XXIV

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Meine Erlösung. Mein nächstes und letztes Abenteuer.

Levis Sicht:

"Das geht aber nun wirklich vorsichtiger!" meckerte ich einer ihrer vielen naiver Marionetten an. Auch wenn diese sich stark und verstanden fühlten, so waren sie eben nur ersetzbare Puppen, die man steuern und jederzeit beseitigen kann und auch wird. Sie unterschätzten uns, auch wenn wir keine Ausgebildeten Soldaten waren, so sind auch wir sehr oft und knapp dem Tot entkommen. Vorallem denen, die mit Dina und Zeke in Verbindung gebracht werden könnten. Wir sind nicht schwach, wir sind alles andere als schwach. Das sie uns nun wegen ihrer jetzigen Macht als nicht gefährlich ansahen, ist einfach nur unvorsichtig, jedoch besser für uns. Sie konnten sich auf was gefasst machen, auch wir sind stark. Zusammen sind wir stark. Und wir gehörten nunmal zusammen.

"Eines Tages werden sie dich genauso entsorgen, wie alle anderen zuvor schon." sprach ich meinen Gedanken laut aus.

Der Mann der mich so unsanft durch die Gegend schliff interessierte mich zwar nicht. Ganz und garnicht, sein Tot wäre, so hart es sich anhören mag, besser für uns als seine jetzige, zudem äußerst nervige, Existenz. Aber ihn zu warnen war das mindeste was ich tuhen könnte. Eine eventuelle Hilfe von ihm wäre natürlich die beste Methode, um von hier, vorallem lebend, zu fliehen, doch so war er nun mal nur eine Marionette, eine Art Puppe, die man steuert und Befehle gibt. Auf seine Hilfe konnten wir scheinbar nicht zählen, auf die der anderen dann auch nicht. Wenn er schon ein Amateur mit so einem starkem aber naiven Gedanke war, dann sind die anderen mindestens genauso Stur.

"Mach dir um mich keine Sorgen. Ich habe momentan mehr Wert als du es jemals haben wirst." sagte er mit seiner tiefen Stimme. Ziemlich selbstsicher für einen Idioten. Ziemlich typisch für einen Idioten. Er hatte scheinbar keine Ahnung, auf was und mit wem er sich auf etwas eingelassen hat. Ein Gespräch, Arbeitsstelle sowie Kontakt mit der Fritz Familie hieß der sichere Tot. Man brauchte so viel Glück und Wille wie Eren und ich, um das zu überstehen. Wir hatten das schon einmal überlebt, ein zweites mal würden wir es auch schaffen, auch wenn die Situation nun anders und ernster war.

"Schön, wenn du meinst. Sag dann aber bitte nicht, dass du nicht gewarnt wurdest und nicht wusstest, was auf sich zukommen würde. Ach warte, geht dann ja garnicht mehr, du wirst zu dem Zeitpunkt bereits verstorben sein oder als vermisst gelten." gab ich nach. Dieser Idiot wird schon früh genug merken, dass auch er ersetzbar ist und letzten Endes doch keine so große Rolle spielt. Doch dann wird es bereits zu spät für ihn sein. Alles andere, als mein Problem. Was aber mein Problem ist, ist die Tatsache, dass sie mich gerade in einen Raum zerren, der voll mit Zangen, Gürtel und vielen weiteren Dingen ist. Scheint, als würden sie uns foltern wollen, warum auch immer sie das tuhen sollten. Das was sie wollen sind wir, uns jetzt etwas anzutuhen wäre völlig sinnlos und übertrieben. Ich würde auch unbegründet sagen, aber dank uns haben sie offiziell echt viel Mist angestellt, dies schien wohl ihre Rache zu sein.

Mein Blick Richtung links bewies mir leider das Gegenteil, dort saß ein angeketteter Eren, der mittlerweile rot, blau und lila im Gesicht ist.

"Was habt ihr ihn angetan?" schrie ich empört. Warum zum Teufel verletzten sie ihren eigenen und letzten 'Sohn'?

"Was fällt euch eigentlich ein? Habt ihr wirklich gar kein bisschen Menschenverstand? Das ist immernoch eines der letzten Familienmitglieder, wenn auch nur Blutsverwand. Sie werden euch umbringen wenn das raus kommt!" maulte ich weiter und zappelte, er hob mich hoch und stieß mich gegen eine Wand, direkt neben den vielen, scharfen Messern.

"Werden sie nicht, es war nämlich ein Befehl von ihnen."

Meine Gesichtszüge wurden verärgerter als davor schon, dass konnte doch nicht wirklich ihr ernst sein?

"Warum?" unterbrach ich die unangenehme Stille.

"Keine Ahnung. Sie geben uns die Befehle, wir führen die lediglich aus."

"Das ist doch krank. Und ihr seit nichts anderes als wertlose Sklaven. Sie werden euch umbringen und genauso foltern. Ihr seit ersetzbar."

"Nein, wir sind wilde Raubtiere die ihr Verlangen, Unruhen zu stiften, endlich stillen können."

"Ihr seit wie kleine Kätzchen oder Ziegen aus dem Streichelzoo. Ihr wurdet manipuliert. Nicht mehr und nicht weniger." flüstert Eren mit Schmerzen.

"Eren!" rief ich wie eine Art Reflex.

"Was sagtest du gerade?!" fragte der Wache wütend und hob seine Hand, im Begriff Eren zu schlagen."

"Nein nicht!" schrie ich.

"Es reicht!" mischte sich die viel zu hohe Stimme hinter uns ein. "Kettet sie an und passt auf, dass sie nichts dummes anstellen, DRAUßEN." befahl Petra.

"Wir sehen uns, Babe." zwinkerte sie mir zu, als sie ihrem Befehl nachgingen. Einige gingen scheinbar mit ihr, einzelne schienen uns nun zu bewachen.

Wir stecken echt in der Klemme, doch wir hatten einen Ass.

𝕿𝖍𝖆𝖙'𝖘 𝖓𝖔𝖙 𝖞𝖔𝖚 | Ereri/RirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt