...Ahsoka sich an alles erinnern könnte, was auf Mortis passiert ist?

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Tränen nach dem Tod

„Es geht mir gut."
Diesen Satz hatte Ahsoka in den letzten paar Stunden mehrmals gesagt. Ein Mal zu Obi wan, welcher sie nach ihrem Wohlbefinden gefragt hatte, nachdem sie auf der Resolute waren und mehrmals zu Anakin, der sie immer wieder besorgt gemustert hatte. Doch am meisten sagte sie diesen Satz zu sich selbst. Immer wieder blitzen Bilder von den Geschehnissen auf Mortis vor ihren Augen auf und immer wieder sagte sie zu sich selbst: „ Es geht mir gut."

Sie konnte sich zuerst, nachdem sie, auf dem kalten Steinboden liegend, aufgewacht war, an nichts erinnern. Es gab eine riesengrosse Lücke zwischen zwei Ereignissen. Zwischen dem ersten, als sie von dem Sohn entführt wurde und von dieser Kreatur gebissen wurde, und dem Zweiten, als sie neben der toten Tochter aufgewacht war. Ihr Kopf hatte sich einfach leer angefühlt, doch nach und nach tauchten immer wieder Bilder in ihrem Kopf auf.

Zuerst waren es nur kurze Blitze, welchen sie keine grosse Beachtung schenkte. Doch nach und nach konnte sie die Bilder erkennen und ebenso begann sie Stimmen zu hören. Es waren immer kurze Ereignisse, doch sie waren lang genug.

Sie sah sich selbst. Sich selbst, wie sie gegen ihren Meister kämpfte. Danach wie sie auch noch gegen Meister Kenobi kämpfte. Sie sah, wie sie dem Sohn das gab, was dieser unbedingt wollte. Sie sah wie sie zu Boden viel und danach Dunkelheit.

Sie hörte zu den Bildern auch Stimmen.
„ Er hat irgendetwas mit dir gemacht. Schüttle es ab! Das bist nicht du Ahsoka!" „ Ach nicht? Ich war noch nie so ich selbst, wie ich es jetzt bin."
„ Und nun bist du mir nicht mehr weiter von Nutzen." Und danach Dunkelheit.

„Es geht mir gut."

Die Bilder fügten sich immer weiter zusammen. Immer mehr Bilder tauchten vor ihren Augen auf. Sie war in ihrem Quartier auf der Resolute und sass auf ihrem Bett. Sie hatte gegen Anakin, ihren grossen Bruder, gekämpft und auch gegen Meister Kenobi, den sie ein wenig als Vaterfigur betrachtete. Sie konnte spüren, dass dies keine Trugbilder, sondern ihre eigenen Erinnerungen waren.

„Es geht mir gut."

Es war schrecklich, diese Erinnerungen so plötzlich zurückzubekommen, aber sie wusste auch, dass sie nicht sie selbst war, als dies geschehen war.

Doch etwas verwirrte sie. Die Dunkelheit. Die Dunkelheit, welche immer wieder in ihren Erinnerungen auftauchte. Es fühlte sich nach ... Nichts an. So leer, so verwirrend.

Sie beschloss ihren Meister nach den Ereignissen zu fragen, doch dieser blockte nur ab. „ Nichts von Bedeutung, Snips", hatte er gesagt und sie nur müde angelächelt. Sie war schon Nahe dran, ihm zu erzählen, dass sie sich an das Meiste erinnern konnte, doch etwas hatte sie davon abgehalten. Sie wusste nicht was. Vielleicht war sie noch zu verwirrt oder sie hatte Angst vor seiner Reaktion oder sie wollte gar nicht wissen, was genau geschehen war. Doch gleichzeitig, war sie auch frustriert, dass Anakin ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte.

Sie war verwirrt. Sie hatte Angst. Sie fühlte die Dunkelheit und es machte ihr grosse Angst. Es machte ihr Angst, dass sie gegen ihre Freunde gekämpft hatte.

Sie war mittlerweile dabei, ziellos auf der Resolute herum zu irren. Sie liess den Kopf hängen.

„Es geht mir nicht gut", flüsterte sie.

Sie ging zu den Räumen, in denen die Klone sich aufhielten. Ihre Brüder. Sie öffnete die Tür und trat ein. Die meisten Klone sassen auf ihren Liegen und sprachen miteinander. Ein paar, darunter auch Rex, sassen an einem Tisch und versuchten mal wieder Fives im Armdrücken zu schlagen.

Sie drehten sich zu ihr um und lächelten, doch das Lächeln verwandelte sich in Besorgnis, als sie die müden Augen und die schlaffe Körperhaltung ihrer kleinen Schwester sahen.

Rex stand sofort und eilte zu ihr. „ Alles in Ordnung, Kleines?" Ahsoka schaute ihn mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck an und schüttelte den Kopf. Rex legte sofort schützend einen Arm um sie und führte Ahsoka zum Tisch. Fives rückte sofort ein wenig zur Seite, so dass sie auf der Bank neben ihm Platz nehmen konnte.

Rex half ihr sich hinzusetzen und nahm ebenfalls Platz. Sie hatten ihre kleine Schwester noch nie so gesehen und sie waren alle bereit ihr zu helfen und sie, wenn nötig, in den Arm zu nehmen. „ Willst du darüber reden?" Sie schüttelte den Kopf. Eine einzelne Träne lief ihr die Wange hinunter. Die Klone sahen sich an, bevor sie Ahsoka in eine grosse Gruppenumarmung zogen.

Nun brach Ahsoka endgültig zusammen. Sie weinte und schluchzte. Ihre grossen Brüder hielten sie einfach fest. Rex strich ihr beruhigend über den Rücken, währen Fives ihre Hand hielt.

Sie waren für sie da, und das war genau das, was Ahsoka in diesem Moment brauchte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit beruhigte sie sich wieder ein wenig. Sie schaute zu den Klonen auf und lächelte dankbar. Sie lächelten zurück. „ Geht es wieder, Kleines?" Diesmal nickte sie. „ Danke", sagte sie. „ Wir sind immer für dich da, Soka", antwortet Fives. Die anderen nickten zustimmend. „ Du kannst immer hier her kommen, wenn es dir nicht gut geht."

Es ging Ahsoka besser. Nicht gut, aber besser. Sie wusste, solange sie ihre Brüder hatte, war sie nie allein und sie würde, mit deren Hilfe, alles schaffen. Und sie würde auch das hier durchstehen.

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