18. Kapitel

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Marry's Sicht:

Natalia schliff mich von Toni und Quincy weg in's Klassenzimmer.
"Und daaa sind wir. Tadadadaaaaa", rief sie freudig und drehte sich einmal in Kreis.
Ich sah sie an und lachte. War die Stimmung grad eben noch angespannt und unangenehm gewesen so bekam man davon jetzt nichts mehr mit.
"Huh eine neue? Du bist aber hübsch, wie heißt du kleines?"
Ein Junge mit dunkelgrünen Flügeln kam auf mich zu und betrachtete mich. Er hatte kurze schwarze Haare die ihm verwuschelt vom Kopf abstanden. Dazu trug er eine schwarze Cargo Shorts mit einem ebenso schwarzem Crop Top. Silberne Ketten baumelten von dort hinunter. Seine Nägel zierte ein perfekt aufgetragener schwarzer Nagellack.
Er war wahrscheinlich ganze 10 cm größer als ich sprich das betrachten glich eher einem auf mich hinabschauen.
Das gefiel mir nicht. Ich zupfte Natalia am Ärmel welche sich mit fragendem Blick zu mir beugte.
Ich grinste und flüsterte ihr etwas in's Ohr.
Direkt danach grinste sie auch und ging in die Hocke. Ich kletterte auf ihre Schultern, woraufhin sie sich wieder erhob und ich nun auf den Typen hinab blicken konnte.
Erstaunt sah er mich an.
"Marry Jones mein Name, freut mich. Und du bist?"
Er lachte und sah weiter zu mir hoch.
"Dario Perez freut mich ebenso."
Mittlerweile hatte sich eine kleine Traube um uns gebildet.
"Was macht eine Schönheit wie du auf einmal bei uns Ms. Jones?"
Seine Augen die gelb funkelten sahen mich amüsiert an und auch ich fand gefallen an dem was auch immer wir gerade taten.
"Nun ja Mr. Perez, ich-" dann stockte ich. Konnte ich es einfach so sagen? Was würde passieren, wenn ich es tat? Natalia's Griff um meine Beine verstärkte sich, sie schien zu bemerken weshalb ich nicht weiter sprach.
"Ich hab sie mitgebracht Perez. Sie ist ein Mensch."
Toni's Stimme erklang hinter mir und man hörte die Menge um uns herum aufzischen.
Dario sah mich mit großen Augen an.
Dann spürte ich ein Griff um meine Hüfte und der um meine Beine verschwand.
Ich erhob mich in die Lüfte und sah nach oben.
Quincy hatte seine Arme um mich geschlungen und flog zu einer Einkerbung im Felsen. Sie war groß genug für zwei also setzte er mich erst behutsam ab und gesellte sich dann neben mich.
Nun glitt mein Blick nach unten.
Viele Dämonen sahen böse zu mir herauf einige hatten die Zähne gefletscht.
Auch Toni, Natalia und Quincy wurden böse angeschaut.
"Heilige scheiße.",war alles was ich rausbrachte.
Eine Hand strich mir über den Kopf. Es war Quincy's. Er sah in meine angsterfüllten Augen und strich noch einmal über meine Haare ehe er mich leicht zu sich ran zog und meinen Kopf sanft an seine Schulter bettete.
"Keine Angst kleiner Mensch. Hast du es schon vergessen? Ich hab dir doch gesagt ich beschütze dich vor den bösen Dämonen dieser Welt.",flüsterte er mir sanft in's Ohr.
Ich nickte leicht.
Es ertönten Flügelschläge und rasch löste ich mich von Quincy.
"Ms. Jones ist also ein Mensch ja?"
Dario schwebte vor mir.
Ich nickte wieder, zu mehr war ich nicht imstande.
Er sah in meine immer noch angsterfüllten Augen und seine eigenen weiteten sich ein wenig.
"Hey, hey, hey kleines bitte entschuldige. Ich wollte dir keine Angst einjagen. Weder ich noch jemand von den da unten wird dir was tun hörst du? Schon aus dem Prinzip das du Toni's Freundin bist."
Bitte was?
Ich räusperte mich.
"Also eigentlich bin ich das nicht."
Iritierrt legte er den Kopf schief.
"Aber ihr habt doch miteinander geschlafen oder nicht?"
Ich nickte und spürte schon die Wärme in mein Gesicht kriechen.
"S-schon a-aber eigentlich nur aufgrund von Alkohol. Ursprünglich konnten wir uns nicht mal ausstehen.",erklärte ich.
"Alkohol?", er sah mich fragen an.
"Frop.",kam es von Quincy.
"Ahh", erklang es daraufhin von Dario.
Huh?
Verwirrt blickte ich die beiden an.
"Alkohol heißt bei uns Frop Marry.",erklärte nun Quincy.
Verstehend nickte ich.
"Also ihr seid nicht zusammen ja? Also du und Toni?"
Ich nickte und er lächelte.
"Verstehe."
Er kam näher ran und drückte mich an sich.
Augenblicklich versteifte ich mich.
"Schon gut kleines ich tu dir nichts. Du hast schon einige Beschützer wie's aussieht aber ich pass auch mit auf dich auf okey?", hauchte er.
"Wieso?"
Etwas anderes viel mir nicht ein.
Er lachte leicht.
"Ich find dich ganz sympathisch, außerdem hab ich noch nie einen Menschen gesehen. Wäre doch schade, wenn du direkt wieder weg wärst."
Damit ließ er mich los und wandte sich an Quincy.
"Ich leih sie mir mal aus, ihr bekommt sie gleich wieder."
Mit diesen Worten schlang er seine Arme um meinen Bauch und hob mich aus der Einkerbung heraus.
Ein quicken entwich mir und ich konnte sein schmunzeln geradezu spüren.
Wir landeten und er ließ mich los.
Unsicher stand ich nun vor ihm nicht wissend was jetzt kommt. Immernoch trafen mich keine gut gemeinten Blicke.
Doch dann erhob Dario endlich seine Stimme.
"Hört mal zu Leute. Die Menschen haben uns früher viel böses angetan das wissen wir. Aber das ist schon Jahrhunderte her.
Sowohl die Menschen als auch wir haben sich weiterentwickelt. Ich verstehe das ihr Marry misstraut aber lernt sie kennen und vergesst für einen Augenblick das was uns unterscheidet. Am Anfang kam sie doch auch ganz sympathisch rüber. Ich denke Marry hat mehr Angst vor uns als wir vor ihr. Ihr müsst sie nicht lieben aber bitte respektiert sie, denn ich glaube sie wird noch viele Jahre hier verbringen."
Seine Stimme klang ruhig, er wollte die Situation entschärfen.
"Sie gehört nicht hier her."
Der Satz stammte von einem Dämon mit langen braunen Haaren sowie Azurblauen Flügeln. Seine Stimme war tief, der Satz fast schon knurrend. Eine Gänsehaut überkam mich.
"Nun ist sie allerdings hier. Das lässt sich nicht ändern. Sie steht unter meinem Schutz."
Dario's Stimme Klang befehlend.
Ich schmunzelte.
"Was grinst du so dämlich?"
Der Azur-Dämon sah mich aus wütend funkelnden Augen an.
Ich schluckte.
"Ich weiß nicht, der letzte Satz Klang so Klischee."
Nun blinzelte er mich perplex an ehe er sich weg drehte.
"Tch. Nerviges Weib."
Ich runzelte die Stirn fand es aber besser nichts mehr zu sagen.
Nachdem er weg war löste sich nun auch die Traube auf und Toni kam schnellen Schrittes auf mich zu.
"Alles in Ordnung bei dir Marry?", in seinen Augen stand Besorgnis.
Ich nickte.
Er atmete erleichtert aus und zog mich in seine Arme die ich ein paar Sekunden später allerdings sofort wieder von mir löste.
"Wow wow wow, Leute es reicht langsam mit den Umarmungen. So viel Körper-Kontakt bin ich nicht gewohnt."
Toni schmunzelte ein wenig und nickte.
"Verstehe Prinzessin."
Dario warf mir einen schrägen Blick von der Seite zu und ich sah Toni mit aufgeplusterten Wangen an.
"Du sollst mich nicht Prinzessin nennen!"
Toni lachte, wuschelte mir durch's Haar und wandte sich an Natalia.
"Ist es okey, wenn sie neben dir oder Quincy sitzt?"
Natalia nickte und Quincy packte mich am Arm.
Wann kam er denn wieder runter?
"Na komm schon kleiner Mensch."daraufhin schliff er mich in die hinterste Reihe und drückte mich auf eine Steinbank.
Nun ließ ich mein Blick durch das Klassenzimmer schweifen.
Die Aufruhe hatte sich nun ein Stück weit gelegt und ich entspannte mich ein wenig.
"Siehst du war doch gar nicht so schlimm."
Quincy sah mich lächelnd von der Seite an.
Ich nickte ebenso lächelnd und lehnte meinen Kopf an seiner Schulter an.
Er gab ein überraschtes Geräusch von sich lachte dann aber leicht und legte seinen Kopf auf meinem ab. Zufrieden schloss ich meine Augen.

Toni's Sicht:

Ich ließ meinen Blick durch's Klassnzimmer schweifen.
Für Marry musste es so aussehen als ob sich die Lage wieder enspannt hätte aber dem ist nicht so.
Jeder einzelne war bis in die Knochen angespannt.
Mein Blick blieb an Quincy und Marry hängen.
Sie saßen ganz hinten in der letzten Reihe und lächelten sich an.
Marry richtete ihre Augen wieder nach vorne ehe sie ihren Kopf auf seiner Schulter ablegte und sie schloss.
Quincy sah sie überrascht an lächelte dann aber und legte seinen Kopf auf ihren.
Die anderen Dämonen beobachteten die beiden genauso wie ich, jeder auf eine andere weise.
Manche drehten den Kopf leicht oder konnten sie aus dem Augenwinkel gut sehen und andere benutzten irgendwelche Spiegelungen.
Als sie sahen das Marry für's erste wohl wirklich keine Gefahr darstellte entspannten sie sich wirklich.
Erleichtert atmete ich aus und dann flog unsere Lehrerin herein.
"Guten Tag meine Damen und Herren schön euch alle wieder zu sehen ich hoffe ihr hattet ein erholsames Wochenende."
Ihre Stimme klang fröhlich und auch auf ihrem Gesicht trug sie ein breites lächeln.
Dann glitt ihr Blick zu mir und es vergrößerte sich.
"Wie ich sehe ist Mr. Bones auch wieder anwesend. Ah aber wo ist denn die Begleitung?"
Ihr Blick glitt mit einem Hauch Besorgnis durch die Klasse ehe Marry aufzeigte und sich leicht räusperte.
"Ich schätze das bin dann wohl ich."

Marry's Sicht:

Ich zeigte auf und sah die Lehrerin unsichere an.
"Ich schätze das bin dann wohl ich."

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