20. Kapitel

6 1 0
                                    

Quincy packte mich unter den Knie Kehlen, legte eine Hand an meinen Rücken und riss mir den Boden unter den Füßen weg.
Erschrocken zog ich die Luft ein und krallte mich an Quincy fest.
"Heilige Maria Gottes, Quincy! Sag doch Bescheid, wenn du was machst!"
"Entschuldige kleiner Mensch, aber da wird noch mehr kommen. Lass dich überraschen!"
Ich riss die Augen auf und hielt unwillkürlich die Luft an.
Er flog auf einen der Ringe zu, schwang mich nach hinten, katapultierte mich nach vorne und warf mich hindurch.
Ich fiel einige Meter gen Boden ehe ich wieder in seinen Armen landete.
Ich war zu überrascht um etwas sagen zu können und hatte gerade noch Zeit Luft zu schnappen ehe ich auch schon wieder durch die Luft flog.
Immer und immer wieder warf Quincy mich in die Luft, ließ mich mehrere Meter Richtung Boden fallen und vollführte in der Zeit selbst einige Kunststückchen in der Luft.
Ich wusste irgendwann nicht mehr wo mir der Kopf steht.
Wo war oben, wo war unten?
Wie lange wurde ich bereits durch die Luft gewirbelt?
Und am wichtigsten: wie lange würde das noch dauern? Wie lange halte ich das noch durch ohne mich auf irgendjemanden zu übergeben?
"Ab geht's Sweetie."
Durch die in mein Ohr geflüsterten Worte riss ich die Augen auf.
Quincy ließ mich los und ich flog wie ein Stein Richtung Erde.
Der Boden raste in hoher Geschwindigkeit auf mich zu. Ich öffnete meinen Mund doch der Schrei blieb mir im Halse stecken.
Ein Ruck ging durch meinen Körper und meine Nasenspitze schwebte ein paar Zentimeter vor dem Boden in der Luft.
Quincy hatte mich gefangen.
Langsam wurde ich von besagten zurück in die Senkrechte gehoben.
"Heilige scheiße Quincy was hast du dir dabei gedacht?!"
Ein fluchender Toni hielt vor mir und funkelte Quincy böse an.
Besagter hob seine Hände unschuldig in die Luft, wodurch ich den Halt verlor und nach hinten kippte.
Schnell legte Toni seine Hände auf meine Schultern und hielt mich.
"Hey alles in Ordnung? Shit du siehst überhaupt nicht gut aus!"
Er musterte mich aus besorgten Augen.
"Dankeschön...",murmelte ich.
"Toni du bist dran. Ich kümmere mich um sie."
Natalia's Stimme.
Ein weiblicher Arm schlung sich um meine Hüfte.
"Hey warum darf ich das nicht?!"
Quincy stemmte empört die Hände in die Hüften ließ dies aber direkt wieder sein als Natalia ihn wütend anfunkelte.
"Weil du für ihren Zustand verantwortlich bist!"
Schnell ließ er seine Arme wieder neben seinem Körper baumeln und sah unschuldig in die Luft.
Natalia war gerade dabei meinen Körper wieder aufrecht zu stemmen als Applaus ertönte.
Verwirrt sah ich auf.
Die gesamte Klasse stand da und Klatschte.
Quincy verbeugte sich und Natalia lächelte.
"Das hast du dir verdient kleines, genieß es."
Ich lächelte und nickte.
Toni begab sich in Start Position während ich, gesichert von Natalia, über das Feld zurück in die Reihe baumelte. Quincy schlenderte fröhlich lächelnd neben uns her.
Angekommen, ließ ich mich auf dem Boden nieder und holte tief Luft.
"Hey kleiner Mensch alles in Ordnung?"
Quincy hatte sich zu mir hinunter gebeugt und sah mich fragend an.
"Hm ich glaube meine Gedärme richten sich gerade wieder."
Kurz sah er mich erschrocken an, dann fing er an zu lachen.
"Entschuldige, kleiner Mensch. Ich hielt es für eine gute Idee und fand es ganz lustig.
"Hmm, verstehe aber den kleinen Witz lassen wir in Zukunft ja?"
Er kicherte und nickte.
Ich lächelte schwach.
Ich sah Toni zu als jemand mir seine Hand auf die Schulter legte.
"Sie sind wirklich erstaunlich Ms. Jones."
Ich drehte meinen Kopf und sah in Dario's Ozean-blauen Augen.
"Wieso das denn?"
Er lächelte.
"Nun ja, nicht jeder wird 6 Minuten durch die Luft geschleudert ohne ein einziges Geräusch von sich zu geben. Außerdem hast du dich auf niemanden übergeben, wofür du meinen größten Respekt erhälst."
Ich lachte kurz.
"Ich hab mein bestes gegeben."
Er lächelte und kehrte zurück an seinen Platz.
Ich sah wieder zurück und merkte das Toni soeben landete. Ich lächelte und fing an zu klatschen.
Er sah mich kurz an, lächelte und begab sich ebenfalls auf seinen Platz.
Wir sahen uns noch die Flug shows der anderen an und konnten dann gehen.

Toni's Sicht:

Lachend liefen Marry und Quincy nebeneinander durch die Gänge.
Sie hatte sich wohl schnell von ihrem Schleudertrauma erholt.
"Die beiden scheinen ja ganz toll miteinander auszukommen."
Alicja tauchte neben mir auf und betrachtete Marry abschätzig.
Ich nickte nur einmal kurz.
"Sag mal Tonilein gehen wir heute aus?"
"Wann?"
"Heute Abend. Hol mich gegen 21 Uhr ab."
Ich überlegte.
Nach dem Tag heute wäre Marry sicher müde und würde wahrscheinlich eh nichts mehr weiter machen wollen. Ich wollte sowieso noch einmal mit ihr reden, also passte das ganz gut.
"In Ordnung."
Alicja nickte und stolzierte davon.
Ich spürte zwar den schrägen Blick den Natalia mir zuwarf, ignorierte das aber gekonnt.
Quincy drehte sich um.
"Oi! Was haben wir jetzt?"
Natalia lachte und lief zu den beiden vor damit sie sich nicht den gesamten Gang zusammen brüllten.
Ich schüttelte den Kopf und betrachtete das Trio.
Sie verstanden sich sehr gut und das freute mich.

Marry's Sicht:

Ich lehnte mich erschöpft nach hinten.
Unglaublich das es sogar hier Mathe gab.
Und unglaublich das es hier sogar noch schwerer war.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie Toni auf uns zu kam.
"Hey Prinzessin, ich bin heute Abend nicht da."
Ich brummte, bis ich wirklich realisierte was er gerade gesagt hatte.
"Du lässt mich allein?"
"Ist das ein Problem?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Wie wäre es, wenn ich vorbei komme? Wir könnten was zusammen machen."
Quincy sah mich fragend an und ich lächelte.
"Gerne. Wenn das okey geht?"
Nun sah ich fragend zu Toni.
Er nickte und Quincy sprang auf.
"Juhuuu! Toni wann bist du weg?"
"Halb 9."
"Dann steh ich halb 9 vor eurer Tür."
Ich grinste breit.
"Was machen wir dann?"
Aufgeregt sah ich ihn an.
"Filme schauen?"
Meine Augen glitzerten.
Er lachte.
"Das nehm ich als Zustimmung. Also bis dann kleiner Mensch, ich hab Zuhause noch was zu tun."
Er stand auf und ging los.
Verwirrt sah ich ihm hinterher.
"Haben wir bereits Schluss?"
Natalia nickte.
"Die Flugstunde ging 3 Stunden. Bis alle Schüler durch sind dauert das ein bisschen."
Ich war ein wenig perplex doch nickte.
Nun erhob auch ich mich und ging gemeinsam mit Toni und Natalia in Richtung Ausgang.
Für einen Moment schloss ich die Augen und freute mich auf den Abend.

Die Welt die wir nicht kennenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt