Akt 2

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„Wie geht es ihnen heute?"

Ich setzte mich auf den schwarzen, abgesessen Stuhl und legte ein Bein über das andere.

„Ich habe Kopfschmerzen.", ich zeigte auf die Stelle, die für das Kurzzeitgedächtnis verantwortlich ist und verzog schmerzvoll mein Gesicht.

Mein Arzt sah mich mitleidend an und nahm die kleine Taschenlampe aus seiner Tasche heraus.

Er leuchtete in meine Augen und ich schaffte es, dem Licht nicht ganz zu folgen.

„Erinnern sie sich an den 24.11?"

Ich runzelte meine Stirn und nickte.
„Ja, das tue ich."

Er nickte und hob eine Augenbraue an.
„Ich habe meine Doktorarbeit abgeben und mich mit Rosa getroffen."

Das erzähle ich dem Arzt schon seit mehreren Wochen.

„Und erinnern sie sich an einen Unfall?"

Ich gähnte und schüttelte meinen Kopf.
„Leider nicht, welchen meinen sie? Meinen sie den Unfall auf der Autobahn? Sind dort nicht sogar einige gestorben?", ich sah meine Hände an und seufzte.

„Oder meinen sie den Unfall, von dem ich diese hässliche Narbe habe?", ich tippte auf meine Brust und verdrehte meine Augen.

Mein Arzt nickte.
Seine schwarzen Haare schimmerten leicht in dem grellen, weißen, Kopfschmerzbereitenden Licht.

„Ein Autounfall, ich wurde von einem Polizisten zu Unrecht angeschossen- nicht wahr? Wer war neben mir am Steuer? Wer?", ich seufzte und biss auf meinen Nagel.

„Sangwoo Oh. Ihr Verlobter."

Ich weitete meine Augen, verdrängte den Schmerz.

„Verlobt? Wir waren doch nur gute Freunde, ich wusste nicht, dass Oh und ich im Auto waren."

Was fürn bullshit.
Ich weiß alles.

„Ich bin mir sicher, sie werden sich an alles erinnern. Denken sie, sie sind in der Verfassung, wieder in ihr normales Leben einzusteigen? Ihre körperliche Verfassung zeigt keine Schwächen."

Endlich
„Ich denke schon."

Ich stand auf, schüttelte seine Hand und verließ den Raum-

Die lassen mich einfach so gehen?
Bei den ganzen Gedächtnislücken die ich vorgespielt habe?

Wie schnell

Well

Ich ging in mein Zimmer und sah sofort Rosalie, die mich fragend ansah-
Als würde sie gleich vor Neugier platzen.
„Und?"

Ich griff nach meiner Tasche, die in dem offenen Kleiderschrank stand, und sah sie zufrieden an „ich darf gehen."

Sie stand auf, jubelte und rannte auf mich zu, woraufhin sie mich umarmte und immer wieder „endlich.", flüsterte.

Ihr leichtes Parfüm drang in meine Nase und ihre Wärme übertrug sich sofort auf meinen Körper.

„Hast du mein Schloss ausgetauscht? Wie ich dich drum gebeten hatte?", fragte ich sie, nachdem sie mir beim einpacken half, was sie mit einem Nicken bestätigte.

„Ja, habe ich. Das neue auto steht ebenfalls draußen. Alles ist fertig."

Ich nickte, war umgezogen und sah mich im Spiegel an.

„V/N?", Rosalie stellte sich schüchtern neben mich und sah auf den Boden.

„Ja?"
„Meintest du den Kuss ernst?"

Etwas verwirrt, da sie sich traute das zu fragen, verstellte ich mich und sagte „Natürlich."

Ich fasste an ihre Hand, verschränkte meine Finger mit ihren, lief aus dem Zimmer und seufzte.

Ich habe Angst.
Ich habe einfach nur Angst.

aber ich muss meinen Plan durchführen.
Koste es was wolle-

Egal ob Gefühle verletzt werden, ich falsche Entscheidungen treffe oder ich untertauchen muss.

Ich werde herausfinden, wer sich mit mir angelegt hat.

Ich setzte mich in meinen Tessla und sah in den Rückspiegel.

„Was sind die Neuigkeiten zu Patient X?", ich schnallte mich an und legte meine Hand auf Beckmanns oberschenkel.

„Er wurde entlassen. Da du nicht mehr zur Psychiatrie kommen kannst und er gute Führung gezeigt hat."

PT2||Sangwoo x Reader (killing stalking FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt