Mein Wecker klingelte. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte die Uhrzeit auf meinem Wecker zu lesen. 6:30 Uhr. Ich schloss meine Augen ganz und versuchte den nervigen Ton meines Weckers zu überhören. Nach fünf Minuten zog ich meine Decke von meinen Beinen und schaltete den Wecker aus. Ich gähnte und streckte meine Arme. Dann ging ich rüber zu meinem Kleiderschrank. Ich wusste gar nicht, was ich anziehen sollte. Ich schaute auf mein Handy, wo eine Nachricht von Kaya war. Guten Morgen El. Viel Spaß bei deinem zweiten Arbeitstag. Lass mal von dir hören. Bin gerade in Berlin angekommen! Hab dich lieb. Kaya war meine beste Freundin seit der Grundschule. Obwohl wir beide nicht unterschiedlicher sein könnten, war es liebe auf den ersten Blick. Sie half mir damals aus einer sehr schwierigen Zeit. Meine Mitschüler hatten mich aufgrund von meinem Bruder gemobbt nur, weil er anders war als alle anderen Geschwister. Kaya stand mir bei, weil sie es selbst erfahren hat. Seitdem gehen wir zu zweit durchs Leben. Wie der Zufall es auch wollte, wohnen wir nicht weit voneinander entfernt und durch uns haben sich dann auch unsere Eltern kennen gelernt. Als mein Mutter irgendwann wieder anfangen wollte zu arbeiten, konnte sie bei der Firma von Kayas Mutter anfangen. Seitdem sind auch unsere Mütter unzertrennlich. Nach dem Abitur konnte niemand Kaya davon abhalten zu reisen. Sie hatte noch keinen Plan, was sie später mal machen wollte also beschloss sie, erst einmal die Welt zu bereisen. Mit Welt meinte sie dann irgendwann nur noch Europa und als sie dann sah, wie teuer die ganzen Reisen waren und, dass ihre Eltern nicht alles bezahlen konnten, hatte sie sich dann erst mal auf umliegende Länder wie Deutschland und Belgien geeinigt. Nun ist sie gerade also in Berlin und setzt sich mit der deutschen Kultur auseinander. Ich schrieb ihr zurück: Hey Kay. Danke und mach Berlin unsicher. Aber sei vorsichtig. Wir vermissen dich hier alle. Komm bald zurück! Ich entschied mich wieder für Jeans und Pullover und ging hinunter. Ich entdecke meine Mutter vor ihrem Laptop. „Guten Morgen Mama.", sagte ich und schaute kurz beim Vorbeigehen auf ihren Laptop. Sie schrieb gerade mit meinem Vater. „Klingt ja interessant.", sagte ich so nebenbei. „Oh Guten Morgen Elia und hey, nicht einfach in fremde Sachen schnüffeln.", lachte sie. „Ach Mama, wenn du das hier schon am Frühstückstisch machst, dass ist es wohl ganz sicher nicht geheim.", lachte ich zurück. Ich machte mir einen Jogurt mit Früchten und setzte mich zu meiner Mutter an den Tisch. „Erzähl mir, was berichtet er so? .", forderte ich sie auf. „Ach, ist nicht so interessant, wie du vielleicht denkst.", sagte sie. „Oh je, sag nicht, dass ihr da erotische Nachrichten hin und her schreibt.", sagte ich und aß meinen Jogurt. Sie lachte. „Was du alles so denkst, junge Frau. Nein, er schreibt mir, was alles in Bahrain so passiert und wie es für ihn ist, jetzt wieder wirklich vor Ort zu sein und, dass er uns vermisst.", erzählte sie. Ich nickte nur und aß weiter. „Klingt doch super.", sagte ich und sie schaute mich an. Ich stand auf und brachte meine Schüssel weg. Meine Mutter drehte sich zu mir um: „Es könnte ein spannend Rennen werden.". Ich schaute sie an, sagte aber nichts. Luis kam runter. „Hey, Lu.", sagte ich. „Hast du Lust mit zur Frau Haynes zu gehen?". Er lächelte mich an und sagte mir, dass er gerne mitkommen möchte. Als wir beide fertig waren um los zu gehen hielt mir meine Mutter schon den Autoschlüssel hin. Ich nahm ihn mir und ging mit Luis zum Auto. „Freust du dich?", fragte ich ihn und er nickte mir zu. Obwohl Luis nicht so stark von seiner Krankheit beeinträchtig ist, haben wir bemerkt, dass es ihm deutlich einfacher fiel sich mit der Gebärdensprache zu verständigen, als normal mit uns zu sprechen. Jedoch wechselt das von Tag zu Tag und von Laune zu Laune, bei ihm. Also hatten wir selbst alle Unterricht um uns auch mit ihm zu verständigen. Schnell wurde aber deutlich, dass er uns besser verstehen konnte, wenn wir normal mit ihm gesprochen haben. Also haben wir beschlossen, dass wir normal mit ihm sprechen werden, jedoch trotzdem Unterricht nehmen müssen, damit wir seine Antworten verstehen können. Meinen Eltern fiel es sehr schwer die Gebärdensprache zu lernen. Auch heute noch müssen sie manchmal eine kleine Zeitschrift zur Hilfe nehmen. Ich hatte den Dreh eigentlich schnell raus. Es lag aber auch daran, dass ich noch jung war, als ich die Sprache erlernt habe. Je älter man wird, desto schwieriger wird es. Ich parkte auf dem Parkplatz vor der Praxis und ging mit Luis hinein. Als die Mitarbeiter Luis sahen, war ich für ihn abgeschrieben. „Elia, schön, dass du da bist und das du Luis mitgebracht hast. Er hat sich einfach so gut gemacht, unglaublich.", sagte Estelle hinter mir. Ich drehte mich zu ihr um. „Ja, er spricht so gut Gebärde, aber er kann auch gut normal zu uns sprechen. Ich bin sehr stolz auf ihn.", gab ich zu. „Ja, dass kannst du ruhig sein.", stimme Estella mir zu. Ich folgte ihr in den Behandlungsraum. Sie zeigte mir, wo ich meine Sachen ablegen konnte. „Also unser Partien, den du mit mir begleiten wirst, heißt Luuk Dumont und ist ein Jahr alt. Er hat Trisomie 21 aber im gleichen Umfang wie dein Bruder. Heute kommt er zum ersten Mal und ich möchte, dass du einfach nur zu guckst.", erklärte mir Estella. Ich nickte. Als Estella rausging, um Luuk und seine Mutter rein zu holen, setzte ich mich auf einen Stuhl in einer Ecke. Dann kam Estella wieder, hinter ihr lief eine junge Frau mit blonden, schulterlangen Haaren. Auf ihrem Arm war der kleine Luuk. Seine Haare waren dunkel blond bis braun. Er schaute sich um und entdeckte mich. „Amilia, darf ich ihnen Frau Willemsen vorstellen, Sie wird bei den Sitzungen dabei sein und alles beobachten. Sie fängt hier an zu arbeiten und macht neben bei ihr Studium zur Physiotherapeutin.", stellte mich Estella vor. Ich stand auf und reichte ihr die Hand. „Hallo.", grüßte ich sie. Sie nahm meine Hand: „Hallo, schön sie kennen zu lernen.", antwortete sie. Luuk hypnotisierte mich. Er ließ mich nicht aus den Augen. Als er auf den Boden gesetzt wurde, versuchte er sich genau in meine Richtung zu drehen und schaute mich an. Jedes Spielzeug war für ihn uninteressant. Seine Augen ruhten nur auf mir. „Ich glaube er mag sie.", lachte dann Amilia. Ich lachte auch. „Kommen sie her, Elia.", bat mich Estella. Ich stand auf und ging zu ihnen und kniete mich auf den Boden. Luuk drehte sich direkt wieder in meine Richtung. „Okay, da er nur auf sie fixiert ist, müssen sie die ersten Untersuchungen machen.", stelle Estella fest. Eine leichte Panik überkam mich. „Keine Sorge.", sagte sie und legte eine Hand auf meine Schulter. „Ich werde sie dahindurch leiten.".
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Stay fast
RomanceAls Frau ein Formel 1 Fan zu sein, kann ganz schön hart sein. Alle glauben, dass du keine Ahnung von dem Sport hast, sondern es nur schaust, weil die Fahrer so attraktiv sind. Aber das ist einfach nur grundlegend falsch. Man kann auch als Frau ein F...