollte nachgewiesen werden kann wer ihn zuletzt hatte". Daraufhin nahm ich den Stift in die Hand und unterschrieb bei dem Kästchen ‚Schüler'. Sofort lief ich Richtung Sporthalle und schloss diese auf.

Nachdem ich mich umgezogen und fertig aufgewärmt hatte schlug ich einige Bälle über das Netz. Da ich Kopfhörer in den Ohren hatte, bemerkte ich garnicht wie andere Schüler die Sporthalle betraten. Erst als sich eine bekannte Person vor mich stellte, realisierte ich auch alle anderen. Ohne etwas zu sagen legte ich den Ball weg und machte die Kopfhörer raus. „Tut mir leid, ich geh schon" sagte ich leise und verbeugte mich. Doch der Schwarzhaarige zog mich an meinem Arm zurück. Schützend nahm ich die freie Hand vor mich. Ich hatte Angst das er mich schlagen würde. Auch er bemerkte das und seine Augen weiteten sich, als er merkte das ich Angst vor ihm hatte „Tut mir leid" kam leise von ihm.

„Hey was wird das hier, trainieren wir jetzt oder nicht?" fragte ein Junge mit hellen braunen Haaren. „Ich geh dann mal" ich zog mich aus seiner Hand und lief Richtung Umkleidekabine um meine Sachen zu holen. „Warte" hörte ich den größeren rufen, doch ich rannte schon aus der Halle. Den Schlüssel brachte ich zurück ins Sekretariat.

„Hattest du Angst dass ich dich- dass ich dich schlage?" hörte ich Kuroo hinter mir fragen. Er musste mir wohl nachgelaufen sein. Ich drehte mich zu dem Großen um, starrte ihn kurz an und lief dann an ihm vorbei. „Kuzume, wovor hast du Angst?" fragte er weiter. Wovor ich Angst hatte? Vor allem! Vor Gewallt. Vor neuen Leuten. Um am meisten vor meinem Vater. „Woher kommen die Verletzungen an deinen Armen?" ich hielt inne, schaute auf meine Arme hinunter. „Das geht dich nichts an" sprach ich und verlies das Gebäude. Ich zitterte am ganzen Körper. Bitte Lauf mir nicht nach. Schrie ich in meinen Gedanken. Und irgendwie hatte ich das Gefühl er hätte diese Bitte gehört, denn sofort blieb er stehen.

Ich stand nun eine halbe Stunde an der Haltestelle, doch von einem Bus war weit und breit nichts zusehen. Meine Mutter hatte mich auch schon gefragt wo ich blieb, aber mit einem einfachen ‚Komme etwas später', hatte sie sich schon zufrieden gegeben.

Nach einiger Zeit hörte man Jugendliche reden, die Stimmen wurden immer lauter. Anscheinend kamen sie hier her. Und beim zweiten Mal hinschauen konnte man die Volleyball Mannschaft erkennen. „Hier kommt kein Bus mehr" rief mir einer der Jungs zu. „Komm mit, dahinten ist eine andere Haltestelle, da fährt jede 10 Minuten einer" hängte er an den davor gesagten Satz an. Mit langsamen Schritten lief ich auf die Jungs zu. Dabei war auch Kuroo. Ich merkte wie er mich anstarrte, ohne dass ich auch nur einmal hoch schaute. Die Volleyballer redeten wild umher. Nur Kuroo hörte ich kein Wort sagen. Er lief hinter mir, da war ich mir ganz sicher, denn mein Rücken brannte schon von dem starrendem Blick.

Nach einigen Minuten waren wir angekommen. Kuroo, ein Junge dessen Name sich als Yaku Murisuke herausstellte und ich blieben an der Haltestelle stehen. „Der Bus müsste jede Sekunde kommen" sagte Yaku während er auf sein Handy schaute.

Im Bus setzten wir uns vorne in einen Vierersitz. Eigentlich wollte ich alleine sitzen, aber Yaku hatte nicht locker gelassen. „Kuzume?" fragte Yaku. Ich schaute ihn an, um ihm mitzuteilen das ich weiter zuhörte. „Wieso bist du vorhin so schnell gegangen?" wollte er wissen. Beide blickten mich an. „Ich wollte nicht stören" gab ich zu und schaute aus dem Fenster. „Du störst nicht" kam es von Kuroo und Yaku stimmte mit einem Nicken zu. „Mittwoch ist wieder Training, ich würde mich freuen wenn du kommen würdest" bat der größere von beiden mich. „Ich überlegs mir" auf eine Diskussion hatte ich jetzt überhaupt keine Lust, deshalb sagte ich dass was sie hören wollten. „Wir müssen raus" sprach Kuroo zu mir und stand auf. „Woher weißt du" „wir wohnen neben einander" unterbrach er mich. Wir verabschiedeten uns von Yaku und stiegen aus. Auf dem Heimweg redeten wir kein Wort. Es gab auch nichts was ich ihm hätte erzählen wollen. „Tut mir nochmal leid, wegen vorhin" brachte er dann in der Stille hervor. „Du hast nicht falsch gemacht" gab ich leise zurück. „Doch du hattest Angst, ich hab's gesehen. Naja es war nicht zu übersehen" sprach er weiter. Mein Kopf sank nach unten und starrte den Boden an. „Du musst nicht drüber reden" und in diesem Augenblick war ich ihm so dankbar, dass er mich nicht drängte zu reden.

Zuhause angekommen zog ich mir die Schuhe aus und stellte sie neben die Haustür. „Bin wieder da Mom" rief ich, nachdem ich die Haustür zu machte. „Da bist du ja endlich mein Schatz" sprach sie und gab mir ein Kuss auf die Wange.

Nach dem Abendessen lief ich in mein Zimmer und lies die Geschehnisse des Tages noch einmal durch meinen Kopf laufen. Auf die Frage wie mein erster Schultag war bekam meine Mutter nur ein kurzes ‚Gut'.

„Warte"
„Hattest du Angst dass ich dich- dass ich dich schlage?"
„Kuzume, wovor hast du Angst?"
„Du störst nicht"
„Tut mir nochmal leid, wegen vorhin"

Hör auf so nett zu sein. Verdammt Kuroo lass das. Ich ging auf mein Fenster zu um die Jalousien runter zu machen. Doch als ich vor dem Fenster stand sah ich in 2 haselnussfarbige Augen. Ich machte das Fenster auf und er tat es mir gleich. „Ich hab doch gesagt wir wohnen neben einander" sagte er, leicht lächelnd. Ich konnte keinen Ton raus bekommen. „Kuzume? Alles okay?" fragte der Schwarzhaarige mich, nachdem ich ihm nicht antwortete. „Hm ja alles gut, i-ich wusste nicht das wir so nah neben einander wohnen" sagte ich etwas verwirrt. „Ich warte morgen früh unten auf dich Ja?" er machte es genau wie meine Mutter. In der Tonart einer Aussage, aber in eine Frage verpacken. „Was ist so lustig?" fragte er mich, als ich anfing zu schmunzeln, über diesen lustigen Zufall. „Ach nichts, Ja dann bis morgen" sprach ich, bevor ich das Fenster wieder schloss.

Es war nun schon 19:00 Uhr. Ich beschloss noch etwas zu zocken bevor ich mich dann nach ein paar Stunden Bett fertig machte und schlafen ging.

Das war dann auch schon der erste Normale Tag für Kenma. Ist ja ganz ok gelaufen. Oder was meint ihr?

1109 Wörter

Ein neuer Freund? || Kuroken Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt