16

185 7 1
                                    

"Denkst du-" Meine Finger fuhren über seine entblößte Brust. "Wir sollten es unseren Eltern erzählen? Es sind jetzt schon fast vier Monate, bald ist diese Reise vorbei, unsere Freunde wissen Bescheid und-", er funkte dazwischen, "Klar, wenn du es so willst." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, der mich augenblicklich zum Schmunzeln brachte.
Ich beugte mich über ihn. Noch nie hatte ich einen festen Freund, musste so ein Gespräch demnach auch noch nie mit meinem Vater führen. Und auch wenn wir uns nicht allzu nahestanden, ich wollte, dass er Bescheid wusste. "Aber ich sage es meinem Vater alleine, okay? Ich habe keine Lus-", erneut ließ er mich nicht aussprechen, "Okay." Sanftmütig lächelte er mich an, was ich erwiderte.
Er wollte mich gerade küssen, als ich aufsprang. "Na dann los." Er zog mich zurück an sich. "Nicht sofort", brummte er. Inzwischen wusste ich, wie gerne er morgens einfach liegen blieb und einfach kuscheln wollte. Meistens machte ich dies auch mit, doch heute nicht. Heute wollte ich meinem Vater die Neuigkeiten berichten.

"Miyeon?" Fragend musterte meine Stiefmutter mich. "Irene", murmelte ich ein wenig enttäuscht auf sie zu treffen, blickte sie dann so mehr oder weniger freudig an. "Wo ist Appa?"
In dieser Sekunde trat er aus dem Schlafzimmer. "Womit habe ich verdient, dass meine Tochter mich besuchen kommt?" Diesen Kommentar ignorierte ich einfach und fragte, ob er kurz Zeit hätte.

"Also? Was gibt's?" Er saß mir gegenüber, sein Arm lag um seine Frau und die Beine waren überschlagen. Ich druckste etwas rum, weil ich mir nicht ernsthafte Gedanken darüber gemacht hatte, wie ich es am besten formulierte. Somit sprach ich es direkt an. "Park Jimin und ich sind ein Paar." Beide waren perplex und brauchten einige Sekunden bis sie es realisierten, nahmen mich jedoch nicht ernst.
"Du machst dich an den Sohn der Parks ran. Das ist schlau", sagte er, "Wenn ihr zwei heiratet, gehören dir Anteile-", ich fuhr dazwischen, "Nein, so ist es nicht. Jimin und ich wir lieben uns wirklich." Erst blinzelte er mich irritiert an, verfiel dann in Gelächter. Irgendwie hatte ich mir das ganz anders vorgestellt. Was war so komisch daran? "Ihr liebt euch", machte er sich über mich lustig, "Du weißt doch nicht einmal, was Liebe ist." Sprachlos betrachtete ich ihn bis ich meine Worte wiederfand, "Ich wusste es nicht, aber jetzt- Er hat mir gezeigt wie es sich anfühlt." Nun hatte es ihm die Sprache verschlagen, weswegen Irene übernahm, "Das ist doch großartig. Junge Liebe ist so wunderbar." Damit haute sie mich von den Socken. Ich hätte nicht erwartet, dass sie auf meiner Seite stehen würde. Jetzt klang es tatsächlich auch noch so, als wolle sie Appa davonüberzeugen. Dieser hob langsam den Blick.

"Und wie lief es?", hakte mein Freund nach, kaum war ich zurück. "Ganz gut, schätze ich. Irene war auf jeden Fall begeistert", erzählte ich. Was meinen Vater betraf war ich unsicher, was ich sagen sollte. Er war nicht sauer, enttäuscht oder irgendwas. Glücklich war er auch nicht. Es schien ihm relativ gleichgültig zu sein.
"Wie war es bei dir?", wollte ich wissen. "Meine Eltern lieben dich sowieso." Breit strahlte er mich an und küsste mich.
"Ich kann es verstehen", grinste er in den Kuss hinein, "Wer könnte das nicht?" Kichernd löste ich mich von ihm, verpasste ihm einen leichten Schlag. "Yah!" Wir beide lachten los. Er fing sich als erstes wieder. "Nein, im Ernst", teilte er mir mit, "Man muss dich einfach lieben." Röte stieg mir in die Wangen, weshalb er mir direkt hineinkniff. Ich verzog das Gesicht und hielt mir die Stelle.

"Na komm", hielt er mir plötzlich seine Hand entgegen. Beirrt sah ich auf diese hinunter, dann in sein Gesicht. "Heute ist der Abschiedsball." Die Schmetterlinge in meinem Bauch schwirrten wie verrückt, obwohl es schon gut dreieinhalb Monate waren.
"Du willst da hin gehen?", wollte ich ungläubig wissen, "Mit mir?" Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen nickte er. Mit Überschwang fiel ich ihm um den Hals.
Langsam drückte er mich von sich weg. "Ich liebe dich, Kang Miyeon." Mein Herz flatterte in meiner Brust. "Ich liebe dich auch, Park Jimin." Wir näherten uns und vereinten unsere Lippen miteinander.

Diese Weltreise beinhaltete, auch wenn ich es niemals hätte glauben können, die schönsten, aber vor allem unvergesslichsten vier Monaten meines Lebens. Ich hatte meine große Liebe, meinen Mann fürs Leben kennengelernt.

~E N D E~

🎉 Du hast 𝐌𝐎𝐃𝐄𝐑𝐍 𝐓𝐈𝐓𝐀𝐍𝐈𝐂 - p.jm ff ✔ fertig gelesen 🎉
𝐌𝐎𝐃𝐄𝐑𝐍 𝐓𝐈𝐓𝐀𝐍𝐈𝐂 - p.jm ff ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt