Kalon
Wie erstarrt schaute ich in das Gesicht des wohl schönsten Mädchen auf Erden.
Sie besaß ein recht schmales Gesicht und hohe Wangenknochen, die aber ihre weichen Gesichtszüge nicht tuschierten. Trotz ihres dunklen Hauttons waren ein paar wenige Sommersprossen um ihre Nase verteilt. Ich war mir nicht allzu sicher, doch schien es mir, dass sie versucht hatte, diese mit Make-up abzudecken.
Als ich ihre vollen Lippen sah, spürte ich wie ich errötete und verfluchte kurz meine Gedanken und konzentrierte mich auf ihre langen, dunkelbraunen Haare, welche in geglätteter Form ihr Gesicht umrahmten.
Was mir aber besonders auffiel waren ihre wunderschönen dunkelbraunen Augen. Diese erwiderten meinen Blick leicht verdutzt, was bei ihr aber ziemlich niedlich ausschaute.
Außerdem roch sie so verdammt gut. Ich fragte mich, was für ein Parfum sie wohl nutzte...
Schnell schüttelte ich wieder meine Gedanken ab. Ich verhielt mich ja mal so gruselig, als wäre ich wieder in der Middle School.
Sie räusperte sich sprach mit einer solch angenehmen Stimme, dass ich ihr den ganzen Tag hätte zuhören wollen.
,,Würdest du mich bitte loslassen?"
Erst jetzt merkte ich, in was für einer Situation wir uns befanden. Um sie vorm Fallen zu schützen nachdem ich in sie reingelaufen war, stand ich im leichten Ausfallsschritt und hielt ich sie mit einem Arm an ihrer Hüfte nah an mir. Ihre beiden kleinen Hände lagen auf meinem Brustkorb.
Nicht einmal eine Pinnadel hätte zwischen uns gepasst. Unsere Position ähnelte an eine kitschige Szene in diesen romantischen Filmen, welche sich meine Mutter gerne anschaute.
Gleichzeitig merkte ich, wie alle anderen Leute im Gang ihre Gespräche eingestellt hatten und uns ungeniert angafften. Auch die Blondine, die Brünette und Ryan neben uns beobachteten das ganze Geschehen mit offenen Mund.
Während aber das Braunhaarige Mädchen schockiert aussah, schienen die Blondine und Ryan die Zeit ihres Lebens zu haben.
Schnell befreite ich das Mädchen aus meinem Griff und kratze mich peinlich berührt am Nacken. Unbeeindruckt ging das Mädchen nur ein paar Schritte zurück und richtete ihren Rock.
Kurzzeitig schweifte ihr Blick über mich und innerlich dankte ich Ryan, mir seine Ersatzklamotten geliehen zu haben. Als ich merkte, sie doch etwas länger am meinem Gesicht hängenblieb, schmunzelte ich leicht.
,,Es tut mir Leid, dass ich in dich hinein gelaufen bin. Ich hoffe bei dir ist alles okay?", ich streckte meine Hand aus und schenkte ihr mein charmantestes Lächeln. ,,Mein Name ist übrigens Kalon, schön dich kennenzulernen."
Wissend schaute sie mich an und ein kalter Gesichtsausdruck legte sich auf ihre Züge. Sie hob ihre Tasche vom Boden auf und klopfte diese etwas ab.
,,Pass das nächste Mal auf wo du hingehst", erwiderte sie kühl, meine Hand noch immer ignorierend.
Ich begann zu glauben, dass die Frauen in New York mich nicht mochten.
Noch bevor ich etwas Gescheites entgegnen konnte, drehte sie sich um und ging in schnellen Schritten den Gang herunter. Ihre eine Freundin folgten ihr, die Blondine aber flüsterte Ryan etwas ins Ohr und lächelte mich entschuldigend an.
,,Nimm ihr es nicht allzu übel, der Tag hat nicht gut für sie angefangen. Viel Spaß noch bei deinem ersten Schultag!" Und mit diesen Worten folgte sie ihren Freundinnen.
Noch immer schaute ich ihnen nach. ,,Wer war das?"
Ryan grinste und legte den Arm um mich. ,,Das mein Lieber", begann er langsam. ,,war meine beste Freundin, Justice."
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The Empress Of The Upper East
Teen Fiction"Too many white lies and white lines, Super rich kids with nothing but loose ends, Super rich kids with nothing but fake friends." ___________ Justice Amancio. Schön, Schlau und Stoisch. Man muss schon unter einem Stein leben, wenn man meinte sie ni...