Duskwood - In den Klauen des Raben

Kapitel 5

Wir saßen auf meinem Bett und sahen uns in die Augen. Seine Augen, sie waren voller Aufrichtigkeit, voller Liebe und voller Fürsorge, ich könnte mich in ihnen verlieren. Es ist, als könnte ich ihm direkt in seine Seele schauen. Er war wirklich gutaussehend. Ich konnte gerade nur daran denken, wie es wäre ihn zu küssen und er war nicht abgeneigt. Aber sollte ich den ersten Schritt machen? Egal. Ich setze jetzt alles auf eine Karte Ich mach's. JETZT.
Langsam verkleinerte ich den Abstand zwischen Jake und mir, mein Blick war auf seine Lippen gerichtet. Mein Herz raste...
Auch er kam näher, stoppte aber kurz und strich mit seiner Hand ganz sanft über meine Wange. Ich lächelte ihn an.

Jake: Du bist wunderschön! Ich könnte dich den ganzen Tag ansehen.
MC: Jake, wieso bist du nur so süß?
Jake: Weil du mich dazu bringst, so zu sein.
MC: Weißt du, ich bin wirklich froh, dass wir hier sind. Es ist schön, dass wir uns endlich sehen können, dass wir endlich miteinander reden können.
Jake: Ja, das ist es.

Er nahm mein Gesicht in seine Hände und überbrückte den restlichen Abstand zwischen uns. In meinem Bauch explodierte ein Riesen Feuerwerk. Hätte ich nicht auf dem Bett gesessen, wären meine Beine vor lauter Aufregung weggeknickt. Der Kuss war wunderschön, doch leider viel zu kurz.

MC: Wow. Das war schön.
Jake: Ja. Das war es wirklich. MC?
MC: Ja?
Jake: Ich habe sowas noch nie gespürt. Dieses Kribbeln.
MC: Noch nie? Ich habe es auch gespürt.
MC: Und es macht mich wirklich glücklich, dass es bei dir genauso ist, Jake.
Jake: Ich hatte nie Zeit für Gefühle oder eine Beziehung.
MC: Das heißt, das war dein erster Kuss?
Jake: Zählt ein Kuss in der 3. Klasse auch?
- Jake grinste-
MC: Ja, ausnahmsweise zählt das.
Jake: Das war so ziemlich meine einzige „Erfahrung"
___________

Jake und ich verbrachten den Abend miteinander, manche würden sagen, dass es vielleicht zu überstürzt war, aber es hat sich einfach alles so richtig angefühlt. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Jake nicht da. Lediglich ein Zettel lag auf meinem Bett.

Liebe MC,
meine Verfolger sind näher gewesen, als ich dachte und deswegen musste ich wieder untertauchen.
Ich möchte auf keinen Fall, dass dir meinetwegen etwas passiert. Und ich möchte auch nicht, dass du wegen mir unglücklich bist. Deswegen sollten uns besser nicht wieder sehen.
Es tut mir wirklich Leid, MC
Lebe wohl.
Jake

Ist das sein Ernst er haut einfach so ab. Ohne auch nur ein Wort. Stattdessen hinterlässt er mir einen Brief, in dem er mir sagt, dass wir uns nicht wieder sehen sollten.
Ich nahm mein Handy zur Hand und schrieb ihm eine Nachricht.

Chat Jake und MC
Jake ist offline
MC ist online
Nym_Os: Der Kontakt weist ihre Chatanfrage automatisch ab.

Ich konnte Jake also nicht mal mehr eine Nachricht schreiben. Warum zum Teufel wies Jake mich so von sich?
Ich beschloss mit Hannah und Lilly zu sprechen, vielleicht hatten die beiden mehr Glück, als ich.

