~Kapitel 20~

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Y/N Pov

Nachdem ich gestern Abend in aller Hektik meinen Koffer gepackt hatte, kam mein doofnussiger Bruder ins Zimmer gestürmt.
„Y/N!!!! DU FÄHRST MIT DEN TROTTELN INS TRAININGSCAMP UND HÄLST ES NICHTMAL FÜR NÖTIG DEINEM GROßEN BRUDER EIN WÖRTCHEN DAVON ZU SAGEN?? WO IST UNSERE BINDUNG HIN?", hatte er sich aufgeregt.

„Ich wollte es dir erst nachher sagen, Bruderherz, weil du mich sonst hättest aufhalten wollen und nur tagelang geschmollt hättest. Außerdem ist besagte Bindung nach wie vor noch da.", antwortete ich ihm sanft. Das nahm die Wut aus seinem Blick und er entspannte sich. „Ich hätte es nur lieber von dir erfahren, als so nebenbei von Mama und Papa beim Abendessen. Solange du die Flachzangen nicht lieber hast als mich, ist es für mich in Ordnung.", hatte er mit leicht schmolligem Unterton, aber dennoch lächelnd angemerkt.

„Du bleibst meine Nummer eins, Oikawa.", hatte ich ihm versichern müssen, damit er beruhigt war. „Ach übrigens... wo wirst du schlafen?", hatte er dann doch die Frage gestellt, der ich selber auch seit Tagen ausgewichen war. Tja. „Ehm.. das wird vor Ort ausgelost...", gelang es mir meinen dennoch misstrauischen Bruder abzuwimmeln.

Genau wie ich stellte er sich die wohl relevanteste Frage, auf die es bei diesem Ausflug ankam und wegen welcher ich seit Tagen extrem hibbelig war. Es war bereits festgelegt, dass Kageyama und ich allein in einem Zimmer schlafen würden, was wiederum die weitere Frage aufwarf, ob es getrennte Betten waren, oder ein Doppelbett. Wenn ich ganz ehrlich bin, hoffe ich auf letzteres. ‚Wer könnte es mir auch übelnehmen', redete ich mir die aufsteigende Nervosität weg.

Natürlich hatte es sich Oikawa nicht nehmen lassen, einen dummen Großer-Bruder-Spruch zum besten zu geben: „Aber pass auf, dass ich nicht Onkel werde, wenn du schon mit meinem geliebten Erzgegner in einem Zimmer schlafen solltest, klar?". Ich hatte ihn bloß mit großen Augen angestarrt und ohne dass ich es wollte, war mir die Wärme in die Wangen gestiegen.

Über das Thema hatte ich noch nichtmal nachgedacht. Aber nun befeuerte es meine kleine Nervosität nur und meine Beruhigungsversuche hatten in etwa den Effekt wie bei Naturlocken Lockenwickler zu verwenden- es wurde schlimmer statt besser.
Ich hatte mich heute früh dennoch nonchalant von meiner Familie verabschiedet, sie alle umarmt und Oikawa nochmals versichern müssen, dass er die Nummer eins für mich war. Irgendwie musste man ihn trotz seiner Nervigkeit einfach gern haben.

Und hier stehe ich nun neben der Volleyballmannschaft und lausche den Worten von Trainer Ukai. „Also, unsere Fahrt wird genau 3 Stunden betragen und ich möchte nicht noch einmal erleben müssen, dass Tanaka in den Bus kotzt, also haltet bitte die Reisdreiecke von ihm fern. Dass ihr euch bei der Ankunft höflich benehmen sollt, werde ich euch wohl nicht sagen müssen, das wird Daichi mit Sicherheit für mich übernehmen-," an der Stelle stimmte Daichi (ganz der pflichtbewusste Kapitän) zu, „und ich will auf der Fahrt schlafen, also haltet die Lautstärke bitte im Bereich des menschlichen. Ich wünsch uns eine gute Fahrt."

Wir klatschen brav und sichern ihm unser bestes Benehmen zu. Das Tanaka-Thema lassen alle unkommentiert, wahrscheinlich, weil niemand daran erinnert werden möchte.

Hinata, Noya und das wandelnde Reisdreieckverbot stürzen als erste in den Bus, um sich die hintere Reihe zu sichern. Tsukishima kommentiert das ganze mit einem Augenverdrehen und einem resignierten Seufzen, als wolle er sagen: Oh Gott wie kindisch. Ich muss mir mühevoll ein Kichern verkneifen. Das würden bestimmt 5 lustige Tage werden, zumal ich die Nekoma Volleyballer noch nicht kannte.

„Der König des Spielfeldes" Kageyama X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt