wait - koushi s. ✓

13 | Eltern

„LILI, ASAHI MEINE KINDER, KOMMT ZUM ESSEN RUNTER!", rief meine Mutter fröhlich, als mein Vater mit dem Tischdecken fertig war.
Nachdenklich trottete ich aus meinem Zimmer die Treppe hinunter. Ich konnte es nicht vergessen. Ich konnte nicht aus meinem Kopf verbannen, wie Sugawara mir seine Liebe gestanden hatte. Ich wollte nicht darüber nachdenken. Es waren ja nur leere Worte, oder?

Müde hörte ich das tapsen meiner kleinen Füße auf dem kalten Marmorboden unserer Treppe. Asahi war schon an mir vorbei zum Essen gerannt, während ich immer noch, wie den ganzen Tag lang, an den Freund meines großen Bruders dachte. Warum tat ich das überhaupt? Gestern war ich doch auch fest davon überzeugt, dass er nur betrunken war. Aber sagten Betrunkene nicht immer die Wahrheit? Und hatte ich nicht gehört, dass Jungs gerne die Mädchen ärgern, für die sie Gefühle entwickelt haben? Konnte es sein, dass...Koushi mich auf irgendeine Art mochte?

Dieser Gedanke jagte mir wieder die Röte ins Gesicht. Konnte ich nicht ein mal ein ganz normales Gedankengespräch führen, ohne dass ich die Farbe einer Kirsche annahm? Als ich unten im Esszimmer ankam, waren mir meine roten Wangen, mehr als nur unangenehm, denn meine gesamte Familie sah mich kichernd an. Es sah so aus, als hätte Koushis Mutter, Sayuri, schon ihre Finger im Spiel gehabt.

„Komm Lili! Ich hab wundervolle Neuigkeiten! Deine Lieblings Cousine Sam wird uns spontan morgen besuchen kommen!",sagte sie begeistert. WAAAAS?
„JAAAAAAAAAAAAA", schrie ich schon fast und kassierte einen seltsamen Blick von Asahi. SAM WÜRDE UNS MORGEN BESUCHEN!!! MEINE ALLER ALLER LIEBLINGS COUSIIINEEEEEEEE!!

„Schön, dass es dich auch so freut! Sie hat gesagt, sie bringt ein paar Geschenke mit, deshalb hab ich auch ein paar für sie gekauft. Hach... magst du später auch noch Geschenke einkaufen gehen?", seufzte meine Mutter erfreut. Ich freute mich schon so sehr über den Besuch. „Kommt unsere Tante dann auch?", fragte ich noch kurz und fing an mein Brot mit Marmelade zu beschmieren. Himbeer-und Erdbeer yummy!

„Jap, Tante Elsa wird natürlich auch mit Sam Schatzi mitkommen!",meinte sie und grinste breit. Ich konnte es kaum fassen! Meine Cousine Sam würde mir auf jeden Fall bessere Laune machen und mir dabei helfen Koushis Worte zu vergessen. Anfangs hatte ich mir Sorgen gemacht wegen morgen, weil Sayuri und Sugawara da mit mir reden wollten, aber jetzt wo Sam uns besuchen kommen würde, war mir schon so viel leichter ums Herz. Ich hatte Sam so sehr gern! Sie war die aller beste!

Leise schlürfte Asahi aus seiner magentafarbenen Tasse, aus der es köstlich nach Kaffe roch. Mir hatte mein Vater Kakao eingeschenkt, da er, obwohl er selbst regelmäßiger Kaffee Trinker war, behauptete Kaffee sei zu ungesund für mich und würde meine gesunden Zähne zerstören. Naja, Kakao, Kaffee oder Tee, war doch eigentlich alles egal.

„Asahi, kommst du noch schnell mit zum Geschenke kaufen?",fragte ich interessiert meinen gegenüber sitzenden Bruder. Dieser blickte erschrocken auf und wurde rot. „Äh nein, ich hab schon was vor!", stammelte er und lächelte glücklich, während seine Augen verlegen nach unten starrten. Er hatte also schon was vor, aha..

„Triffst du dich vielleicht mit jemandem?",fragte ich Augenbrauen wackelnd. Asahi wurde noch röter und blickte mich warnend an. Er hatte anscheinend unseren Eltern noch nichts von seiner Verliebtheit für Author-chan erzählt. Würde er früher oder später machen müssen, wenn er sie irgendwann heiraten wollen würde.

Leise kichernd stand ich von Tisch auf, nahm mein Geschirr mit und stellte es in den Geschirrspüler, bevor ich dann endgültig meine Sachen packte um ein schönes süßes Geschenk für Sam zu kaufen.

Ich freute mich schon so!