- Klopf Klopf -

MC: Ja?
- Lilly steckte ihren Kopf herein -
Lilly: Guten Morgen, darf ich rein kommen?
MC: Ja, natürlich und setz dich ruhig.
Lilly: Danke. Du? Ich wollte mal mit dir sprechen.
MC: Das trifft sich gut, ich wollte auch mit dir reden!
Lilly: Ich habe einen Zettel auf meinem Tisch liegen gehabt. Der ist von..
MC: Lass mich raten... von Jake?
Lilly: Ja, woher weißt du das?
MC: Weil ich auch einen bekommen habe. Er lag auf der Bettseite, wo Jake gestern geschlafen hat.
Lilly: Er hat bei dir geschlafen?
MC: Ähm ehm ja? ....
Lilly: Ach. Schon ok.
- Sie grinste -
MC: Hier, du kannst ihn ruhig lesen.
- Sie nahm den Brief und las ihn sich durch -
Lilly: Oh man. Das tut mir wirklich leid. Das muss schlimm für dich sein.
MC: Ja. Ist es. Für Hannah und dich wahrscheinlich auch. Immerhin habt ihr beide erst kürzlich erfahren, dass ihr einen Bruder habt und nun ist er wieder, naja ....
Lilly: Jake schafft das schon.
MC: Ich glaube auch. Ich habe übrigens versucht ihm zu schreiben aber Nym_Os blockt meine Anfrage ab. Kannst du ihm Nachrichten schreiben?
Lilly: Ok. Das ist sehr seltsam. Ja, ich konnte ihn kontaktieren.
Lilly: Ich habe ihn gefragt, ob es ihm gut geht. Aber er hat bisher nicht geantwortet.
MC: Ok. Dann blockt Nym_Os also wirklich nur meine Anfrage ab. Aber wieso?
Lilly: Ist etwas vorgefallen?
MC: Also eigentlich nicht. Zumindest nichts schlimmes.
Lilly: Soll ich ihm was von dir ausrichten?
MC: Nein, schon okay. Aber lieb von dir.
________
Ich verbrachte ein paar Tage in meinem
Zimmer. Ich war ziemlich traurig und dachte viel über die letzten Tage nach. Ich lag in meinem Bett, hörte Musik und ab und zu bekam ich Besuch von Jessy, Lilly oder Cleo.

13: 45 Uhr.
Es klopfte an meiner Türe und Jessy steckte ihnen Kopf herein.

Jessy: Hey Süße. Wie gehts dir?
MC: Beschissen.
Jessy: Süße. Du brauchst etwas Ablenkung. Heute Abend ist doch das Abendessen, wenn dir danach ist, komm gegen 19:00 Uhr dazu. Ich würde mich sehr freuen und die andern sicher auch.
MC: Danke, Jessy. Ich überlegs mir.
Jessy: Brauchst du etwas? Wollte eben ein paar Besorgungen machen.
MC: Ein neues Leben wäre ganz gut.
Jessy: Ich weiß doch, dass er dich verletzt hat, aber du solltest ihn vergessen und dich nicht wegen ihm so fertig machen. Er ist es einfach nicht wert.
MC: Danke dir. Du findest immer die richtigen Worte.
Jessy: Außerdem wollte Richy auch dabei sein, ihm gehts wohl schon besser. Und ich darf ihn für einen Tag mitnehmen, sofern er sich nicht Überanstrengt.
Jessy: Ihr werdet euch sicherlich gut verstehen.
MC: Ich bin gespannt, wie er so ist.
Jessy: Er ist mein bester Freund und der beste Chef.
- Ich lächelte-
Jessy: Also jedenfalls 19 Uhr. Würde mich wirklich freuen, süße.
MC: Hach Jessy, wie kann ich da noch nein sagen. Ich komme auch.
- Jessy quietschte ein wenig, nahm mich lächelnd in den Arm -
Jessy: Bis später.
MC: Ja, bis später.
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Dann war das Abendessen heute Abend eine beschlossene Sache. Und ein wenig Ablenkung würde mir wohl wirklich gut tun. Ich sah auf die Uhr und diese zeige mir 17:03 Uhr an.
Ich stieg unter die Dusche und genoss das warme Wasser.