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Gestern war ein langer Abend gewesen. Wir haben bis spät in die nacht geredet und alles besprochen. Wie es uns ging, was alles passiert ist und was ich verpasst habe. Mit meinen Freunden zu lachen und in Sugas Armen zu liegen, hat so gut getan. Auch einfach wieder zuhause zu sein hat mich automatisch glücklich gemacht. Nicht mehr diese protzige
Einrichtung von Nekoma, sondern der kühle aber gleichzeitig gemütliche Style von Karasuno ist einfach angenehmer.
Und dann noch die Nach mit Suga. So guten Sex hatte ich wirklich seit Monaten nicht mehr. Ich meine Kuroo ist wirklich nicht schlecht, auf gar keinen Fall, aber Suga ist noch einmal eine ganz andere Nummer. Vielleicht auch, weil ich ihn einfach liebe.
In seinen Armen aufzuwachen und sich automatisch sicher zu fühlen, habe ich auch so gebraucht. Einfach dieses Vertrauen, das ich ihn habe und nichts zerstören kann, ist so
unfassbar schön.
Jedoch befrei ich mich relativ schnell aus seinen armen, da mein Handy klingelt.
„Hallo?", melde ich mich verschlafen, bin jedoch mit einem Schlag hellwach, als ich Kenmas panische Stimme höre:
„Akaya! Wir brauchen dich sofort hier! Und komm ja nicht auf die Idee zu denken dass das eine Falle ist. Kuroo hat sich in seinem Zimmer eingeschlossen und wir glauben dass er sich umbringen will."
„Was?!", rufe ich. „Aber was soll ich tuen?"
Während ich das Frage bin ich schon aus dem Bett gekrabbelt und habe nach meiner Jacke und einer Hose gegriffen.
„Du bist die einzige mi,t einer Schlüsselkarte, die seine Zimmertüre öffnen kann. Und du weist dass unsere Türen nicht aufgebrochen werden können, die sind absolut fest. BItte komm schnell. Du musst das Verhindern!"
„Kenma mach dir keine Sorgen! Ich bin auf dem Weg!", rufe ich, da ich gerade auf der andern Seite des Zimmers bin und meine Schuhe anziehe.
„Danke, beeil dich!" , meint er und legt dann auf.
Suga setzt sich in dem Moment auf, als ich zur Tür hinausstürme und fragt, wo ich hin möchte.
„Erklär ich dir später, ist ein Notfall!", sage ich nur und sprinte die Gänge hinuter zu unseren Flugapparaten. So schnell ich kann klettere ich in meinen eigenen hinein, öffne das Tor und starrte meinen Motor. Es ist mir egal, ob mich jemand sieht oder hört, das wichtigste ist, dass ich rechtzeitig bei Kuroo ankomme.
Während des Fluges kontaktiere ich noch einmal Kenma.
„Kenma, was ist wenn er sich einfach eine Kugel in den Kopf jagt?", frage ich panisch, doch wenigstens in diesem Punkt kann mich Kenma beruhigen.
„Das wird er nicht. Er ist Killer und foltert gerne. Ich bin mir ziemlich sicher, das er sich erhängen wird. Aber langsam, indem er die Plattform auf der er steht, immer weiter nach unten bewegen wird. er wird das genießen wollen. Aber bitte beeil dich trotzdem, ich habe keine Ahnung wie lange er das schon macht!"
„Ja ich bin fast da!", antworte ich und gebe noch einmal mehr Gas.
Am Hauptquartier von Nekoma angekommen, lande ich vor dem Eingang, wo mich Kenma schon erwartet.

Ich schäle mich so schnell wie möglich aus dem Anzug und folge Kenma ins innere. „Wie ist die Lage?", keuche ich während wir durch die Gänge sprinten.
„Man hört noch Geräusche...", meint Kenma und ich nicke kurz.
Noch nie kamen mir die Flure hier so lang vor. auch wenn ich bald nicht mehr kann, renne ich immer weiter. Ich kann nicht zulassen, das er stirbt.
Nicht so. Nicht wegen mir. Weil ich ihn belogen und benutzt habe.
Ich zwinge mich, noch schneller zu laufen, als ich es eh schon tue und auch Kenma gibt noch einmal alles.
Endlich. Dort hinten im Gang stehen yaku und Lev mi einem Computer vor Kroos Tür und
versuchen wohl die Software der Schlösser zu hacken.
„Endlich, ihr seit hier!", ruft Yaku uns entgegen und ich krame in meiner Tasche nach der
Karte.
Für einen kurzen Augenblick denke ich, dass ich sie verloren habe, bis meine Finder das Stück Plastik erfassen. Ich halte die Karte an die Tür und bete, dass er meinen Zugang nicht auch gesperrt hat.
Jedoch ertönt das erlösende, leise piepsen und ich reise die Tür auf.
Tatsächlich, hängt er dort in der Mitte des Raumes. Seine Lippe sind blau angelaufen und sein
Gesicht hat mittlerweile eine dunkelrote Farbe angenommen. Seine Zunge scheint ziemlich angeschwollen zu sein und in seinen Augen sind einige Adern bereits geplatzt. Es ist ein schrecklicher Anblick, der uns alle fesselt.
Für einen kurzen Augenblick stehen wir alle wie versteinert im Raum, bis Yaku eine Satz nach
vorne macht und das Seil, an welchem Kuroo sich aufgehängt hat mit einem Schwerthieb durchtrennt. Ich fange seinen Körper auf, als er nach unten stürzt und halte ihn fest.
Dann horche ich. Er atmet noch. Zwar schwach, aber er atmet.
„Er atmet noch!", rufe ich den anderen zu und ich sehe, wie die Anspannung der Jungs deutlich nachlässt.
„Yaku, Lev, kann ich ihn euch überlassen? Ich würde gerne mit Kenma über etwas sprechen."
Die beiden nicken und Lev meint: „Danke, Akaya!"
Ich lächle und folge Kenma nach draußen.
„Also was gibt es?", möchte er wissen, doch ich bitte ihn, einen offiziellen Raum aufzusuchen.
Stirnrunzelnd stimmt er zu und wir begeben uns in den großen Saal.
Dort nenne ich ihm meine Argumente und meine schließlich:
„Das wäre meine Wiedergutmachung...natürlich müssten Daichi und Kuroo noch zustimmen, aber was hältst du davon?"
„Also deine Argumente sind wirklich nicht schlecht...und ich kann mir auch vorstellen, dass unsere Mitglieder die ganzen Streits um die Territorien leid sind. ausserdem hätte ich nichts dagegen, wenn wir keine feinde mehr wären, da ich, trotz deiner Aktion, dich gerne als beste Freundin behalten würde."
Ich umarme ihn und frage: „Was denkst du wie lange Kuroo brauchen wird, sich zu erholen, damit wir das klären können?"
„Der ist relativ schnell wieder fit, keine Sorge. Er ist nicht umsonst unser Anführer. Der ist schon oft knapp dem Tod entkommen."

Und tatsächlich, nach zwei Stunden, in denen Kenma und ich an unseren Argumenten gefeilt haben, kann Kuroo wieder normal sprechen und gehen. Nur die roten Mahle, welche das Seil hinterlassen hat errinern noch daran, was passiert ist.
Wir haben uns ausserdem die Meinungen der Hauptcrew eingeholt und sie haben alle eingewilligt.
Also stehen Kenma und ich jetzt vor dem großen Monitor im großen Saal und warten darauf, das unser Anruf angenommen wird.
Und tatsächlich. Es ist Suga, der auf einmal auf dem Bildschirm zu sehen ist.
„Akaya? Wo bist du, ich mach mir Sorgen!"
„Alles gut. Ich bin bei Nekoma hier gab es einen Notfall. Mach dir bitte keine Sorgen. Aber Kenma und ich haben etwas zu besprechen. Kannst du bitte die anderen holen? Also unsere Hauptcrew?"
Suga zögert kurz, nickt dann aber und ist verschwunden.
Nach kurzer Zeit kommt er jedoch zurück, gefolgt von meinem Team.
Daichi tritt an die Kamera und möchte wissen, was los ist.
Kenma und ich beginnen mit unserem Vortrag, den Kuroo auch zum ersten mal hört.
Wir reden ungefähr zehn Minuten und werden dann aufgefordert, den Raum zu verlassen, da
die Anführer sich beraten wollen.
Was eigentlich unfair ist, da Kenma jetzt dabei sein darf, ich aber nicht.
Aber gut, ich muss damit leben. Ich glaube, sie fanden unseren Vorschlag wirklich nicht
schlecht und auch der Rest von uns hat nicht so gewirkt, als würden sie es ablehnen. Nach einer gefühlten Ewigkeit dürfen wir wieder reinkommen.
Ich kann an Kenmas Gesicht absolut nicht ablesen, ob es geklappt hat oder nicht. Das macht er aber jetzt extra.
So ein Idiot. Aber ich habe ihn trotzdem lieb. Ich meine er hat mich ohne zu fragen unterstützt, obwohl im von Anfang an klar war, das dieser Vorschlag nur für meine eigene Psyche ist. ich habe einfach gemerkt, das ich ohne Karasuno nicht klar komme, aber auch nicht mehr ohne Nekoma.
Und deshalb falle ich Kuroo bei Daichis Worten um den Hals:
„Wir haben uns entschieden. Karasuno und Nekoma werden ab jetzt zusammenarbeiten!"





-ENDE-
danke fürs lesen :)

Pretty Little PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt