Kapitel 2

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Ich saß immer noch unter dem Baum als ich das Vibrieren meines Handys bemerkte. Ich klappte es auf und ging dran. „Du hattest angerufen. Was ist los? Bin beschäftigt!", schrie mich Keisuke durch das Telefon an. Fassungslos blickte ich das Handy an. War das sein verfluchter Ernst? Am liebsten hatte ich angeschrien, doch ich hatte keine Kraft mehr dafür. Es kam nur ein „Wo bist du?", von meinen Lippen. „Ich bin am Schrein. Ist allerdings nur ein Treffen nur für die Kommandanten und Vizen", sagte er mit ernster Stimme. Am Schrein also? Ist ja interessant. Warum log er mich an? Ich wollt ihm gerade etwas sagen, als er das Gespräch mit einem „Muss jetzt auch auflegen. Wir sehen uns später. Warte nicht auf mich!", beendete. Was ging hier vor sich? Und was viel wichtiger ist warum log er mich an?

Dies fragte ich mich auch während des Unterrichts an diesem Tag. Doch ich kam zu keiner Antwort. Mein Bruder war spät in der Nacht nachhause gekommen, schloss sich jedoch in seinem Zimmer ein. Ich versuchte gar nicht Antworten aus ihm herauszubekommen und schlief ein. Ich biss auf meinen Bleistift und schaute aus dem Fenster.

In der Pause lief ich gedankenverloren hinter meinen Freundinnen her, die sich über den Neuen in unserer Stufe unterhielten. Ich hörte allerdings nur halbherzig zu. Wir kamen nun an den Unterrichtsräumen der unteren Klassen vorbei. Als wir an der dritten Klasse vorbei ging hörte ich den Namen Toman und blieb kurz stehen. Woher kannten sie den Namen? Mir waren alle Mitglieder bekannt und auf dieser Schule war keiner aus der Gang. Meinen Freundinnen bedeute ich vorzugehen, da ich vorgab etwas vergessen zu haben. Ich stellte mich in den Türrahmen und lauschte. „Voll cool Takemichi. Du bist jetzt ein vollwertiges Mitglied von Toman oder? Voll cool", sagte eine freudige Jungenstimme. Vollwertiges Mitglied? „Naja die Einweihung, dass ich ein Mitglied werde muss noch stattfinden. Aber gestern habe ich es nicht mal geschafft Baji zurückzuholen. Es war gestern echt gruselig gewesen im Hauptquartier gewesen zu sein und zu sehen wie Baji seinen Vize verprügelte." „Dir ist ja nichts passiert", erwiderte eine andere Jungenstimme. Er war in deren Hauptquartier gewesen? Vielleicht konnte ich dort Antworten finden...

Ohne drüber nachzudenken, ging ich nun in den Klassenraum und blickte in die Gesichter der fünf Jungs. Bei einigen war ein rosafarbener Schimmer auf den Wangen zu erkennen, als sie mein Gesicht sahen. „So du bist also der Neue, der in die Gang kommt. Freut mich deine Bekanntschaft zu machen", sagte ich und hob zur Begrüßung meine Hand. Mein Lächeln zeigte die übliche Wirkung auf Jungs. Alle waren für kurze Zeit erstarrt. Der größte von ihnen brach als erstes aus der Starre und fragte mich „Wer bist du?". „Ich bin Chiya. Aber falls du schon ab und zu in der Gang warst, sagt der Name Schlange vielleicht etwas mehr?" Ich machte eine kurze Pause, bevor ich weiterredete „Gestern Abend warst du nicht da, oder?" Der Blonde schüttelte nur seinen Kopf während der Kleinere mit der Brille die anderen über die Schlange der Tomas aufklärte. Anscheinend war die Nachricht, dass ich die Gang verlassen musste, noch nicht nach außen gedrungen. Ein Glück war dieser Blondschopf gestern nicht da gewesen. Unglaublich das der Kerl ein Mitglied werden sollte... Was dachte sich Mikey nur dabei. „Wem sollst du den unterstehen", fragte ich nun den Blonden, ging zu ihm und beugte mich hinunter. Durch meine Körpergroße von 1,70 überragte ich ihn, um ein paar Zentimeter. Er machte einen Schritt nachhinten und antworte verlegen „Ich werde der Division von Mitsuya zugeteilt" Mitsuyas also? Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, bevor ich ihm sagte „Oh dann bist du in der selben Division wie mein Freund. Wo wir schon dabei sind... Kannst du mir sagen, wo sich das Versteck von Valhalla befindet? Dann kann ich das meinem Freund mitteilen" „Wer ist den dein Freund, dass er dir das preisgeben sollte?", kam es nun provozierend von dem pinkhaarigen. Wie unverschämt konnte man sein. Jetzt musste ich mir schnell etwas einfallen lassen bevor die Lüge droht zusammen zu brechen. Ohne weiter zu zögern, lächele ich wieder „Takashi Mitsuya natürlich... Also sagst du mir nun, wo es sich befindet?" Warum zum Teufel hatte ich seinen Namen genannt? Aber es brachte mir in der Situation einiges, den ich sah nur wie der Blonde und seine Freunde kreidebleich wurden. Es war klar, dass er es sich nicht mit seinem Kommandanten verscherzen wollte. Ohne weiter zu zögern, verriet er mir, dass das Hauptquartier von Valhalla sich in einer verlassenen Spielhalle befand und sagte mir die ungefähre Adresse. Das reichte mir auch schon. Ich verließ mit einem „Wir sehen uns Jungs" die Klasse und ging zu meinen Freunden. Den kompletten Schultag musste ich darüber nachdenken, wie ich meinen Bruder am besten zur Rede stellen konnte. So wurde er ohne jeden Zweifel alles abstreiten. Es blieb mir wohl nichts anderes als Valhalla einen Besuch abzustatten.

 Es blieb mir wohl nichts anderes als Valhalla einen Besuch abzustatten

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Schlangen (Hebi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt