XVI

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"Oh mein Gott." sagte ich als ich es auch sah.

Levis Sicht:

Scheinbar hatte sich Eren nicht getäuscht, auf den Bild konnte man klar und deutlich Dina erkennen.

"Kneif mich mal." hörte ich es. Und ich tat dies, während er also aufzischte und sich seinen Arm rieb, starrte ich immernoch fassungslos auf das Foto und hoffte, dass das nur ein schlechter Albtraum war. Doch auch nach weiterem starren wollte die ältere Dame nicht aus dem Bild verschwinden.

"Scheiße, warum läuft die hier auf freiem Fuß?" fragte ich empört. Sie hätte in manchen Ländern schon längst die Todesstrafe erhalten, dass sie hier anscheinend ungestört lebt, passt mir so garnicht, vorallem das mein Ehemann sein ganzes Leben lang wegen ihr und ihrem Ehemann oder besser gesagt Sohnemann zu leiden hatte, manchmal bis heute. Dies bewies sich, als Levi zu seinem Ehemann rüber sah. Dieser rieb sich nicht mehr den Arm, sondern fokussierte sich nun auf das Bild vor ihm.

"Ruf Kenny an." sagte er. Sofort nahm ich mein Telefon und rief ihn an.

"Hey Levi, alles okay?" hörte ich ihn lachen, im Hintergrund hörte man Caven und meine Mutter miteinander sprechen.

"Dina ist hier." sagte ich und schickte ihm das Bild. Er schien ebenfalls wie wir geschockt zu sein, denn er hielt seinen Atem an und sagte erstmal nichts mehr.

"Was sollen wir jetzt tuhen?" fragte ich.

"Levi bleib ruhig und pass auf Eren und dich auf. Ich rufe mein Team zusammen und wir werden, mit vielen anderen, zu euch rüber fliegen. Die Polizei bei euch scheint ja nicht zuverlässig zu dein. Du musst mir auch den genauen Standort rüberschicken. Deinen und wo ihr sie gesehen habt. Wir machen uns sofort auf den Weg."

"Danke Kenny. Passt auf euch auf." verabschiedete ich mich. Bis sie hier sein sollten, würde es noch dauern. Nun galt es, Eren zu beruhigen.

"Eren, sie sind bald da. Mach dir keine Sorgen." versuchte ich es.

"Wie kann die Polizei nichts tuhen? Sie haben so schlimme Sachen getan!" regte er sich mit Tränen in den Augen auf. Ich nahm ihn in den Arm und er heulte sich auf meine Schulter aus.

"Ich weiß Eren. Aber keine Angst, jetzt wird alles besser. Sie werden sie finden und dann verhaften."

Ich war eigentlich nicht der Mensch der sagte, alles würde schon gut werden. Wenn dem so war, dann war es schön, doch wenn es nicht so war, dann brauche ich mein gegenüber nicht anzulügen und etwas vorzuspielen. Wir hatten sie schon fast einmal gehabt, dass schaffen wir auch ein zweites mal. Nur mit der Ausnahme, dass wie sie dieses mal entgültig aufhalten. Nie wieder sollte eine Menschenseele durch die beiden leiden, nie wieder sollte Eren so unter ihnen leiden.

"Versprochen?" fragte mich der angesprochene.

"Versprochen. Ich werde dich nie wieder leiden lassen."

Er lächelte und beruhigte sich, als ich mit meiner Hand durch seine Haare fuhr, er hat das schon immer sehr geliebt.

Wir mussten im Grunde genommen nicht viel tuhen. Rausgehen stand nicht zur Option, sie könnten uns jederzeit sehen, wenn sie es nicht bereits Taten und die wahrscheinlichkeit, dass sie verbündete haben, ist auch hoch. Es war gut so viel eingekauft zu haben, die nächsten Tage müssen wir wohl hier verbringen. Irgendwen von hier kontaktietren wäre auch eine schlechte Idee. Wie bereits gesagt, die könnten Verbündete haben. Wir mussten nur in unserem Haus warten, bis die beiden geschnappt und festgenommen werden. Hört sich leichter an, als es ist, immerhin könnten sie uns jederzeit töten. Durch den ganzen Stress, vergaß ich, Kenny die Adressen zu nennen.

Ich schrieb ihm und sah nur ein Häckchen, dass hieß, das die bereits flogen. Ich musste leicht lächeln.
"Schau mal Eren, sie sind bereits in der Luft." sagte und zeigte ich ihm. Er war ebenfalls erleichtert, er atmete nun noch ruhiger.

Zumindest solange, bis wir einen lauten Knall hörten. Wie drehten uns in die Richtung aus der der Lärm kam, Eren mit Tränen in den Augen und erhobenen Händen. Auf unserem Balkon zuckte etwas unregelmäßig zusammmen. Um es mir genauer anzusehen, stand ich auf und ließ Eren, der mir verzweifelt hinterher rief, loß. Ich öffnete die Balkontür und sah das etwas vor mir. Ein Vogel, dass sich scheinbar das Genick beim Absturz gebrochen hatte. Angewiedert schaute ich es an und schloss schnell die Tür wieder. Es war riskant, gesehen zu werden, länger als es sein muss, will ich mich mit dem nun totem Vogel auf meinem einst sauberen Balkon nicht abgeben.

"Alles gut, es war nur ein Vogel." beruhigte ich Eren und ging mir die Hände waschen. Ich trocknete sie ab und nahm ihn wieder in den Arm. Durch unsere Fenster kam nun kein bisschen Sonnenlicht, ich hatte sie abgedunkelt.

"Jag mir nie wieder so einen Schreck ein." drohte er mir und kuschelte sich noch näher am mich ran. "Was ist denn mit dem Vogel?"

"Hat sich beim aufprall anscheinend das Genick gebrochen." vermutete ich.

"Du bist voll zusammen gezuckt." lachte er nun ein bisschen.

"Selbstverständlich. Im Gegensatz zu dir hab ich aber meine Arme nicht in die Luft geworfen." lachte ich mit.

Unsere Situation war eigentlich nicht zum spaßen, aber anders konnten wir nicht. Es war unsere Taktik, nicht in kompletter Angst zu versinken.

𝕿𝖍𝖆𝖙'𝖘 𝖓𝖔𝖙 𝖞𝖔𝖚 | Ereri/RirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt