Kapitel 20 Das Frühstück vor dem Gespräch

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Hᴇʀᴍɪɴᴇ's PᴏV

Durch ein lautes kreischen wurde ich geweckt. Ich drehte mich zur Seite. Wieder ertönte ein Ohrenbetäubender Schrei. Müde legte ich mich wieder auf den Rücken. Noch einmal erklang das Brüllen. Nur dieses Mal lauter.
Erschöpft öffnete ich meine Augen.

Die Dunkelheit übernahm mich und  ließ meine Augen plötzlich blind werden. Ich blinzelte. Und nochmal. Langsam, mit jedem Blinzelschlag erkannte ich die Umrisse der einzelnen Gegenstände immer besser. Also gut. Wer schreit denn jetzt die ganze Zeit, das mir die Ohren noch aus den Kopf wachsen?

Und kaum hatte ich mir diese einfache Frage gestellt, kam auch schon die Antwort. Rosy, schoss es mir wie ein Blitz ein.

Ich nahm sie in den Arm. Drückte sie fest an mich. Vielleicht braucht sie das. Ach keine Ahnung. Ich schreit einfach weiter! Ahh! Ich atmete einmal schwer ein und dann wieder aus. Ich strich Rosy, mit einer gewissen Verzweiflung, über ihren Kopf. Fragend, mit halb geschlossenen Augen, murmelte ich: »Hast du vielleicht Hunger?« Und wie als Zusage der Annahme schreite die kleine jetzt so laut sie konnte. Mir hätte auch ein einfaches nicken gereicht.

Ich legte sie aufs Bett und whisperte:  »Ich komm gleich. Bleib hier liegen.« Somit sprang ich mit viel zu viel Schwung auf, hätte fast mein Gleichgewicht verloren, stolperte die Treppe hinunter und betätigte schließlich den Lichtschalter.

Ein heller Strahl ließ mich erneut blinzlen. Meine Augen zu schlitzen geformt, flitzte ich Richtung Küche. Aber als ich beim Sofa, auf welchen zufälligerweise Draco schlief, ankam haute ich mir meinen kleinen Zeh an der Kante an. Fluchend humpelte ich, in meinen Händen mein pochender Zeh, in die Küche. Dort nahm ich mir eine Flasche, welche jeder in seiner Küche hat, eine Muttermilch Packung, die auch jeder bei sich hatte und bereitete alles nach der Anleitung, die ich gerade so lesen konnte, vor.

Dann nahm ich das lauwarme Fläschchen und taumelte, nicht gerade leise wieder ins Schlafzimmer. Ich betätigte den Lichtschalter und ging wieder zur schreienden Rosy. Diese nahm ich dann auf meinen Arm und fütterte sie. Lächelnd beobachtete ich sie. Eigentlich war sie ja ganz süß. Es ist kaum zu glauben das sie eigentlich gar nicht echt war. Sondern nur eine verzauberte Puppe.
Ach die Magie ist was tolles.

Plötzlich hatte ich das merkwürdige Gefühl, als würde mich jemand beobachten. Ich hob meinen Kopf und drückte unbewusst Rosy näher an mich. Mein Kopf schweifte sofort zur Tür. Und wer hätte es gedacht stand dort ein platinblonder, Körperfreier Draco Malfoy. Gähnend strich er sich durch die Haare.
Ich hob eine Augenbraue.

»Warum bist du wach?«  Mit dem Kopf zeigte ich auf die nun schlafende Rosy. Er nickte. Langsam nahm ich die Flasche von der Puppe weg und stellte sie auf mein Nachtkasterl.

»Und? Warum bist du munter?« Vorsichtig legte ich Rosy wieder halbwegs mittig ins Bett,während ich auf eine Antwort von meinem, leider, Ehemann wartete.

»Du warst laut.« Er zuckte müde mit den Schultern.  »Aha. Dann kannst du ja wieder gehen und deinen Schönheitsschlaf genießen.« Ich gähnte. Draco grinste arrogant. Arrg wie dieses Grinsen hasse!  »Was heißt denn hier ich brauche einen Schönheitsschlaf? Ich bin eine Schönheit!« Ich verdrehte meine Augen. Dann scannte ich seinen Körper ab und erwiderte trocken: »Nope bist du nicht.« Beleidigt verschränkte er seine Arme und man hatte das Gefühl als würde aufeinmal ein dreijähriges Kind vor einem stehen statt ein 19 jähriger Erwachsener.

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Sanfte Sonnenstrahlen kitzelten meine Nase. Gähnend rieb ich mir meine Augen und setzte mich auf.
Es war noch ruhig. Kein weinen von der kleinen, kein komisches starren von Draco, und keine Ahnung was noch alles. Einfach nur Stille. Aber auch kein Wunder, es ist erst sieben Uhr.
Zumindest kann ich jetzt das Badezimmer in Ruhe aufräumen.

𝐍𝐞𝐰 𝐋𝐚𝐰 | 𝐃𝐫𝐚𝐦𝐢𝐨𝐧𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt