~Kapitel 19~

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Kageyama POV

Das Spiel war eines unserer besten Trainingsspiele überhaupt geworden. Anfangs hatte die Āoba Jōsai noch deutlich mehr Vorsprung gehabt, doch dann erkämpften wir uns Punkt für Punkt die Führung. Letzten Endes hatte es 25:11 für uns gestanden.

Unsere Zuschauer auf der Tribüne waren in lauten Jubel ausgebrochen und besonders hatte mich selbstverständlich das strahlende Lächeln von Y/N stolz gemacht. Ich war in diesem Spiel wirklich in Bestform. 10 der Punkte waren durch mein (ohne angeben zu wollen) hervorragendes Zuspiel entstanden. Besonders der Aufsteiger, Hinatas und meine Spezialität, klappte perfekt und brachte uns begeisterte Rufe der Zuschauer (Y/Ns waren die einzig wichtigen) ein.

Die gegnerische Mannschaft hatte gegen uns ziemlich alt ausgesehen. Besonders Oikawa. Der hatte während einer Time-Out mit einer Trinkflasche geworfen, welcher dummerweise „Iwalein" am Kopf getroffen hatte. Somit hatte Oikawa ein paar Schläge kassiert, sah aber zum Ende des Spiels wieder aus, als wäre er in der Stimmung mit Flaschen zu werfen. Zwischen seinen Augenbrauen war eine Zornfalte entstanden.

Y/N war nach dem Spiel zu ihm gegangen und hatte ihn tröstlich umarmt und ihm versichert, dass sie trotzdem stolz war und dass er dennoch hervorragend gespielt hatte. Daraufhin war ein schiefes Lächeln auf sein Gesicht getreten und seine ätzend gute Laune kehrte zu ihm zurück. Dann war Y/N auch uns gratulieren gekommen. Den anderen gab sie ein High Five, aber damit hatte ich mich nicht begnügen wollen. Als die anderen uns nicht mehr ansahen, hatte ich kurz einen Blick in Oikawas Richtung geworfen (um sicherzustellen, dass er es auch sah) und Y/N dann einfach zu mir gezogen und ihr einen kurzen Kuss aufgedrückt.

Ihr Bruder hatte ein verächtliches Geräusch von sich gegeben und war etwas mürrisch abgedampft. Auch Y/N war das nicht entgangen. Sie hob etwas spöttisch die Augenbrauen und hatte: „Ein bisschen kindisch, meinst du nicht auch?", gesagt. „Es wird doch wohl erlaubt sein, meine Freundin zu küssen, wenn ich grade ein anstrengendes Spiel hinter mir hab.", hatte ich ungerührt mit einem schadenfrohen Lächeln erwidert. Sie hatte dies nur mit einem Augenrollen quittiert.

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Gemütlich sitzt inzwischen die ganze Mannschaft um einen runden Tisch in einem Lokal versammelt. Trainer Ukai sieht schon reichlich beschwipst aus und hört sich auch so an, aber so richtig neu war das für uns alle nicht wirklich neu.

„HABT IHR GESEHEN WIE ICH DEN BALL ÜBERS NETZ GESCHMETTERT HAB?? SO RICHTIG BÄÄHM!! DIE HATTEN KEINE CHANCE GEGEN UNS!!", ätzte Tanaka uns zum fünften mal an diesem Abend an. „Ja Tanaka, wir haben's gesehen.", entgegnet Daichi zum fünften mal schon leicht genervt.

„UND ICH HAB KAGEYAMAS ZUGESPIELTEN BALL SO RICHTIG SWOOSCH GESCHLAGEN!! DER GING DANN SO BADÄHM REIN. DAS WAR SO WHÄM!!", schließt sich nun auch Hinata diesem sinnbefreiten Gefasel an.
„Idiot, das versteht doch kein Mensch.", murre ich den rothaarigen Zwerg an.
Y/N neben mir fängt an zu lachen und streicht sich eine Strähne aus der Stirn. Meine Mundwinkel heben sich ohne mein Zutun.

„Ich unterbreche diese Konversation nur ungern,", meint Ukai plötzlich recht nüchtern, „aber nächste Woche findet unser fünftägiges Trainingscamp statt. Wir fahren zur Nekoma nach Tokio, wie schonmal. Ich bin sicher, dass ihr davon weiter profitieren werdet."
„Uuuuhh cool", kommt es von allen. „KLASSE!! DANN KANN ICH WIEDER MIT KENMA TRAINIEREN.", freut sich Hinata.
‚Dann sehe ich Y/N ja fünf ganze Tage nicht.. wie ätzend.', denke ich grade, als der Trainer scheinbar meine Gedanken zu lesen scheint.

„Ich bin sicher, dass es für dich eine tolle neue Erfahrung wäre, oder Y/N? Dein Bruder wäre bestimmt auch begeistert, wenn du noch mehr über seine Leidenschaft erfahren würdest. Und du würdest unsere Partnerschule mal kennenlernen. Möchtest du uns begleiten?", grinst Ukai, als ob er ihr grade einen Lottogewinn angeboten hätte.

Ohne es zu sehr zeigen zu wollen, steigt helle Begeisterung in mir auf. Ich sehe gespannt zu meiner Freundin hinunter. ‚Bitte sag ja.', beschwöre ich sie stumm.
„Klar, ich würde sehr gerne mitkommen, wenn das für alle in Ordnung ist. Danke für das Angebot.", lächelt sie breit und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich wie ein glücklicher Trottel grinse. Aber sei's drum.

„Oikawa wird sich freuen, wenn seine kleine Schwester fünf Tage durchgehend bei seinen „Feiiiinden" und besonders bei Kageyama verbringt.", lacht Noya etwas schadenfroh und betont das Wort ‚Feinden' besonders übertrieben.
Zugeben auch mir gefällt der Gedanke daran sehr gut. Vor allem da Y/N in meinem Zimmer mit übernachten wird. Aber auch, da Oikawa das ganze blöd finden wird und ich mich darüber freue.
Vielleicht bin ich was das angeht tatsächlich etwas kindisch, aber mal ehrlich, wer wäre das nicht.

„Montag gehts los, seid alle pünktlich 08:00 Uhr an der Schule. Wir fahren dann mit dem Bus zusammen los."

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„Der König des Spielfeldes" Kageyama X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt