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»Du meintest ja vorhin,du hättest angefangen Koreanisch zu lernen,wie weit bist du schon ?«
Sofort schaute Felix voller Freude in den Augen zu mir rauf und begann zu lächeln:
»Ich hab gerade mit den Vokalen angefangen! Ist echt leichter als gedacht,ich glaube ich bekomme das schnell hin!«
»Das ist gut«,erwiderte ich schmunzelnd,»wie wärs wenn wir dann ein paar Lernhilfen kaufen gehen ? Dann kommst du viel schneller voran.«
Sichtlich überrascht schaute der kleinere mich an und fragte:»Jetzt sofort ?«

Ich nickte nur und zog ihn mit zu unseren Schuhen,nachdem ich meine Hausschlüssel,mein Portemonnaie und eine Tasche für dich Bücher gepackt hatte.
Kaum waren wir draußen,wurden wir von den schönen,warmen Sonnenstrahlen begrüßt.
Ich liebe das Frühlings Wetter in Seoul.

Während wir über unseren Cover redeten und ein wenig über alles mögliche quatschten,
warteten wir auf den Bus der uns in die Innenstadt fahren würde.
Irgendwann kamen wir dann bei dem Gespräch an,wie Felix mich das aller erste mal angeschrieben hatte.

»Wie hast du mich eigentlich gefunden ?
Ich meine,es haben dir so viele Leute zugeguckt und es hätte jeder sein können der dir da einfach gerade geschrieben hat.
Was wenn es so ein alter pedo gewesen wäre ? Wie warst du dir so sicher ???«

Felix grinste einfach und hatte auch noch nicht begangen zu erklären als der Bus vor uns anhielt.
»Erzähl ich dir wann anders mal.«,meinte er nur lächelnd und stieg in den Bus ein.
Verwirrt folgte ich ihm und setzte mich auch direkt neben ihn.
Die Fahrt würde ungefähr 20 Minuten dauern,
was ich Felix vorher schon erzählt hatte.
Also saß ich kaum neben ihm,hatte er schon sein Gesicht in meine Schulter gelehnt und schloss die Augen.

Anscheinend war er müde,weil er die Nacht vorher nicht so gut geschlafen hatte,also ließ ich es nur lächelnd vor mir hin,und mit roten Wangen,zu. Sofort hatte ich bemerkt wie mein Atem schneller wurde während mein Herz höher schlug. Stumm versuchte ich es zu beruhigen,bevor es dem Blondschopf auf meiner Schulter auffiel,doch es gelang mir ehr weniger. Plötzlich spürte ich eine kleine Hand an meinem Kopf die meinen gegen seinen drückte. Jetzt lehnte ich meinen Kopf auf seinem ab und er seinen auf meiner Schulter.
Es war wie,als würde er mir mit seiner Geste sagen: 'Beruhig dich.'
Überraschender Weise half es auch ein wenig.

Wir sahen wie ein richtiges Paar aus...
»Schlaf du auch ein wenig.«,meinte er nur ruhig mit seiner tiefen,sanften Stimme.
Ich nickte heftig,vergaß kurz dabei das mein Kopf immer noch auf den von Felix abgestützt war,weshalb ich seine Haare ungewollt verwuschelt hatte.
Er kicherte nur leise und umfasste meine Hand mit seiner. Die Wärme von ihm umhüllte mich wie eine Umarmung und während ich seine Hand fester drückte schloss ich ebenfalls meine Augen.
Es fühlte sich viel besser an als erwartet.
Besser,als einfach nur auf der Schulter eines Freundes zu schlafen,auch wenn Felix wie ein Freund war. Eigentlich traf das nicht genau zu,
weil Felix doch jemand war,den ich seit Jahren verfolgte.
War das der Grund,dass alles sich so besonders anfühlte ?
So geborgen wie gerade hatte ich mich nämlich lange nicht mehr gefühlt.

+

Das laute:»ENDSTATION«,das von der Busfahrerin kam,ließ mich aufspringen aus meinem Schlaf. Felix öffnete ebenfalls verwirrt seinen schläfrigen Augen und schaute,
mit seinen immer noch verwuscheltem Kopf das ihn noch witziger aussehen ließ,
verwundert um sich.
»Sind wir schon da ?«,fragte er rau und klang dabei verdammt süß,weshalb ich ohne zu bemerken,wieder zu Grinsen begann.

Felix stellte sich langsam ebenfalls auf und nahm gähnend meine Hand,um sich führen zu lassen. Ich räusperte mich kurz,als ich seine kleine Hand wieder in meiner spürte.
Im Schlaf fiel es mir leichter sie zu halten.
Die Busfahrerin schaute nur grinsend und wackelte mit den Augenbrauen,während wir an ihr vorbei ausstiegen,was mich nur noch nervöser machte. Was hatte die da bloß für Gedanken,bei dem Anblick von uns beiden Händchen haltend ?

Der kleine Idol neben mir,war immer noch im Halbschlaf und seine Augen fielen immer mal wieder zu während ich ihn führte.
Es machte ihm sichtlich nichts aus,mir völlig blind zu vertrauen,weshalb ich ein wenig vor mir her lächelte.
Ich musste es zugeben,es machte mich richtig glücklich wie sehr er mir vertraute.
Andererseits...
...ob er bei jedem so war ?
Was,wenn ihn jemand anderes um ein Cover gebeten hatte ? Wäre er jetzt mit der Person händchen haltend im Bus ? Würde er ihr genau so blind vertrauen und sich mit geschlossen Augen,durch die riesige Stadt führen lassen ?

Die Gedanken machten mich runter und ich schaute zu Boden als ich plötzlich Geflüster von mehreren Menschen um uns hörte.
Sofort riss ich meine Augen auf und bemerkte,
dass ich total vergessen hatte,Felixs Maske aufzusetzen damit uns nicht jeder erkennen würde. Schnell nahm ich Felix auf meinen Rücken,weil er immer noch zu schläfrig war um zu Laufen und lief in irgend eine Ecke wo keine Menschen waren,wo ich ihn vor einer Wand absetzte.

Felix begann nur zu kichern und rieb sich,
wieder gähnend,die Augen,um dann lächelnd zu mir rauf zu schauen.
»Und ? Wo sind wir hier ?
Willst du mich hier küssen ?
Wird das unser erster Kuss ?
Uiii wie romantisch von dir!«
Sichtlich verwirrt und vor Scham rot gewordenen,schüttelte ich meinen Kopf hektisch um seine verwirrenden Fragen zu verneinen.
Wie kam er bitte plötzlich auf sowas ?
Wollte er etwa,dass ich ihn küsste ?
Einfach so aus dem nichts ??
Was ging manchmal in seinem Kopf ab ???

Er,lachte wieder nur und meinte es sei nur Spaß gewesen,während er seine Maske aufsetzte. Ich atmete erleichtert aus und versuchte mich wieder zu beruhigen was Felix mir aber nicht leichter machte,weil er wieder meine Hand nahm.
»Nur weil ich jetzt wach bin,heißt das nicht,dass ich alleine zu Recht komme.«,beantwortet er meine Frage bevor ich sie überhaupt stellen konnte

Nickend ging ich vor und Felix folgte mir sofort mit kleinen Schritten.
Wieso war er nur immer so verdammt süß,egal was er machte ??!

Kaum waren wir bei einem Bücherladen angekommen versuchte ich uns hinein zu führen,doch Felix zog mich hinter sich her,
zu einem Eis laden gleich daneben.
Dafür das er einen Kopf kleiner war als ich,
war er echt stark.
Ich ließ mich mit ziehen und bestellte das Eis für Felix,das er wollte.
Fast schon wie eine Mutter fühlte ich mich,
als ich das Eis dem Jungen übergab,der glücklich hin und her zappelte ohne meine Hand los zu lassen.
Selbst die Eisverkäufer schienen ihn total niedlich zu finden als Felix seine Maske runter zog und glücklich sein Eis aß.

Nach einer Zeit hatte er wohl genug weshalb er den Rest mir überließ.
»Willst du nicht mehr ?«,fragte ich überrascht und nahm das Eis aus seiner Hand.
»Du sollst auch etwas ab haben.«,meinte er lächelnd und zog seine Maske wieder hoch.
Etwas verwirrt schaute ich mir das Eis und war unsicher ob ich das nun essen sollte.
Felix hatte seine Zunge daran...
Ist das nicht wie ein indirekter Zungenkuss ?
Wieso dachte ich überhaupt über sowas nach ? Es war völlig normal unter Freunden sich ein Eis zu teilen und ich begann direkt so falsch zu denken..
Trotzdem fühlte ich mich komisch auch wenn es für gewöhnlich total normal ist,außer man mag sowas nicht.
Ohne ein weiteres Wort begann ich das Eis zu essen und bemerkte meine rot gewordenen Wangen dabei nicht bis mich Felix darauf hin wies.

Schmollend sagte ich ihm,er solle aufhören sich über mich lustig zu machen,worauf hin er nur weiter lachte und wir den Bücherladen Hand in Hand betraten.
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𝓁𝑜𝓋𝑒𝓁𝓎 𝓋𝑜𝒾𝒸𝑒 ㅣ𝐇𝐘𝐔𝐍𝐋𝐈𝐗Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt