Wie leergefegt

85 11 4
                                    

Coruscant

"Meine Leute wurden entführt! Wir müssen sofort nach Zygerria aufbrechen und sie dort rausholen" meinte der Commander empört.
General Skywalker blickte kurz in unsere Richtung.
"Meister, wie könnt ihr so entspannt sein?"
Rex blickte hilfesuchend zu mir.
"Kix, sie wird ihn doch nicht umbringen,oder?" scherzte er, weshalb sich meine Mundwinkel zu einem leichten Grinsen verzogen. Ein seltener Ausdruck auf meinem Gesicht immoment. Eigentlich hatte ich nicht fröhlich zu sein.
Meine Brüder, die neuen Sanitäter, waren allesamt verschwunden bei der vorletzten Mission.

Junis, Dagger, Maxi und noch ein paar weitere waren einfach weg und niemand kümmerte sich wirklich darum. Man hatte damals keine Zeit gehabt für eine aufwendige Suche.

Kiros war wie leergefegt, das mussten wir nun bei der letzten Mission feststellen. Doch was wir schon längst wussten war, dass unsere Sani-Zelte gefühlt genauso leer waren.

Doch Kiros und die Togruta hatten Priorität.

Coric trat plötzlich hinter mir vor. Diese Lagebesprechung wurde immer interessanter.
"Unsere Sanitäter sind weg. Sieben Männer sind einfach fort. Das sind unsere Leute. Meine Brüder. Und unsere zukünftigen Sanitäter, General" sprach er das mutig an, was mir auch im Kopf herum schwirrte.

Skywalker seufzte ergeben und suchte den Blick von seinem Captain, so als könnte der die Situation irgendwie retten. Dieser nickte einfach nur, so als wüsste er, was der General dachte.

"Laut einem Glänzer sind sie von Kopfgeldjägern entführt worden.
Das Gerücht ging jedenfalls durchs Quartier.
Vielleicht findet man noch mehr heraus" überlegte Coric laut und ich bemerkte, wie er nervös schluckte. Der Jedi blieb leise und schaute zur Tür, da Kenobi sich eigentlich nie verspätete. Währenddessen lief der Commander auf und ab, wobei die Schnallen an ihren Stiefeln klimperten.

Ich gesellte mich neben meinen mutigen Kameraden, um ihn den Rücken vor den Jedi zu stärken.
Commander Tano hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte auf die Holokarte vor ihr. Zumindestens war sie etwas ruhiger geworden.

Schließlich brummte Skywalker etwas unverständliches.
"Versucht es. Hört euch um. Wenn ihr konkreteres herausfindet, dann kommt zu mir." knickte der General ein, ehe er das weitere Vorgehen wegen den verschwundenen Togrutas erläuterte.

Coric und ich machten uns nach der Besprechung gleich daran, einige unserer Brüder nach den Vorgängen zu befragen, welche das Verschwinden der Sanitäter betrafen.
Nach und nach setzen sich einzelne Puzzelteile zusammen.
Einer hatte uns erzählt, das er gehört haben will, wie die Kopfgeldjäger über ihre Auftraggeber gesprochen haben.
Er war sich sehr sicher, dass es Zygerrianer gewesen sein sollen.
Unsere Brüder sind laut den Hinweisen also auf Zygerria.

Das ergibt doch alles überhaupt keinen Sinn.
Erst die Togrutas und jetzt sollen auch unsere Brüder dort sein?
Denk nach, Kix.

Aber was ist, wenn es stimmt? Zumindestens Rex sollte es wissen.

Coric schaute mich abwartend an.
"Ich hoffe, dass sie tot sind und das sie nicht länger leiden müssen" murmelte ich, weshalb mir mein Bruder sogleich entsetzt vor die Brustplatte stieß.
"Kix, wie kannst du sowas sagen? Sie leben, ganz bestimmt. Und sie sind auf Zygerria. Ist doch praktisch. Jetzt müssen wir es nur noch dem General sagen!" meinte Coric enthusiastisch klingend und rannte im nächsten Moment schon fast den Korridor entlang.
"Wir werden sie retten!" rief er über seine Schulter und mir blieb nichts anderes übrig als ihm kopfschüttelnd zu folgen.

Irgendwie wollte ich es ja auch glauben, auch wenn der logisch denkende Teil in mir es besser wusste. Der müde Sanitäter in mir, hatte einfach schon zu viele gehen gesehen. Denn nur eines zählte immer als erstes, die Mission. Niemals die Brüder.

"So leid es mir tut, aber die Mission hat oberste Priorität. Natürlich werden wir ein paar Männer entbehren können, um nach den Vermissten dort zu suchen, aber macht euch nicht zu große Hoffnungen. Die Zygerrianer könnten sie schon verkauft haben und dann lässt sich meist sehr schwer zurückverfolgen, wohin sie dann gebracht worden sind. Der Sklavenmarkt ist sehr verstrickt" versuchte Kenobi gerade diplomatisch, aber ehrlich auf Coric einzureden, welcher voller Hoffnungen gerade in die laufende zweite Besprechung hinein geplatzt war.

Coric trommelte mit den Fingerkuppen auf seinen Helm herum und versuchte sichtlich die Fassung zu bewahren.
Liebend gerne würde er jetzt bestimmt sein Gesicht darunter verbergen.
Zumindest hatte ich das getan, bevor ich den Raum betreten hatte und war nun ziemlich froh darüber.
Skywalker blickte kurz zu Kenobi und dann wieder zu uns. Seinen Männern.
"Jungs, wir werden sie suchen, ich verspreche es euch" sagte er und versuchte damit die Gemüter zu besänftigen. Erfolglos.

Den jeder im Raum wusste, dass es dafür vermutlich schon zu spät war. Kenobi hatte es selbst gesagt.
Wir hätten sie sofort suchen müssen.
Nun können sie überall in der Galaxis verstreut sein und Kenobi machte nichtmal einen Hehl daraus.
Mir kam die Galle hoch.
Bitte lass sie tot sein, dann sind sie bei den anderen.
Bei all den anderen.

In den Reihen wurde Unmut breit. Rex versuchte als nächstes, beschwichtigend auf uns einzureden.
Kenobi wurde es schließlich zu bunt mit uns und er kontaktierte Meister Plo Koon. Der Kel Dor betrat den Raum und wurde sogleich in die Pläne eingeweiht.
Schließlich wurden wir dazu aufgefordert die Stühle wegzuräumen und den großen Raum zu verlassen. Rex klopfte mir auf die Schulter, als ich an ihm vorbeiging, um den Raum zu verlassen. Er hatte es auch nicht leicht.
Immer zwischen den Fronten.

"Wir werden einen kleinen Trupp mitnehmen, der die Vermissten sucht, aber große Hoffnungen habe ich nicht" hörte ich Skywalker noch sagen.

In dieser Nacht schlief ich nicht besonders gut.











DaylightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt