CHAPTER 4

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Ich öffnete die Tür. Es war ein schönes Zimmer, einfach eingerichtet. Größtenteils grau und weiß, es gab aber auch ein paar gelbe Gegenstände. Die Einrichtung gefiel mir. Ich setzte mich auf das Bett. Vielleicht wäre es eine gute Idee, Veronica anzurufen. Ja, das wäre es auf jeden Fall. Wade würde bestimmt nicht selbst daran denken und sie würde sich Sorgen machen, wenn sie nicht wusste, warum Wade nicht nach Hause kam. Auch wenn er nicht sterben konnte, machte Veronica sich ziemlich oft Sorgen um ihn. Aber das konnte ich ihr nicht übelnehmen. Wade war... eben Wade. Er brachte sich immer, wirklich immer, in Schwierigkeiten. Aber mit ihm hatte man auch nie lange Weile. Er machte wirklich bei jedem Scheiß mit. Meistens war der Scheiß sogar seine Idee. Wenn ich ehrlich war, konnte ich mir keinen besseren besten Freund als Wade vorstellen. Sogar als ich ihm erzählt hatte, dass ich eine Mutantin war, war er nicht abgehauen. Er hatte weiter zu mir gehalten. Und er hatte mich kein bisschen anders als vorher behandelt. Wenn ich keine Mutantin wäre, wäre er wahrscheinlich auch nicht wieder zu mir gekommen, nachdem seine Mutation eingesetzt hatte. Veronica hatte er einfach glauben lassen, dass er tot war. Nach seiner Mutation hatte er aber auch wirklich schrecklich ausgesehen. Sein Gesicht sah aus wie das von einem Brandopfer, nur schlimmer. Ich hatte ihm zwar dauernd gesagt, dass es Veronica egal sein würde, wie er aussah, aber er hatte mir nicht geglaubt. Vor ein paar Wochen hatte ich es zum Glück doch geschafft, ihn dazu zu bringen, zu Veronica zu gehen. Und ich hatte recht gehabt. Veronica war Wades Aussehen völlig egal. Sie liebte ihn wegen seiner Persönlichkeit. Die war zwar eigentlich nicht gerade ein Grund, Wade zu lieben, aber Veronica war eben besonders. Ich mochte sie fast so sehr wie Wade. Die beiden waren, seit meine Mutter gestorben war, so was wie meine Familie. Ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn ich einen von den beiden verlieren würde. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte Veronicas Nummer. Sie ging sofort ran.

"Mel? Was ist los? Hat Wade wieder Scheiße gebaut?"

"Tut er doch immer."

"Geht's euch gut? Was hat er gemacht?"

"Mach dir keine Sorgen Veronica, uns geht's super. Wir sind bei den Avengers."

"Bei den Avengers?! Okay, dieses mal hat ers echt übertrieben! Ist Wade bei dir?"

"Nein, aber..."

"Wenn ich ihn in die Finger kriege, dann reiß ich ihm den Kopf ab!"

"Hey, beruhig dich! Er hat nichts angestellt. Zumindest nichts, was irgendwie schlimm wäre. Die Avengers helfen uns, Francis zu finden."

"Wie habt ihr sie denn dazu gebracht?"

"Wir saßen auf der Autobahnbrücke und irgendwer hat sie wohl gerufen... Naja, Wade hat gesagt, dass er Francis umbringen will..."

"Das hat er den Avengers gesagt?"

"Ja, hat er... Captain America ist es aus irgendeinem Grund wichtig, dass wir Francis nicht töten, also hat er gesagt, dass er uns beim suchen hilft, wenn wir Francis nicht umbringen. Er will ihn lieber einsperren."

"Oh... das ist doch gut. Wann kommt ihr nach Hause?"

"Ja, deshalb hab ich angerufen... Wir müssen hierbleiben, bis sie Francis haben."

"Und wie lange dauert das so ungefähr?"

"Keine Ahnung. Du wirst Wade auf jeden Fall für n paar Tage nicht sehen."

"Das werde ich schon überleben. Sagst du ihm, dass er anrufen soll?"

"Mach ich."

"Danke. Wie sind die Avengers eigentlich so? Sieht Thor so gut wie auf den Fotos aus?"

"Nat... ähm... Black Widow ist echt nett. Mit den anderen hatte ich nichts zu tun. Das kannst du dann aber Wade fragen, er ist gerade bei denen. Und Thor sieht sogar noch besser aus. Seine Haare sind echt perfekt."

"Du hättest bestimmt ne Chance bei ihm."

"Ja, auf jeden Fall... Er spielt nicht in meiner Liga. Außerdem ist er nicht mein Typ, auch wenn er echt gut aussieht. Ich steh eher auf dunkelhaarige."

"Der Wintersoldier ist doch ein Avenger, oder? Versuchs doch bei dem, der hat dunkle Haare."

"Hm... eher nicht. Außerdem würde ich mich total blamieren."

"Ja, würdest du schon irgendwie. Ich würde mich auch nicht trauen, mit nem Avenger zu flirten."

"Ach, und da glaubst du, ich würde das machen?"

"Naja, du bist eher die, die sowas macht. Außerdem hab ich Wade. Und du hättest bestimmt ne Chance."

"Mhm, sicher."

"Doch, du siehst super aus und lustig bist du auch. Wenn ich n Typ wäre, würde ich dir definitiv hinterher rennen."

"Das ist n wirklich komisches Kompliment, aber danke."

"Soll ich dir oder Wade n paar Sachen bringen?"

"Nein, musst du nicht. Captain America hat gesagt, dass sie sich morgen darum kümmern, wenn sie Zeit haben."

"Ah gut. Dann werde ich mich jetzt wohl n paar Tage ziemlich langweilen..."

"Das überlebst du schon. Du kannst mich gern anrufen, wenn dus gar nicht mehr aushältst."

"Das werd ich bestimmt n paar mal machen. Tschau Mel."

"Tschau Veronica."

Veronica legte auf. 

Ich saß noch eine Weile so da und starrte Löcher in die  Luft. Beim Löcher in die Luft starren dachte ich auch nach. Wade und ich durften nicht aus der Reihe tanze, sonst flogen wir raus, das war klar. Aber irgendein Schlupfloch musste es geben. Ich musste es nur finden. Von Wade konnte ich nicht erwarten, dass er überhaupt über sowas nachdachte. Ich konnte nur hoffen, dass er keine Scheiße baute, bevor ich das Schlupfloch fand. Dass es ein gab, wusste ich einfach. Es gab immer irgendwelche Schlupflöcher. Mindestens ein winzig kleines war überall zu finden. Nichts war hundertprozentig sicher. Ein paar Minuten später hatte ich auch hier das Schlupfloch gefunden. Und es war nicht ein mal besonders klein. An sich hätte Wade auch drauf kommen können, aber da machte ich mir keine Hoffnungen. Wade war... eben Wade. Man musste mit ihm klarkommen, denn der Versuch, ihn zu Verändern, würde wahrscheinlich nach hinten losgehen. Wenn, dann musste er das von selbst tun. Meinetwegen musste er es gar nicht tun. Ich mochte Wade, so wie er war und mit seiner Persönlichkeit kam ich auch klar. Zurück zum Schlupfloch. Naja, so konnte man es eigentlich nicht nennen. Es war eine Person. Eine, die, wie Wade und ich eher gezwungener Maßen hier war. Loki. Wer war denn besser geeignet, um dabei zu helfen, unbemerkt ein bisschen Chaos anzurichten, als der Gott des Schabernacks höchstpersönlich? Wahrscheinlich keiner. Jetzt musste ich ihn nur noch dazu überzeugen, mitzumachen. 

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1054 Wörter

Wade, die Avengers und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt