Prolog

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„Aber Ben, sei vorsichtig. Übertreib es nicht."

„Quatsch, Mum. Ich fliege schon ewig. Mir passiert nichts, du kennst mich doch." Mit diesen Worten ließ der 22jährige seine Mutter bei den Boxen stehen und flitzte in Richtung Startbahn davon.

„Genau deshalb ja.", murmelte sie noch.

Die Umgebung zischte außerhalb der Cockpitscheiben vorbei und Ben Solo fühlte sich frei. Das tat er immer, wenn er in seinem Rennsportflugzeug saß. Er fühlte sich so frei wie ein Vogel. Vor ihm die blinkenden Lichter der Steuerkonsole, hinter ihm die Anderen, die vergeblich versuchten den Gewinnertitel zu erobern.

Der Wind änderte sich und Ben passte schnell die Höhenruder an. Ein Kinderspiel für ihn.

Doch plötzlich verlor er an Höhe. Das war komisch, die Höhenruder müssten doch perfekt im Wind stehen.

Er blickte seitlich, rückwärts durch die Cockpitscheibe. Die Ruder hatten sich keinen Millimeter bewegt. Wieder versuchte er es, wieder keine Reaktion.

Also drückte Ben erstmal aufs Gas, damit er Geschwindigkeit behielt. Sein Gehirn ratterte, ging alle Möglichkeiten von Fehlern durch, doch er wusste ganz genau, dass er alles vor dem Start geprüft hatte. Sehr gewissenhaft, immerhin könnte das sein zweiter Weltcup werden.

Es blieb nur eine Möglichkeit... Sabotage!

Ein grün-schwarzes Flugzeug zog an ihm vorbei. Hux, sein verbitterter Gegner.

Aus seinem Funkgerät drang ein kurzes Knacken und dann diese schnarrende, schleimige Stimme.

„Probleme mit dem Höhenruder, Solo? Das tut mir aber leid für dich. Ich glaube nicht, dass du über diese Felswand da vorne kommst. Vor allem, wenn dein Treibstoff auch gleich rumspinnt. Auf Nimmerwiedersehen du lästiges Fliegerass."

In diesem Moment wusste Ben, dass er abstürzen würde. Ohne Treibstoff, ohne funktionsfähige Technik bei ca. 800 km/h. Das wäre sein sicherer Tod.

Für solche Fälle gab es den Notfallfunk. Man konnte sich mit den Schleudersitzen absprengen und der Saboteur wurde disqualifiziert.

„Hier spricht Ben Solo. Ich wurde von Armitage Hux sabotiert und werde abstürzen. Bin ungefähr zwei Kilometer vor der Teufelsschleife, werde mich direkt nach dieser Nachricht absprengen."

Für Panik oder Todesangst war kein Platz in seinem Kopf. Solche Manöver wurden oft in Simulatoren und theoretisch geübt, damit die Piloten im Ernstfall einen kühlen Kopf bewahren konnten.

Ben drückte den Absprengschalter und der Motor erstarb augenblicklich.

„Upsi, habe ich da etwa einen Kurzschluss eingebaut? Alles Gute zum Geburtstag, Solo." Ben hätte Hux an die Kehle springen können.

Dann hieß es jetzt, Bruchlandung hinlegen und am Leben bleiben.

„Solo, warum sind Sie noch in ihrem Flugzeug?", kam es von der Zentrale.

„Mein Absprengmechanismus wurde auch sehr geschickt sabotiert, ich versuche zu landen."

Der Boden raste unaufhaltsam immer näher an ihn heran. Alle Zuschauer hielten den Atem an. Leia drückte ihr Gesicht an die Brust ihres Mannes, sie konnte nicht hinsehen.

Ben zog die Lenkung immer und immer wieder nach oben, damit er nicht direkt mit der Nase auf den Boden krachte. Die ersten Äste schlugen gegen die Scheibe.

Er war immer noch viel zu schnell. Noch zehn Höhenmeter bis zum Aufprall.

Ben schwitzte. Er hatte höllische Angst und doch versuchte er das Beste herauszuholen.

Sein Flügel schrammte einen Felsen und brach. Nun war es endgültig vorbei.

Das Sportflugzeug von Ben Solo überschlug sich unkontrolliert und fing an zu brennen. Dann schlug es auf dem Boden auf. Glas, Stein und Knochen splitterten, Flammen und Rauch stiegen in die Höhe. Totenstille, auf die entsetzte Schreie folgten.

Han drückte den Kopf seiner Frau so fest an sich, dass sie gar nicht die Möglichkeit hatte, zum Bildschirm zu sehen. Sein Herz setzte für einen Moment aus und schlug dann doppelt so schnell weiter. Ein unterdrückter Schrei entwich seiner Kehle und die Tränen seiner Frau durchnässten sein Hemd. Die Zeit blieb für einen Moment stehen. Das war sein Sohn, der gerade mit seinem Flugzeug auf dem Boden aufschlug. Sein Sohn, der bewusstlos oder wahrscheinlich tot in diesem jetzt brennenden Flugzeug eingeschlossen war. Das war sein Sohn, der heute zu seinem 22ten Geburtstag seinen zweiten Weltmeistertitel holen sollte.

Leia spürte kaum wie schnell sie wirklich rannte. Alles war dumpf und unwirklich. Sie fühlte sich wie betäubt. Das rauchende, brennende Flugzeug auf dem nun zweigeteilten Bildschirm. Dort drinnen befand sich ihr Sohn, ihr einziges Kind. Ihr Mann sprintete vor ihr, um schnellstmöglich zum Krankenwagen zu kommen, der zur Unfallstelle fuhr.

***

„Können Sie denn gar nichts weiter für ihn tun?" Han Solo blickte den Arzt geschockt an. Wieder sah er zu seinem Sohn, der leichenblass im Krankenbett lag. Viele kleine Geräte piepsten. Seine Arme waren zugepflastert mit Nadeln, Verbänden und kleinen Messgeräten und an seinem linken Unterarm prangte ein fetter Gips. Über seine rechte Wange zog sich eine lange Nat. Dort hatte ihm ein Glassplitter das Gesicht aufgeschnitten, noch wusste man nicht, ob er das Augenlicht auf diesem Auge behalten würde.

„Mr. Solo, es tut mir leid. Sie können froh sein, dass ihr Sohn noch lebt. Wobei sein jetziger Zustand fast schlimmer als der Tod ist. Ich kann Ihnen gerade nur sagen, was mit seinem Körper ist, aber wie es mit seinem Kopf aussieht, das werden wir erst wissen, wenn er aufwacht. Falls er überhaupt jemals wieder aufwacht. Denken Sie bitte darüber nach, was das Beste für ihren Sohn ist."

Leia stand vom Stuhl auf.

„Wollen Sie etwa sagen, dass wir darüber nachdenken sollen, Ben sterben zu lassen?!" Wieder schluchzte die Frau auf. Sie könnte ihren süßen, kleinen Ben doch nicht einfach sterben lassen...

„Mrs., ich kann mir nur zu gut vorstellen, wie es Ihnen gehen muss. Aber ja, genau das meinte ich. Seine Wirbelsäule ist eine Katastrophe, um es milde auszudrücken. Wir haben mehr als fünf Stunden operiert, um sie nur halbwegs so zu richten, dass Ihr Sohn keine Fehlhaltungen hat, wenn er erwachen sollte. Sie war zertrümmert, an manchen Stellen auseinandergerissen. Es ist uns ein Rätsel, wie er den Transport ins Krankenhaus überlebt hat. Mrs. Solo, ihr Sohn wird nie wieder laufen oder sich anderweitig bewegen können. Sie werden ihn rund um die Uhr, wie einen alten Mann pflegen müssen. Er liegt im Koma und hat Hirnblutungen. Wir werden Sie für keine ihrer Entscheidungen verurteilen und uns sind für bestimmte Maßnahmen die Hände gebunden. Denken Sie nach und entscheiden Sie nach bestem Gewissen."

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Das erste Kapitel einer neuen Geschichte. Ich bin echt gespannt, was ihr davon haltet, da ich mir ehrlich gesagt selbst einen Vogel gezeigt habe, als mir die Idee kam.

Für alle, die ab morgen wieder in die Schule gehen - oder es schon wieder tun - alles Gute!

Möge die Macht mit euch sein

Feuerherz05

Nichts zu verlieren - und du bist der PreisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt