CHAPTER 1

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Wade und ich saßen auf einer Autobahnbrücke mitten in New York und ließen die Beine baumeln. Unter uns ging es ziemlich weit nach unten. Die Höhe konnte uns aber egal sein. Mal abgesehen davon, dass Wade sowieso schon wie eine runtergefallene Geburtstagstorte aussah, konnte er nicht sterben. Wenn man ihm die Beine abriss, wuchsen sie einfach nach. Bei ihm heilte jede Verletzung und das sogar ziemlich schnell. Ich selbst war zwar kein menschliches Axolottl, aber verletzen würde ich mich trotzdem nicht, wenn ich runterfallen würde. Ich hatte nicht nur verstärkte Sinne, ich konnte auch Luft oder Wasser zusammendrücken und so zu festen Formen machen. Zwischen uns stand Wades Musikbox, auf der bei voller Lautstärke "Baby" von Justin Bieber lief. Ich sang ziemlich schief mit. Wade neben mir kritzelte auf einem zerknüllten Zettel herum. Er legte seinen Stift beiseite. "Hey Melina, wie findest du meine Zeichnung?" fragte er. Ich beäugte die kindergartenhaften Figuren, die Wade ziemlich unordentlich ausgemalt hatte, und verkniff mir das Lachen. Es war ein wirklich lächerliche Zeichnung. Sie stellte dar, wie Wade einem Maskierten Typen durch den Kopf schoss.

"Hast du schon mal über Therapie nachgedacht? Außerdem zeichnest du so gut, wie du aussiehst."

"Was soll das denn jetzt heißen? Ich bin wunderschön!"

"Natürlich bist du das..."

"Hey, kein Bodyshaming!"

"Das ist kein Bodyshaming, das ist die Wahrheit."

"Fick dich doch!"

Beleidigt verschränkte Wade die Arme vor der Brust, ungefähr wie ein Kleinkind. Ich lachte und ließ meinen Blick über die Straße unter uns Schweifen. Da fuhren gar keine Autos. Anstatt von Autos standen da zehn Leute herum. Ich fixierte sie mit den Augen, sodass ich sie perfekt erkennen konnte. Das waren die Avengers! Und der Kerl, der vor ein paar Monaten New York angegriffen hatte.

"Wade guck mal! Da unten stehen die Avengers!"

"Und da hinten fliegt ein Schwein! Du warst schon mal besser."

"Jetzt guck da hin du Arschloch! Da stehen die verdammten Avengers!"

"Ach du heilige Scheiße! Schauen die zu uns hoch?"

"Ja."

"Was sagen sie?"

"Wenn du dein Maul halten würdest, könnte ich sie hören."

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Wade unter seiner Maske eine Grimasse schnitt. Er sagte aber nichts. Es interessierte ihn mehr, warum die Avengers uns anglotzten, als mich zu ärgern. "Was ist das da oben?" fragte Iron Man. "Sieht aus wie... zwei Leute. Hey, der eine sieht aus wie ich in böse!" antwortete Spider-Man. "Cap, kannst du von hier aus erkennen, ob die zu Hydra gehören?" fragte der Mann im Vogelkostüm. Seinen Superheldennamen konnte ich mir einfach nicht merken. Specht oder sowas. "Nein, die sind zu weit weg!" gab Captain America zurück. "Ich glaub nicht, die hören Justin Bieber. Hydra-Agents würden doch nicht Justin Bieber hören, oder?" gab Spider-Man wieder seinen Senf dazu. Irgendwie hatte er recht. Zu Hydra gehörten wir nicht. Aber ich könnte mir schon gut vorstellen, das Hydra-Agents während Observierungen oder Missionen Justin Bieber Songs hörten. Immerhin mochte Wade seine Musik. Aber Wade konnte man auch nicht wirklich als erwachsenen Mann zählen. Er war eher wie ein fünfjähriges Kind. "Ich hör auch manchmal Justin Bieber." warf der Specht ein. "Du kennst auch die Songtexte von Highschool Musical auswendig, Sam." kommentierte Black Widow. 

"Die reden über uns. Sie denken, dass wir Hydra-Agents sind. Sollen wir ihnen einen Besuch abstatten?"

"Gute Idee, ich wollte schon immer ein Selfie mit Captain America!"

"Dann runter mit dir, du Fangirl! Ladys first!"

"Ich hasse dich!"

Und schon war Wade von der Brücke gesprungen. Ich folgte ihm mit einem Salto. Kurz vor dem Boden bremste ich meinen Fall mit meinen Kräften und landete elegant auf den Füßen. "Angeberin!" kam es von Wade. "Opfer!" gab ich zurück. Die Avengers kamen mit gezogenen Waffen auf uns zu. Die, die keine Waffen hatten, standen hinter den anderen. "Wer seid ihr?" fragte Iron Man.

Wade, die Avengers und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt